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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten
Autoren: Unbekannt
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Der Aufseher schien sich in den hintersten Teil der Höhle verkrochen zu haben.
    Der Neandertaler veränderte seine Stellung. Solange der Baumstamm neben der Höhle lag, konnte er nur von einer Seite aus angegriffen werden. Deshalb nahm er immer wieder die Lianen unter Beschuss, die den Baum wegzuzerren versuchten.
    Lord Zwiebus wusste, dass er durch den Transmitter fliehen konnte, wenn sein Leben ernsthaft bedroht war. Das wäre aber einer Preisgabe ihres Stützpunkts an den Dschungel gleichgekommen. Außerdem bestand die Gefahr, dass der Transmitter geortet und angepeilt wurde, wenn er ihn benutzte.
    Wenn er seinen Freunden helfen wollte, musste er die Höhle verteidigen. Seinen Augen entging nichts. Er hatte innerhalb kurzer Zeit gelernt, aus den Bewegungen der Pflanzen deren Absichten zu erkennen. Das erleichterte ihm die Verteidigung. Während er anfangs noch blindlings geschossen hatte, wählte er seine Ziele jetzt mit Bedacht. Er wartete, bis sich die Angreifer an einem Platz konzentrierten und schoss erst dann. Zunächst hatte er auf diese Weise große Erfolge erzielt. Der Druck gegen die Höhle hatte nachgelassen. Dann jedoch hatten die Pflanzen gelernt und ihre Taktik geändert. Vor allem die beweglichen Exemplare besaßen einen unglaublichen Instinkt. In dieser von Corello willkürlich zusammengestellten Umgebung konnten nur die Besten und Stärksten überleben. Lord Zwiebus veränderte die Stellung des Raketenwerfers. Er musste aufpassen, dass er keine Liane übersah, die ihm die Waffe entreißen konnte. Dann wäre er auf die Handfeuerwaffen angewiesen gewesen, mit denen er keine so große Wirkung wie mit dem Raketenwerfer erzielen konnte. Der Neandertaler spürte, wie die Wurzel, gegen die er sich lehnte, heftig erschüttert wurde.
    Er fuhr herum.
    Ganze Lianenbündel hatten sich um den Stamm geschlungen und zerrten daran. Lord Zwiebus schoss. Er musste aufpassen, dass er den Baum nicht vernichtete.
    Noch immer zitterte der dicke Stamm. Am hinteren Ende, das Lord Zwiebus nicht sehen konnte, mussten zahlreiche Lianen große Anstrengungen unternehmen, um die natürliche Deckung des Neandertalers zu entfernen.
    Lord Zwiebus packte den Raketenwerfer und sprang aus der Erdhöhle. Im gleichen Augenblick wurde er von mehreren kürbisgroßen Früchten getroffen, die ein Baum im Hintergrund in seine Richtung katapultierte. Der Neandertaler verlor das Gleichgewicht. Zwei Lianen umschlossen seine Beine und brachten ihn endgültig zu Fall. Er kam auf den Rücken zu liegen.
    Bevor ihn weitere Pflanzen angreifen konnten, wälzte er sich herum und schoss. Er war sich darüber im klaren, dass er nur noch wenige Sekunden leben würde, wenn er sich nicht aus der Umklammerung befreite. Ohne zu zielen, schoss er in Richtung der nächsten Bäume.
    Das Geschoss explodierte so nahe, dass Lord Zwiebus den Luftdruck spürte. Einen Augenblick lockerte sich der Griff der Lianen. Der Neandertaler warf sich zur Seite. Erde und verkohlte Pflanzen mit sich reißend, stürzte er in die Höhle zurück.
    Meterlange Tentakel peitschten über ihn hinweg.
    Lord Zwiebus atmete schwer. Bevor er eine sichere Stellung beziehen konnte, hatten die Pflanzen die Gelegenheit benutzt und den Baumstamm hochgerissen. Sie hielten ihn ein paar Meter über dem Boden.
    Gerade noch rechtzeitig erkannte Lord Zwiebus, was geschehen würde. Er warf sich zu Boden und presste die Arme über dem Kopf zusammen.
    Mit der Wucht eines Dampfhammers wurde der Baumstamm auf den Höhleneingang geschmettert. Es gab einen dumpfen Schlag.
    Der Baumstamm splitterte. Holz und Erde wurden in die Höhle geschleudert. Lord Zwiebus sprang auf. Die Pflanzen hatten den Stamm bereits wieder angehoben, um ihn ein zweitesmal gegen dasselbe Ziel zu werfen.
    Lord Zwiebus riss den Raketenwerfer hoch. Er traf den Stamm genau in der Mitte und trennte ihn in zwei Hälften, die zu beiden Seiten des Höhleneingangs aufprallten.
    Der Neandertaler knurrte befriedigt. Wenn es ihm gelang, die Überreste des Baumstamms zu verteidigen, besaß er wieder eine Deckung. Hinter ihm stöhnte jemand. Er fuhr herum. Blanckon stand im Höhleneingang. Eine armdicke Liane hatte sich um seinen Hals geschlungen. Er zerrte mit beiden Händen daran. Sein Gesicht war dunkelblau angelaufen.
    Lord Zwiebus warf den Raketenwerfer zur Seite und packte das am Boden liegende Vibratormesser. Mit einem Schlag trennte er die Liane ab. Blanckon taumelte gegen die Höhlenwand. Das Endstück des Pflanzententakels fiel von ihm
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