Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gebäudes schien eine rege Betriebsamkeit zu herrschen.
    „Hier riecht es förmlich nach Aufregung", sagte Cascal. „Was ist eigentlich los?"
    Der Offizier betrachtete ihn mit sachlichem Interesse.
    „Allerlei Aufregung", sagte er. „Es haben sich in den letzten Stundeneinige interessante Einblicke in das Doppelleben vieler Personen ergeben."
    „Ich verstehe", sagte Cascal, „ein Spionagering ist also aufgeflogen?" Der Offizier zuckte mit den Schultern und gab keine Antwort.
    Sie kamen über ein System von Treppen und Korridoren bis zu einem Büro. Der Offizier bedeutete Hypern, hier zu warten, öffnete nach einem gemurmelten Kodewort eine Tür und zeigte in den Raum dahinter.
    „Hier, bitte!"
    Cascal wechselte mit Hypern einen langen Blick, dann ging er in Pyrones Büro hinein.
    Pyrones sprang hinter seinem Schreibtisch auf und lächelte - wie immer.
    „Patriarch Cascal!" sagte er. „Herzlich willkommen! Was kann ich für Sie tun?"
    Cascal musterte ihn schweigsam und kalt. Das Lächeln erstarrte im Gesicht seines Gegenübers, und nach einer Weile sagte der Patriarch: „An wen muß ich mich wenden, wenn ich beweisen möchte, daß Imperator Dabrifa einen Verrat plant, der die Zentralgalaktische Union vernichten wird?"
    Das Lächeln war jetzt nur noch eine Grimasse: „Was haben Sie da gesagt?" flüsterte der Geheimdienstchef. „Hören Sie Ihre Tonbandaufnahme ab, dann werden Sie's genau wiesen. Ich bin zwar Prospektor, aber diesmal mit den Eigenschaften eines Kuriers. Ich arbeite gegen Bezahlung, und möchte meinen Auftrag erfüllen. Mit wem spreche ich?"
    Mit bebenden Fingern steckte sich Pyrones eine Pfeife an und verbrannte sich mit der Feuerzeugflamme die Fingerkuppen. Er fluchte unterdrückt lächelte dann wieder und knurrte „Was haben Sie in diesem Koffer?"
    „Unterlagen, die jemand beschafft hat. Es sind, sägte er, Beweise dafür, daß Dabrifa die Zentralgalaktische Union vernichtend schlagen will, wenn sie sich im Krieg mit Carsual befindet. Und die Flottenmassierungen in diesem System deuten selbst für einen harmlosen Prospektor auf eines hin - auf Krieg."
    „Woher wissen Sie das?" Cascal sagte leise: „Mein Auftraggeber zeigte mir die Beweise, ehe er sie in den Koffer packte. Ich weiß, daß sie richtig sind. Warum versuchen Sie nicht einfach, mir zu glauben?"
    Pyrones lächelte bösartig.
    „Ich werde Sie einigen Kalfaktoren vorstellen. Ich bin sicher, daß das, was Sie haben, großes Interesse finden wird. Was verlangen Sie?"
    Cascal erwiderte kalt: „Ich bin bereits bezahlt worden."
    „Das wird unseren Staatshaushalt nennenswert entlasten", erwiderte Pyrones und stand auf.
    Er führte drei Visiphongespräche, dann bat er Cascal höflich, ihm zu folgen. Er lächelte noch immer.
     
    9.
     
    Der kleine Sitzungssaal, vor dem einige Wachen standen, befand sich in einem Außenbezirk des Regierungsturmes. Die breiten, hohen Fenster sahen nach Südwesten hinaus, die Sonne tauchte den gesamten Raum in ein helles, flirrendes Licht. In den Strahlenbahnen tanzten winzige Staubteilchen.
    Cascal wußte, daß im Vorraum Dyroff Hypern wartete. Dyroff war bewaffnet - das war ein weiterer Grund zur Beruhigung.
    Fünf Personen saßen in dem Sitzungssaal.
    „Geben Sie mir den Koffer", sagte Ratham Pyrones halblaut: „Wenn Sie den Koffer öffnen wollen, dann setzt ein Mechanismus den Inhalt in Brand", sagte Cascal.
    „Das Schloß ist auf meine Handlinien abgestimmt."
    „Dann öffnen Sie bitte den Koffer", bat der Erste Kalfaktor Kartch Taihn.
    „Nicht eher, bis ich die Gewähr dafür habe, daß Sie mich nicht als Kronzeugen einsperren lassen."
    „Ich habe es Ihnen versprochen, Cascal", sagte der Zweite Kalfaktor Roser Sakilate.
    „Vor den Versprechungen von Frauen und Vorgesetzten, Regierungen und Werbeprospekten soll man sich hüten", erwiderte Cascal. „Ich bin nicht überzeugt."
    Zwischen ihnen, auf einem großen Tisch, lag der schwarze Koffer. Er schien die Blicke der fünf Männer magisch anzuziehen. Neben dem Koffer standen Projektoren und Lesegeräte, die mit einem dicken Kabel an einen riesigen Visiphonschirm an der Saalwand angeschlossen waren.
    „Was können wir tun, um Sie zu überzeugen?" aCascal legte die Unterarme bis zu den Ellenbogen auf den Tisch, sah nacheinander die drei Kalfaktoren an und sagte leise: „Sehen Sie ... ich kann notfalls hier warten, bis mein Schiff verrostet ist. Sie aber brauchen die Daten über Dabrifas Verrat und sein Geheimbündnis mit dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher