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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber
Autoren: Jason Dark
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und auch, als er sich umdrehte, hinter sich.
    Die Lichter hatten sie eingekreist.
    Er wies den Kommissar darauf hin, der ebenfalls hochschaute und fragte: »Was ist das? Doch kein Flugzeug…«
    »Bestimmt nicht.«
    »Sondern?«
    »Keine Ahnung. Fahr du ruhig weiter. Ich behalte die verdammten Dinger im Auge.«
    Suko erkannte, daß sich die Lichter bewegten. Sie wurden zwar nicht stärker, aber sie blieben auch nie am gleichen Fleck, sondern drehten sich und senkten sich auch, so daß sie und ihre unmittelbare Umgebung jetzt besser zu erkennen waren.
    Den berühmten Schlag in den Magen hatte Suko zwar nicht kassiert, aber er spürte plötzlich die Trockenheit in seiner Kehle und auch das kalte Gefühl im Nacken.
    Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte er genau erkannt, um was es sich bei diesen roten Lichtern oder Zeichen handelte.
    Vier Buchstaben.
    AEBA!
    Synonym für die gefährlichen Horror-Reiter. Suko hatte Will noch nichts mitgeteilt, das war auch nicht nötig, denn der Kommissar war ebenfalls aufmerksam geworden.
    Und er kannte die Reiter auch.
    »Das ist AEBA!« stieß er hervor.
    »Sehr richtig.«
    »Und jetzt?«
    »Fahr weiter, Will. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie etwas von uns wollen. Noch nicht«, schränkte der Chinese ein.
    »Dann wollen sie ins Dorf.«
    »So ist es.«
    Mallmann drückte das Gaspedal ein wenig tiefer. Zum Glück faßten die Reifen. Andere wären durchgedreht. Sie hatten die ersten Häuser bereits erreicht. Es waren kleine Pensionen, im Winter geschlossen, weil hier nicht Ski gefahren wurde.
    Und die Reiter ließen sich fallen.
    Es sah so aus, als hingen sie an Fallschirmen. Ungefähr mit dieser Geschwindigkeit schwebten sie näher und gerieten immer weiter an das Dorf heran.
    Es war den beiden Männern egal geworden, was die Reiter taten.
    Will Mallmann nämlich hatte das Fernlicht eingeschaltet, so daß die Strahlen auf der Schneefläche regelrecht explodierten, über die Straße hinwegglitten und an ihrem Ende ein Ziel trafen.
    Trotz der durch die beiden Strahlen fallenden Schneeflocken konnten Will und Suko das Ziel erkennen.
    »Verdammt«, sagte der Kommissar. »Das ist doch John.«
    »Und sieben Gräber!« fügte Suko leise hinzu…
    ***
    Daß ein Wagen ins Dorf fuhr, kümmerte mich in diesen Momenten wenig. Ich dachte an die vier Horror-Reiter und an die sieben Menschen, die ich schützen wollte. Wo waren sie sicher?
    In einem der Häuser vielleicht? Nein, die Reiter waren einfach zu stark. Sie würden, wenn sie es wollten, mit ihren Lanzen die Wände einrammen, so daß kein Stein auf dem anderen blieb.
    Noch hatten sich die sieben gut gehalten, bis zu dem Moment, als einer der Männer die Nerven verlor. Er stand ganz außen an der linken Seite, hatte es nicht weit bis zu einem Haus und stürmte plötzlich schreiend los, noch bevor einer von uns etwas unternehmen konnte.
    Wir alle sahen es, auch einer der Horror-Reiter. Es war derjenige, der vom Dorfende gekommen war und der Tiefe der Straße entgegenschwebte.
    Plötzlich erwachte er aus seiner relativen Lethargie. Es begann mit einem Flammenstoß, der aus dem weit geöffneten Maul des Pferdes fauchte und einen rötlichen Schatten über die Schneedecke warf.
    »Bleib hier!« brüllte ich noch, weil ich die Gefahr kommen sah.
    Der Mann hörte nicht. Und auch der Geist in seinem Körper warnte ihn nicht mehr. So rannte er weiter auf das Haus zu und dabei genau in sein Verderben, denn der Reiter war viel schneller.
    Er schleuderte seine Lanze, die in einem schrägen Winkel auf den Rücken des Flüchtenden zujagte und ihn kurz vor dem Erreichen der Haustür voll traf.
    Wir alle hörten ihn schreien und sahen, wie er gegen die Tür geschleudert wurde. Es gab einen dumpfen Laut, die Lanze steckte in seinem Körper, und der Horror-Reiter ritt hin, um sie wieder an sich zu nehmen.
    Das war für mich der Augenblick, in dem ich startete. Ich überwand die Distanz zu meinem Gegner mit wenigen Schritten und hatte das Glück, nicht auszurutschen.
    Dann sprang ich.
    Gleichzeitig drehte sich der Reiter herum. Ich befand mich schon auf dem Weg zu ihm, sah sein Gesicht dicht vor mir, das heißt, eigentlich nur das Visier. Die düstere Knochenfratze dahinter war mehr zu ahnen, als zu erkennen.
    Ich klammerte mich mit der linken Hand an seinem Arm fest und wollte mein Kreuz gegen den Buchstaben an seiner Brust rammen.
    Das war vielleicht noch eine Chance, aber das Pferd des Reiters machte mir einen Strich durch die Rechnung.
    Es stieg
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