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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl
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auf die steile Ausfahrt zu, als hielte er sie für eine Raketenrampe. Dann blieb er einen Moment oben stehen; kurz darauf sah ich das Wagenheck verschwinden. Der Lincoln hatte sich in den Verkehrsstrom eingeordnet.
    Ich betastete vorsichtig meinen Kopf und versuchte mir vorzustellen, welche Ausmaße die zu erwartende Beule wohl haben würde. Dann fuhr ich mit dem Lift nach oben, ins Erdgeschoß.
    Der Portier saß in seiner Glasbpx an einem Schreibtisch, der jedem Generaldirektor Ehre gemacht hätte. Ich trat ein und murmelte einen Gruß. Er blickte mich an, als hätte ich mir eine farbige Wäscheklammer auf der Nase befestigt.
    Mir wurde klar, daß ich ziemlich mitgenommen aussehen mußte. Ich zeigte ihm meinen Ausweis. Er warf nur einen flüchtigen Blick darauf. »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich beschrieb ihm den Mann, der mich niedergeschlagen und anschließend versucht hatte, mich unter die Pneus des Lincoln zu bringen.
    »Kenn ich nicht«, sagte der Portier. Er war ein kräftiger, nicht mehr ganz junger Mann mit tiefliegenden Augen und einer hohen, schrillen Stimme. »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher!«
    »Die Garage ist nicht gesichert?«
    »Nein«, sagte er. »Die Hausbewohner wissen das und sind laut Mietvertrag verpflichtet, ihre Wagen stets abzuschließen.«
    »Seit wann wohnen die McGrowns bei Ihnen?«
    »Mr. McGrown hat die Wohnung gleich nach Errichtung des Hauses im Jahre 1963 gemietet. Die junge Frau ist nach der Heirat zugezogen — ungefähr vor sieben oder acht Monaten, genau kann ich's nicht sagen.«
    »Was wissen Sie von den McGrowns?«
    »Sehr ordentliche Leute, pünktliche Mietezahler«, versicherte er. Ich hatte das Gefühl, als spräche er etwas zögernd und vorsichtig, als überlege er, ob sich noch weitere, weniger positive Angaben verantworten ließen. Er schwieg. Vielleicht sah er keinen vernünftigen Grund, mich eingehender zu informieren. Gewiß gab es im Haus diesen oder jenen Klatsch, von dem er Kenntnis hatte, aber da ich vom FBI kam und mich für die McGrowns interessierte, schien er zu befürchten, daß ihn jede detaillierte Mitteilung in Trouble bringen könnte.
    »Es ist im Moment niemand zu Hause«, sagte ich. »Wann sind die Mc-Growns mit Sicherheit anzutreffen?«
    »Mit Sicherheit läßt sich das nicht bestimmen. Warum melden Sie sich nicht telefonisch an? Es sind junge Leute, und da ist man oft unterwegs —«
    »Gehen sie stets gemeinsam weg?«
    »Das gerade nicht —«
    »Sie sind also oft getrennt unterwegs?« bohrte ich weiter.
    »Ja, das passiert schon mal.«
    »Auch abends?«
    »Ich verlasse die Box pünktlich um zwanzig Uhr«, sagte er. »Danach bin ich nur noch in meiner Wohnung zu erreichen. Sie werden verstehen, daß ich mich dann nicht mehr um das Kommen und Gehen im Haus kümmere.«
    »Kommen die Eltern von Mrs, Mc-Grown oft her?«
    »Die kenne ich nicht, Sir.«
    Ich zeigte ihm Readings Bild. »Das ist Mrs. McGrowns Vater«, sagte ich.
    »Das Gesicht kommt mir bekannt vor.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »Diese Frage kann ich unmöglich beantworten. Bestimmt war es nicht in den letzten Tagen.«
    »Darf ich mal Ihr Telefon benutzen?«
    »Bitte, Sir.«
    Ich rief Phil an und informierte ihn über das, was geschehen war. »Schick ein paar Leute her, die das Blut schnellstens ins Labor zur Untersuchung bringen«, sagte ich, »und alarmiere alle Streifenwagen! Vielleicht gelingt es, den Fahrer des Lincoln zu schnappen.«
    »Okay«, sagte Phil und hing auf. »Blut?« fragte der Portier stammelnd, dessen Blick während des Telefonats wie gebannt an meinen Lippen Reklebt hatte.
    Ich nickte. »Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »N-nein, aber einen Grund könnte ich mir schon denken —«
    »Nämlich?«
    »Mr. McGrown ist passionierter Jäger. Manchmal bringt er die Jagdbeute im Kofferraum des Wagens nach Hause.«
    »Okay. Aber wie erklären Sie sich die Tatsache, daß der Mann, den ich Ihnen beschrieben habe, mich niederschlug und dann zu überfahren versuchte?«
    »Vielleicht ein Wagendieb«, murmelte er. »Wir hatten schon wiederholt Scherereien mit diesen Burschen. Sie nutzen den Umstand aus, daß die Garage nicht bewacht wird.«
    »Wagendiebe vermeiden jedes Aufsehen. Weshalb hätte er den Überfall provozieren sollen?«
    »Da haben Sie wohl recht«, meinte er lahm.
    »Besitzen die McGrown nur einen Wagen?«
    »Zwei«, sagte er. »Die junge Frau fährt den Lincoln, und Mr. McGrown benutzt einen englischen Rover.«
    Ich bedankte mich, verließ die Box
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