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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber
Autoren: Jason Dark
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plötzlich auf den Hinterbeinen hoch, ich verlor die Balance, rutschte ab und landete im weichen Schnee, auf dem ich mich sofort herumrollte.
    Eine Wolke stob auf, nicht allein durch mich verursacht, denn das Tier schabte mit den Hufen.
    Ich kam wieder auf die Füße und wollte erneut angreifen, als ich Mark Trempers Schrei hörte.
    »Nein, Sinclair, nicht!«
    Ich drehte mich herum.
    In der Zwischenzeit hatten die anderen drei Horror-Reiter Zeit genug gehabt, ihr Ziel zu erreichen. Sie waren also gelandet und hielten sich dort auf, wo sie mit ihren Lanzen die sieben Personen durch einen schnellen Stich erreichen konnten.
    Da gab ich auf!
    ***
    Ich hatte auch nichts dagegen, daß sich der andere Horror-Reiter seine Lanze zurückholte, in dieser Situation durfte ich einfach nicht an mich, nur an die Geiseln denken.
    Die Horror-Reiter waren erschienen, um eine alte Rechnung zu begleichen. Alles sah danach aus, als würden sie dieses Versprechen auch einhalten können.
    Wäre ich allein gewesen, hätte ich es versucht, denn ich besaß mein Kreuz und auch den Bumerang. Ihn mitzunehmen, hatte ich mir einfach angewöhnt.
    Besser wäre noch der Würfel gewesen, doch der lag leider im Tresor des Yard. In diesem Augenblick dachte ich darüber nach, daß ich ihn doch öfter mitnehmen sollte.
    So mußte ich mich auf andere Waffen verlassen.
    Ich stand da und blickte auf die Reiter. Einer von ihnen, der Diener des Götzen Baal, bewegte ungeduldig seine Lanze. Ich wußte, was diese Bewegung bedeutete, und setzte mich in Bewegung.
    Der feine Schnee pulverte vor meinen Fußspitzen in die Höhe, die Flocken fielen vom Himmel und tanzten vor meinen Augen, während ich auf die furchtbaren Gestalten zuging.
    Sie sagten nichts. Schweigend warteten sie ab, bis ich vor den Gräbern stand.
    Hinter mir hörte ich ein leises Tappen. Der Beweis, daß sich auch der letzte der vier mir näherte. Ich wagte nicht, mich umzudrehen, aber über meinen Rücken lief der kalte Schauer der Furcht.
    Dann verstummte das Geräusch. Ich überwand den Trieb, mich umzudrehen, und wartete darauf, daß sich meine Gegner meldeten, wie immer sie es auch anstellen wollten.
    Zuerst sprach Tremper mit der Stimme des längst verstorbenen Templers. »Die Zeit der Abrechnung ist da. Ich habe es immer gewußt. Sie hatten noch eine Rechnung offen. Ja, das hatten sie…«
    »Noch leben wir.«
    »Nein, es gibt kein Entrinnen mehr.«
    Das sah tatsächlich so aus, aber sie schienen noch etwas vor zu haben, sonst hätten sie die Sache schon längst hinter sich gebracht und die sieben Menschen getötet.
    War ich vielleicht dieser Joker?
    Ich hörte den Reiter mit dem flammenden B auf der Brust sprechen. Aber nur ich allein, denn die Stimme schallte in meinem Kopf auf, und sie gehörte nicht dem Reiter, sondern demjenigen, der allein hinter ihm steckte und ihn begleitete.
    Dem Götzen Baal!
    »Es ist gut, daß ich dich hier wiedertreffe, Geisterjäger. Denn du hast etwas von mir, das ich zurückhaben will. Gib es meinem Diener!«
    »Der Dolch gehört mir!« flüsterte ich.
    »Nein, ich habe ihn genommen, ich werde sein Geheimnislüften, das kann ich dir versprechen. Er und das verdammte Kreuz…«
    Etwas Furchtbares geschah. Der Reiter mit dem B auf der Brust rammte seine Lanze vor. Und er traf die Frau namens Hilde in den Rücken. Mit einem Wehlaut brach sie zusammen, kippte nach vorn, streckte noch die Arme aus und fiel über das Kreuz, an dessen waagerechtem Balken sie sich festklammerte wie an einem Rettungsanker.
    Die Frau starb, wahrscheinlich auch der Geist, der in ihr steckte.
    Ich sah ihre Augen brechen, und dieser Anblick traf mich tief. Er hinterließ in mir eine Wunde.
    Die anderen fünf standen vor Grauen starr. Sie wagten nicht, sich zu rühren. Der Schock über den Tod der Frau war ihnen so in die Glieder gefahren, daß sie an nichts anderes mehr denken konnten als an ihr Ende, denn sie hatten gesehen, was ihnen bevorstand.
    Wenn ich den Dolch abgab, würde sich nichts daran ändern. Die Horror-Reiter waren gekommen, um zu töten. Daß sie dabei mich noch fangen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnten, kam ihnen sehr entgegen. Ich würde nur eine Galgenfrist für sie erreichen, das war alles.
    Vielleicht reichte sie aus. Denn der Griff von meinem Dolch bis zum Kreuz war nicht weit.
    Und das Kreuz hatte, zusammen mit dem Bumerang, schon einmal die Horror-Reiter in ihre Schranken verwiesen.
    Doch sie wollten nicht mehr warten. Es war der Reiter hinter
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