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0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

0436 - Im Reich der Kraken-Schlange

Titel: 0436 - Im Reich der Kraken-Schlange
Autoren: Werner Kurt Giesa
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-ich muß… denken Sie doch daran, daß wir hier ständig Kundschaft haben, daß wir… ich… ich rufe die Polizei!« Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    »Aber bitte«, sagte Zamorra. »Rufen Sie sie. Vielleicht finden wir dann gemeinsam eine Lösung, die uns alle zufriedenstellt und uns den zugesicherten Wagen beschafft, damit wir Ihnen nicht länger zur Last fallen…«
    Der Verleiher starrte ihn verzweifelt an und suchte nach einer Möglichkeit, sich aus der Affäre zu ziehen, ohne das Gesicht zu verlieren. Es war klar, daß er die Polizei keinesfalls bemühen durfte. Zamorra lächelte immer noch freundlich.
    »Sie… Sie hatten einen Geländewagen bestellt, nicht wahr?«
    »Richtig, Señor.«
    »Vielleicht… vielleicht, ist Ihnen auch mit einer Limousine geholfen. Oder mit einem Sportwagen. Da hätte ich noch etwas verfügbar… allerdings sind die Wagen geringfügig teurer…«
    »Das können wir uns aber nicht leisten«, sagte Zamorra, ohne mit der Wimper zu zucken. »Etwas Preiswerteres vielleicht, aber nichts Teureres. Was hätten Sie denn da?«
    Der Mexikaner seufzte. Der andere Kunde kam langsam näher. Er grinste amüsiert. Anscheinend ahnte er, was vorging…
    »Warten Sie. Ich muß einmal nachsehen«, murmelte der Mexikaner. Er vergrub sich hinter Bildschirm und Tastatur und begann scheinbar angestrengt an seinem Reservierungscomputer zu arbeiten. Zamorra sah, daß die eingegebenen Kommandos in Wirklichkeit kaum etwas bewegen konnten; ohnehin war er sicher, daß bei der Größe dieser Verleihfirma ein einfacher Notizblock angebrachter war als eine aufwendige EDV-Anlage. Schließlich wurde der Mexikaner mit einem erleichterten Seufzen ›fündig‹.
    »Ich glaube, Sie haben Glück«, sagte er. »Ich habe doch glatt noch einen Wagen übersehen… er müßte gerade vor einer halben Stunde zurückgegeben worden sein. Ein Geländewagen, wie Sie ihn bestellt haben. Vorhin war er noch nicht eingecheckt.«
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Dann wollen wir das Fahrzeug mal in Beschlag nehmen.« Er zog seine Kreditkartensammlung aus der Tasche. »Wie hätten Sie’s denn gern?«
    Natürlich war die Motorhaube des Nissan Patrol kalt. Der Wagen war also keinesfalls erst vor einer halben Stunde eingetroffen, sondern stand schon länger hier… Außerdem hatte er nicht unerhebliche Startschwierigkeiten.
    Aber damit mußten sie sich erst einmal abfinden. Kaum vom Platz gefahren, bat Nicole Zamorra, den Wagen zu stoppen, klappte die Motorhaube auf und rückte der Technik mit dem kargen Bordwerkzeug zuleibe. Anschließend sprang die Maschine etwas williger an.
    »Zündkerzen und Luftfilter müssen erneuert werden«, stellte sie fest. »Vermutlich wird er auch neue Zündkabel brauchen… die hier sehen mir ziemlich brüchig aus… der Wagen scheint viel benutzt, aber wenig gewartet worden zu sein.«
    »An der nächsten Tankstelle kümmern wir uns darum«, sagte Zamorra. »Außerdem sollten wir uns nach etwas Eßbarem umsehen. Bis Camargo haben wir noch mindestens hundertfünfzig Kilometer vor uns, was bei der Qualität mexikanischer Straßen gut drei Stunden bedeutet, wenn nicht noch mehr…«
    »He, die Straße ist als Schnellstraße ausgelobt«, widersprach Nicole. »Da werden wir doch wohl Tempo 90 oder 100 fahren können!«
    »Dein Wort in Montezumas Ohr«, murmelte Zamorra. »Du wirst dich noch wundern, meine Liebe…«
    ***
    Hernando schob Julio Zantos unaufgefordert den Tequila über die Theke. »Und?«
    »Nichts«, knurrte der Sonderling. »Habe die ganze Zeit über umsonst gewartet. Nicht mal der Schwanz der Bestie hat sich gezeigt. Also keine Fotos…«
    Hernando zuckte mit den Schultern. »Brauchst du auch nicht mehr. Es steht mittlerweile sogar eines in der Zeitung.«
    »Was?« Zantos schnappte nach Luft.
    »Ich nehme an, du hast sie noch nicht gelesen«, sagte Hernando. Er wußte, daß Zantos alles andere als ein regelmäßiger Zeitungsleser war. Der Wirt griff unter die Theke und holte dieselbe aufgeschlagene Seite hervor, die auch Professor Zamorra in El Paso aufgefallen war. »Hier… angeblich hat ein UFO dein angebliches Monster in den See geschmissen.«
    Julio Zantos starrte fassungslos auf die Zeitungsseite. Er traute seinen Augen nicht. Dieser reißerische, verdammte Artikel… wie konnte ein Reporter davon erfahren haben? Das war doch unmöglich. Zantos traute Teniente Mejia eine Menge zu, aber nicht, daß der über solche Dinge zu Außenstehenden plauderte. Außerdem… stimmte das Foto
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