Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0423 - Eine Braut für zwei Millionen

0423 - Eine Braut für zwei Millionen

Titel: 0423 - Eine Braut für zwei Millionen
Autoren:
Vom Netzwerk:
diese Lügen noch länger anzuhören.«
    Das Mädchen blickte mir in die Augen. »Es war Louis.«
    »Cornelli?«
    »Ja. Natürlich hat er’s nicht selbst getan. Dafür hat er seine Leute.«
    »Barret?«
    »Ja.«
    »Sie waren dabei, als es passierte?«
    »Nein. Als ich in die Wohnung kam, wand Ray sich in Krämpfen. Er sagte mir, dass Barret bei ihm gewesen sei.«
    »Barret also. Und warum?«
    »Zwischen Louis und Ray hatte es Differenzen gegeben. Offenbar wollte Louis sich von Ray trennen.«
    »Welche Rolle spielen dabei die Hortons?«
    »Ich weiß es nicht. Wirklich nicht!«
    »Versuchen Sie, Horace Horton zu decken?«
    »Was hätte das schon für einen Sinn!«, meinte das Mädchen und krümmte voll Bitterkeit die Unterlippe. »Er würde es als Selbstverständlichkeit hinnehmen, ohne jemals an Dank zu denken. Es gab mal eine Zeit, wo ich die törichte Hoffnung hegte, ihn gewinnen zu können, aber das ist vorbei.«
    »Trotzdem gaben Sie ihm das Geld?«
    »Es kann nicht schaden, einen berühmten Mann auf diese Weise in eine gewisse Abhängigkeit zu bringen.«
    »Darf ich mal Ihr Telefon benutzen?«
    »Bitte.«
    Ich trat an den Apparat und wählte Louis Cornellis Nummer. Tony Barret meldete sich. »Cotton«, sagte ich kühl. »Verbinden Sie mich mit Ihrem Chef.«
    Wenige Sekunden später kam Cornelli ans Telefon. »Hallo, mein Lieber!«, ertönte seine jovial klingende Stimme in der Hörmuschel. »Wo brennt’s denn?«
    »Das möchte ich Ihnen unter vier Augen sagen. In einer halben Stunde bin ich bei Ihnen!«
    ***
    Als ich das Erdgeschoss des luxuriösen Apartmenthauses betrat, das Cornellis Stadtwohnung beherbergte, erlebte ich die erste Überraschung.
    Der Portier lag reglos hinter dem großen repräsentativen Rezeptionstisch. Ich rüttelte ihn wach.
    Er blinzelte mir verblüfft in die Augen und brauchte einige Sekunden, um völlig zu sich zu kommen.
    Natürlich war er kein gewöhnlicher Portier. Er war gewissermaßen die erste Station der vielen Hürden und Sicherheitsvorkehrungen, die Cornelli zwischen sich und unliebsame Besucher gelegt hatte.
    Ich half dem Portier auf die Beine. Er verzog das Gesicht und ließ sich stöhnend in den gepolsterten Drehsessel fallen, der zu seinem exklusiven Empfangsmöbel gehörte. »Der Kerl hat mich genau an der Schläfe erwischt.«
    »Welcher Kerl?«
    »Ich kenn ihn nicht. Er trat an den Tisch und fragte ganz höflich, ob er Mr. Cornelli sprechen dürfte. Ich griff nach dem Hörer und wollte seinen Namen und den Grund seines Besuches erfahren - in diesem Moment riss er den Schlagstock aus dem Ärmel und verpasste mir eins!«
    »Wie lange waren Sie bewusstlos?«
    Er blickte, auf die Uhr. »Zwölf Minuten!«, staunte er.
    »Mein Name ist Jerry Cotton. Melden Sie mich Ihrem Chef, bitte.«
    Er massierte sich die Stirn. »Der Kerl hätte mich umbringen können. Cotton, sagten Sie?« Ich nickte.
    Er griff nach dem Hörer und wählte eine zweistellige Nummer. Sein Gesicht drückte Verblüffung aus. »Da meldet sich niemand«, sagte er erstaunt.
    »In welcher Etage wohnt Mr. Cornelli?«
    »Dachgeschoss, im Penthouse«, sagte der Portier. »Ich darf Sie aber nicht rauflassen, ohne ausdrückliche Zustimmung vom Chef.«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. »Hoffentlich gib’s keinen Ärger«, sagte der Portier. »Nehmen Sie den Spezialaufzug, den da drüben.«
    Im Dachgeschoss gab es einen luxuriös ausgestatteten Vorraum mit Teppichen und einigen wertvollen Skulpturen. Die Tür zu Cornellis Apartment war knallrot lackiert; sie hatte kein Namensschild. Ich klingelte.
    Niemand öffnete.
    Ich klingelte ein zweites und drittes Mal, ziemlich laut und dringlich.
    Endlich hörte ich Schritte. Als die Tür geöffnet wurde, blickte ich in die Augen eines Mädchens.
    »Miss Horton!«, sagte ich.
    Eileen Hortons Augen waren rot und tränenfeucht.
    Sie warf sich plötzlich an meine Brust.
    »Er ist tot!«, schluchzte sie. »Er ist tot!«
    ***
    Über die zuckenden Schultern des Mädchens hinweg blickte ich in die Wohnung. Ich erwartete, Barret zu sehen, aber meine Blicke fanden nur die luxuriöse Ausstattung einiger ineinandergehender Räume.
    »Wer ist tot?«, fragte ich und löste die verkrampften Finger des Mädchens behutsam von meinen Armen.
    Eileen Horton gab sich einen Ruck. Sie warf das blonde Haar in den Nacken und stolzierte in die Wohnung. »Folgen Sie mir!«, sagte sie.
    Louis Cornelli lag im Wohnzimmer.
    Er lag vor dem Kamin, mit dem Gesicht zu Boden. In seinem eigenen Blut.
    »Wo ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher