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0426 - Tod im Alligator-Sumpf

0426 - Tod im Alligator-Sumpf

Titel: 0426 - Tod im Alligator-Sumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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viel konnte wie das, das Leonardo besaß, nachdem er es Magnus Friedrich Eysenbeiß nach dessen Hinrichtung abgenommen hatte, hatte es den Schatten schützen können. Aber es konnte mehr, das wußte Leonardo spätestens seit ihrer letzten Begegnung. Ombres Amulett war stärker als seines.
    Also bestand die Möglichkeit, daß er auch jetzt noch lebte. Wenn Asmodis, dieser Narr, glaubte, Ombre vernichtet zu haben, sollte er mit diesem Glauben selig werden. Leonardo de Montagne ging auf Nummer sicher. Er war kein Narr. Er war besser als Asmodis, denn sonst hätte er nicht dessen Thron einnehmen können. Und er hielt ihn schon seit geraumer Zeit besetzt, widerstand allen Intrigen, die andere Dämonen gegen ihn, den Emporkömmling, entfachten.
    Er lachte leise.
    Damit hatte wahrscheinlich selbst Asmodis nicht gerechnet, als er seinerzeit Leonardo aus dem Höllenfeuer freisprach und ihm ein zweites Leben und einen neuen Körper gewährte, nachdem Leonardo im frühen Mittelalter als Schwarzmagier nach unzähligen bösen Taten starb und seine Seele in der Hölle schmorte. Doch er hatte dem Höllenfeuer so widerstehen können, daß er beim Äonenwechsel vom Zeitalter der Fische zu dem des Wassermanns zwangsläufig zum Dämon geworden war. Asmodis hatte dies verhindern wollen und ihn zur Erde zurückgesandt. Doch Leonardo war trotzdem zum Dämon geworden und war jetzt sogar Fürst der Finsternis -das, was Asmodis verhindern wollte.
    Dieser Narr! Er hätte es wissen müssen…
    Leonardo schüttelte sich vor spöttischem Lachen. Seine Gedanken kehrten zu Ombre zurück, seinem Feind, den er haßte wie Professor Zamorra. Der Schatten schirmte sich über sein Amulett magisch ab, um nicht aufgespürt werden zu können. In einem Moment nachlassender Wachsamkeit mußte Asmodis ihn über den Spiegel des Vassago aufgespürt haben. Das ging jetzt nicht mehr; Vassago würde sich weigern. Und wenn er mit einem Höllenzwang belegt wurde, vermochte er dennoch die Bilder abzufälschen, die er zeigen mußte. Denn unter Schwarzblütigen war er nicht hundertprozentig zur Wahrheit verpflichtet, eingedenk seiner Sonderstellung zwischen Gut und Böse.
    Damit fiel diese Möglichkeit auch für Leonardo deMontagne aus.
    Aber der Fürst der Finsternis konnte sich an Ort und Stelle umsehen, wo die Explosion stattgefunden hatte, und versuchen, dort die Spur des garantiert flüchtigen Ombre aufzunehmen.
    Ein Mann wie Ombre, der Schatten, starb so leicht nicht.
    Allerdings bedauerte dies kaum jemand so stark wie Leonardo deMontagne…
    ***
    Yves Cascal verharrte in der Bewegung. Er brauchte nicht lange zu überlegen. Wenn sie wollte, konnte Sheila Dalton ihn jederzeit mit der Schußwaffe zwingen, hierzubleiben.
    »Was willst du noch von mir?« fragte er.
    »Ich hatte dich zum Essen eingeladen, erinnerst du dich?« fragte sie. »Außerdem sind wir beide Zeugen. Vielleicht sogar die einzigen. Wir können der Feuerwehr und der Polizei erzählen, was passiert ist. Keine Angst«, sie hob abwehrend die Hand, »ich werde den Smokeys nicht erzählen, daß du meinen Truck klauen wolltest.«
    »Smokeys?«
    Sie verzog das Gesicht. »So nennen wir Trucker die Cops, sorry. Die Polizisten, wenn du das besser verstehst. Wir erzählen ihnen, daß du ohnehin im Truck warst. Aber stell dir vor, wir könnten die Exklusivstory an eine Zeitung oder einen Rundfunksender verkaufen…«
    Cascal schüttelte sich. So viel Abgebrühtheit hätte er der hübschen Truckerin nicht zugetraut.
    »Ohne mich«, sagte er. »Außerdem werde ich keine Zeugenaussage machen. Man sucht mich. Öffentlichkeit ist genau das, was ich nicht will. Ich verschwinde.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Na gut, keine Aussage, kein Interview. Trotzdem fühle ich mich verpflichtet, dir einen Gefallen zu tun. Immerhin -wenn du den Truck nicht vom Platz gefahren hättest, wäre unter anderem auch ich jetzt ein Häufchen Asche.«
    Abermals hatte Cascal die Befürchtung, daß ohne seine Anwesenheit das alles gar nicht passiert wäre. Aber er schwieg darüber. Warum sollte er Sheila Dalton unnötig beunruhigen und vor allem sie erst neugierig machen? In den nächsten Stunden war er sicher. Der Gegner war vermutlich überzeugt, den Schatten ausgelöscht zu haben. Erst wenn Cascal irgendwo wieder in Erscheinung trat, mochte die Jagd weitergehen.
    Er seufzte.
    »Na schön. Ich lasse mich einladen, und du nimmst mich ein Stück mit, okay? Wohin fährst du überhaupt?«
    »Kann ich dir überhaupt trauen?« Sie
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