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0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen
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Barret?«, fragte ich.
    »Mr. Cornelli hat ihn weggeschickt.«
    »Wann?«
    »Kurz bevor es passierte.«
    »Vor einer halben Stunde habe ich noch mit Barret am Telefon gesprochen.«
    »Ja, kurz danach befahl Mr. Cornelli ihm, zu verschwinden.«
    »Ein ziemlich ungewöhnliches Verhalten von Cornelli«, stellte ich fest. »Er ist niemals ohne seinen Leibwächter.«
    »Mr. Cornelli wollte mit mir allein sein, das ist der Grund«, sagte Eileen.
    »Seit wann kennen Sie Cornelli?«
    »Seit heute. Er hat mich angerufen und dringend um meinen Besuch gebeten.«
    »Dieser Bitte sind Sie ohne Weiteres gefolgt?«
    »Ich war neugierig.«
    Ich trat an den Toten heran und betrachtete ihn aus der Nähe. Die Kugel hatte ihn offenbar von vorn getroffen. »Wer hat es getan?«, fragte ich.
    »Der Mann trug eine Maske.«
    Ich spürte, dass sie log. Ich wandte mich um und verschränkte die Arme vor der Brust. »Welcher Mann?«
    »Der Mörder«, erwiderte Eileen. »Es klingelte. Cornelli ging zur Tür, er dachte, Tony Barret hätte etwas vergessen und sei deshalb zurückgekommen. In der Diele knallte es. Ich stand dort, in der Nähe der Tür, wie erstarrt. Ich sah den Täter nur flüchtig, denn selbstverständlich verschwand er sofort nach den beiden Schüssen. Cornelli kam zurück ins Zimmer, mit gläsernem Blick, den Mund weit aufgerissen, torkelnd, die Finger gegen seine Brust gepresst. Diesen Anblick werde ich niemals vergessen. Cornelli wankte bis zum Kamin. Er wollte etwas sagen, aber er brachte nur gurgelnde, unverständliche Laute hervor. Dann brach er zusammen.«
    »Haben Sie nicht sofort die Polizei und einen Arzt angerufen?«
    »Mir fehlte die Kraft dazu. Ich fürchte, ich erlitt einen kleinen Nervenschock, jedenfalls warf ich mich auf die Couch und begann hemmungslos zu schluchzen. Ich konnte einfach nicht wieder aufhören. Erst als Sie klingelten, kam ich wieder zu mir.«
    Ich ging zum Telefon und wählte Humbers Nummer.
    Er war nicht im Büro. Sein Vertreter versprach mir, alles Notwendige in die Wege zu leiten.
    Eileen Horton setzte sich auf die Couch. Sie legte die Hände in den Schoß und ließ die Schultern hängen. Das Mädchen sah blass, müde und völlig apathisch aus.
    »Warum geben Sie nicht zu, dass Ihr Vater der Mörder war?«, fragte ich sie.
    Eileen zuckte zusammen, als hätte sie ein Peitschenhieb getroffen. »Papa?«, stammelte sie.
    »Ja. Sie haben ihn doch erkannt, nicht wahr?«
    »Der Täter trug eine Maske!«
    »Sie erkannten ihn trotzdem. An der Kleidung. An der Art, wie er sich bewegte…«
    »Nein!«, schrie sie. »Das ist nicht wahr!« Auf ihren Wangen brannten zwei kreisrunde Flecken von hektischer Röte. »Wie können Sie nur so etwas sagen?«
    Ich wählte Hortons Nummer.
    Der Butler meldete sich. »Verbinden Sie mich mit Mr. Horton«, bat ich.
    »Er ist nicht im Haus, Sir.«
    »Wann erwarten Sie ihn zurück?«
    »Jede Minute, Sir. Mr. Horton äußerte die Absicht, noch ein wenig an die frische Luft zu gehen.«
    Ich legte auf. »Das dachte ich mir.«
    »Das beweist gar nichts!«, schrie Eileen.
    Ich setzte mich so, dass ich das Mädchen aus unmittelbarer Nähe im Auge behalten konnte. »Was hat es zwischen den beiden gegeben?«, fragte ich. »Und welche Rolle spielten Sie dabei?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden!«, meinte Eileen .und vermied es, mich anzusehen.
    Ich umspannte die Knie mit den Händen. »Ems verstehe ich nicht. Warum sind Sie nach dem Mord hiergeblieben? Warum hat er Sie nicht mitgenommen?«
    Eileen schloss die Augen. Sie schwieg.
    »Es gibt dafür nur eine plausible Erklärung«, fuhr ich fort. »Er wusste gar nicht, dass Sie hier sind.«
    »Das ist doch Unsinn!«
    »Sie waren am Ende, als Sie gesehen hatten, wozu er fähig ist.«
    »Hören Sie endlich auf!«
    »Erst müssen Sie mir die volle Wahrheit sagen.«
    »Ich kann es nicht. Ich bin müde. Ich will weg von hier. Ich möchte endlich meine Ruhe haben!«
    »Ich bringe Sie später nach Hause. Erst wird sich die Mordkommission hier umsehen. Natürlich werden Sie den Beamten eine Menge Fragen beantworten müssen«, sagte ich.
    »Fragen, Fragen, Fragen!«, stöhnte sie. »Mir zerspringt noch der Kopf, wenn das so weitergeht!«
    »Eegen Sie ein volles Geständnis ab«, riet ich ihr. »Auf diese Weise bringen Sie das Unvermeidliche am schnellsten und schmerzlosesten hinter sich.«
    »Sie glauben doch nicht etwa, dass ich ihn getötet habe?«, fragte sie mit runden Augen.
    »Habe ich das gesagt? Nein. Ich glaube jedoch, dass Ihnen
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