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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten
Autoren: Unbekannt
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ab.
    Blanckon begann zu schreien.
    Er hat den Verstand verloren! dachte Lord Zwiebus.
    Er wollte den Aufseher niederschlagen und nach hinten in den großen Höhlenraum bringen. Doch dazu kam er nicht mehr.
    Blanckon sprang mit einem Satz aus der Höhle. Bevor Lord Zwiebus ihn aufhalten konnte, rannte er davon. Der Dschungel schloss sich hinter ihm. Lord Zwiebus hörte noch einen Entsetzensschrei, dann wurde es schnell still. Die Angriffe wurden eingestellt. Die Pflanzen zogen sich von der Erdhöhle zurück. Der Dschungel hatte sein Opfer bekommen. Lord Zwiebus atmete auf.
    Er bedauerte Blanckons Tod. Ohne es zu wollen, hatte der bedauernswerte Aufseher den Neandertaler gerettet.
    Lord Zwiebus duckte sich und betrat die Haupthöhle. Vorläufig brauchte er keine Angriffe mehr zu fürchten. Er hatte Zeit, sich von den Anstrengungen zu erholen.
    Erst jetzt merkte er, dass er aus mehreren Wunden blutete. Der Vorraum der Höhle war mit verkohlten Pflanzenresten bedeckt.
    Der Gestank war fast unerträglich.
    Lord Zwiebus setzte sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken an die weiche Wand. Er schloss die Augen. Sein Instinkt würde ihn rechtzeitig vor neuen Angriffen warnen.
    Innerhalb des großen Raumes war es stiller als in einer Gruft.
    Aus verborgenen Düsen strömte Warmluft in den Raum. Indirekte Beleuchtung tauchte ihn in angenehmes Licht. Boden und Wände waren gepolstert.
    Acht Roboter schwebten lautlos hin und her. Sie hielten sich in der Nähe jenes monströsen Wesens, das sich Ribald Corello nannte und in diesem Raum Gehversuche unternahm.
    Corello trug nur einen dünnen Umhang. Er hatte weder seine Nackenstütze noch einen Antigravprojektor bei sich.
    Er wollte gehen. Gehen wie ein normaler Mensch.
    Er kam sehr oft in diesen Raum, um es zu erlernen. Er wusste um seine körperliche Unvollkommenheit. Jeder Schritt, den er ohne jede Hilfe schaffte, erschien ihm wie ein großartiger Sieg.
    Obwohl er wusste, dass er niemals richtig gehen konnte, versuchte er es immer wieder.
    Jetzt lag er am Boden. Er stützte sich auf seine dünnen Ärmchen.
    Mühsam richtete er sich auf.
    Die Roboter kamen näher heran, um ihm zu helfen, wenn er es verlangte.
    Corello wusste, dass ihn niemand beobachtete, denn er war das einzige lebende Wesen innerhalb des Tapuriums. Ebenso wie die Stadt Tapura war dieser Tempel vor viereinhalbtausend Jahren von Antis und Akonen erbaut worden. Seine technische Einrichtung war vollkommen. Sie diente nur einem Wesen: Ribald Corello.
    Corello stand schwankend auf den Beinen. Die Anstrengung ließ sein Herz schneller schlagen.
    Vorwärts! befahl er sich.
    Erst den linken Fuß. Nur ein paar Zentimeter. Sein starker Wille besiegte die Schwäche des Körpers. Die tief in Corello verwurzelte Furcht vor einem Sturz musste besiegt werden.
    „Vorwärts!" murmelte der Supermutant. „Du kannst es schaffen."
    Der linke Fuß bewegte sich. Corello schwankte. Sein schwerer Kopf wackelte unsicher. Schweiß lief dem Monstrum über das kindlich wirkende Gesicht.
    Der linke Fuß bewegte sich ein paar Zentimeter über den gepolsterten Boden.
    „Du schaffst es!" sagte Corello.
    Jetzt den rechten Fuß nachziehen. Langsam und vorsichtig.
    Corello musste darauf achten, dass er sich breitbeinig bewegte, damit er einen besseren Stand hatte.
    Der rechte Fuß stand wieder parallel mit dem linken.
    Noch ein paar Schritte! Einmal hatte er vier Schritte geschafft, aber das war an einem Tag gewesen, wo er ohne Belastung hatte üben können. Jetzt befand er sich in schlimmer geistiger Verfassung.
    Deshalb übte er.
    Er versuchte es immer wieder, ein paar Schritte zu machen, weil er hoffte, dass ihn diese Übungen ablenkten.
    Was war nur mit ihm?
    Wer war diese Gestalt, die sich Kitai Ishibashi nannte und behauptete, sein Vater zu sein? Handelte es sich um eine Vision, oder erschien sie tatsächlich immer wieder, um zu ihm zu sprechen und ihn zu ermahnen?
    Es fiel Corello immer schwerer, zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden.
    Noch einen Schritt!
    Er quälte sich vorwärts. Zuerst den linken Fuß. Warten, Ausruhen. Dann, ein paar Sekunden später, den rechten Fuß.
    Gleichgewicht halten. Richtig atmen. Den Kopf nicht so heftig bewegen, damit er den schwachen Körper nicht umwarf.
    Corellos Aufschrei hallte durch den Raum und wurde von den gepolsterten Wänden erstickt.
    Hilflos lag er am Boden.
    Die Roboter huschten herbei.
    „Verschwindet!" schrie Corello und zappelte hilflos mit den Ärmchen.
    „Rührt
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