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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte
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Weile nach und steckte sich eine Zigarre unter seinen Schnurrbart.
    »Sie meinen, er könnte hier sitzen in Oakville?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Um das herauszufinden, bin ich hergekommen. Erzählen Sie mir, wie es zuging.«
    Es gab nicht viele Anhaltspunkte. Ein paar Fußspuren, die ich mir ansehen würde.
    Auf der Farm sah es wirklich so aus, wie man mir angekündigt hatte. Zwei Wohnhäuser, eine große Scheune und eine Reihe kleinerer Gebäude lagen in Schutt und Asche. Drei oder vier Männer waren dabei, eine notdürftige Unterkunft aus den verbliebenen Resten zusammenzunageln. Die Männer schauten einen Augenblick herüber, dann nahmen sie ihre Arbeit wieder auf. In einem notdürftig zusammengeflickten Korral wieherten Pferde.
    »Sie fanden die Benzinkanister in dem Schuppen«, erklärte mir der Verwalter, der mich herumführte.
    Ich erkundigte mich nach seiner Frau. Lederer sagte, er habe sie in einem Hotel in der Stadt untergebracht. Ich besah mir auch die Fußspuren, die längst nicht mehr brauchbar waren, und erkundigte mich dann, wo ich einen Wagen bekommen könnte.
    »Wir haben eine Mietwagenfirma in Oakville, Mr. Cotton.«
    Ich kletterte wieder auf den Sitz neben dem Fahrer. Es ging an die acht Meilen durch welliges Gelände, das neben der Straße von einer kümmerlichen Grasnarbe bedeckt war.
    Oakville verdiente den Namen Stadt kaum, aber es war alles da: Postamt, das Office des Sheriffs, eine ungewöhnlich große Zahl von Bars, das im Western-Stil gehaltene Holzgebäude des Rancherklubs und was sonst noch dazugehört. Lederer stoppte den Station Car vor der Bude des Autoverleihers, der in Hemdsärmeln an der Wand lehnte und eine Zigarre paffte.
    Ich erblickte einen Willys Overland, einen Jeep mit einem Prozent mehr Komfort als die Armeeausführung. Ich packte mich hinein und stoppte nach einer eleganten Wendung vor den beiden.
    »Ich habe mich schon entschieden«, sagte ich und kletterte aus dem Fahrzeug. »Ich denke, das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe.«
    Ich packte meinen Koffer um und fuhr hinter Lederer zum Hotel. Der Verwalter schien großes Ansehen in der Gegend zu genießen, denn niemand stellte überflüssige Fragen. Ich trug meinen Namen in das Gästebuch ein und erhielt ein Zimmer im ersten Stock. Während ich nach oben ging, gefolgt von einem spindeldürren Indianerjungen, der meinen Koffer schleppte, versprach der Verwalter, sich einstweilen an der Bar die Zeit zu vertreiben.
    Eine halbe Stunde später trat ich durch die Flügeltüren der Bar.
    Lederer rückte ein wenig zur Seite, indem er sich an der Stange festhielt, die rings um die Theke lief.
    »Was trinken Sie, Cotton?« Ich schielte in sein Glas.
    »Das Gleiche!« Der Barkeeper brachte ein halbes Wasserglas mit Whisky, in dem herrl'ich kühles Eis schwamm. Ich nippte vorsichtig.
    »Was haben Sie jetzt vor, Cotton?«
    Ich zuckte die Achseln, ich war mir selbst noch nicht klar darüber. Er schien nicht allzu neugierig zu sein. Er trank still an seinem Whisky, ohne die Unterhaltung in schnellem Fluss zu halten.
    Ein neues Gesicht kam an die Bar, und ich traute meinen Augen nicht. Joseph Conner, der Rechtsanwalt aus New York, ließ sich auf einem Hocker nieder und bestellte einen Gin Fizz. In meinem Gehirn flammte ein Blitzlicht auf, aber es verlosch zu rasch, um die Szene erfassen zu können. Jedenfalls bestand da irgendein Zusammenhang. Connor erkannte mich nicht.
    Lederer hatte die Arme auf den Tisch gestützt und sah mir zu, an seiner Zigarre saugend, die zu ihm gehörte wie die Flasche zum Baby.
    »Sie kennen den Mann, Cotton?«
    Ich wär ehrlich überrascht.
    »Welchen Mann?«
    Er nahm mir meine Heimlichtuerei nicht übel.
    »Den Rechtsverdreher aus New York natürlich.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Er war schon einige Male hier. Er kauft Land im Auftrag der United Oil Company. Er hat sich auch schon für unsere Farm interessiert, aber Jackson will nicht, obwohl der Betrieb nicht rentabel arbeitet.«
    »Ist denn auf der Farm Öl gefunden worden?«
    »Die Gesellschaften kaufen alles Land auf, das sie kriegen können. Ist der Boden nicht fündig, bieten sie ihn als Tauschobjekt an.«
    »Ich verstehe«, sagte ich langsam. »Übrigens habe ich Conner nur ein einziges Mal in meinem Leben gesehen, ich weiß von ihm nicht mehr als seinen Namen. Ich traf ihn einmal bei Fold, dem Vetter Jacksons.«
    Lederer legte seine Zigarre in den Aschenbecher und faltete die Hände, mich aufmerksam ansehend.
    »Sie wissen wirklich nicht, was
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