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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte
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vor einem pompösen Bürohaus. Mein Mann schloss den Wagen ab, eilte durch den Eingang und enterte den Lift. Ich quetschte mich gerade noch mit hinein. Mit einem fragenden Blick zu mir drückte er auf den Knopf für das achte Stockwerk. Ich'nickte. Gemeinsam stiegen wir aus. Ich ließ ihm höflicherweise den Vortritt. Während er mit zielsicheren Schritten auf eine Tür zueilte, mimte ich den Unsicheren, der sic!h noch nicht klar darüber ist, wo er eigentlich hin muss.
    Als die Tür hinter ihm zuklappte, wandte ich mich um und ging zurück. Ein Schild gab mir Auskunft.
    Joseph Conner - Rechtsanwalt.
    Ich ließ mich vom Lift wieder nach unten tragen und fuhr zurück zu Fold, Die Tür war diesmal ordnungsgemäß geschlossen. Ich presste meinen Daumen auf den Klingelknopf und wartete. Fold öffnete mir selbst. Er schien nicht gerade in der Stimmung zu sein, in der man heiratet. Aber er gab sich Mühe. Er führte mich in das gleiche Zimmer, in dem er mit dem Anwalt Conner unterhandelt hatte. Vom vorigen Besuch standen noch zwei Gläser da. Er räumte das eine weg und brachte ein frisches herein.
    »Die Polizei war heute auch schon da«, klagte er, während er guten alten Scotch in die Gläser füllte. »Ich habe dem Lieutenant das gleiche gesagt, was ich Ihnen auch sagen muss: Ich hatte keine Ahnung davon, dass Carr ein Verbrecher war!«
    »Heute Nachmittag sahen Sie die Geschichte noch mit anderen Augen!«
    »Ich habe Ihnen schon am Telefon gesagt, dass ich inzwischen nachgedacht habe! Ich möchte nur wissen, was ihn dazu bewogen hat, ausgerechnet bei meinem Vetter sich als Brandstifter zu betätigen!«
    »Das möchte ich auch gern wissen, Mr. Fold. Aber Sie wollten mir etwas über Carr erzählen.«
    »Im Juli werden es drei Jahre, dass er zu mir kam.« Er dachte einen Augenblick nach und hob dann sein Glas. Ich schloss mich an und nahm auch einen Schluck. Fold fuhr in seinem Bericht fort: »Er wohnte hier bei mir im Haus, aber ich kam sehr bald dahinter, dass er eine eigene Wohnung behalten hatte. Ich habe mich nicht weiter darum gekümmert, ich schnüffle nicht gern in anderer Leute Privatleben herum.«
    »Hatte er Freunde?«
    »Mehr als genug. Aber er brachte sie nie mit hierher, obwohl er sein eigenes Zimmer hatte. Ich habe ihn öfter mit verschiedenen Männern gesehen, wenn er seinen freien Tag hatte. Wie gesagt, ich habe mich nicht darum gekümmert…«
    Ich fragte mich, warum er mich hergebeten hatte, wenn er nichts wusste.
    »Sie waren vorige Woche in Texas?«
    »Carr hat mich hingeflogen - nach Austin. Warum fragen Sie?«
    »Ihr Vetter hat dort eine Farm: Sie ist abgebrannt.«
    »Sie meinen, Carr hatte seine Hand im Spiel? Das kann nicht sein. Er war die ganze Zeit bei mir.«
    »Das war er heute auch.« Fold sah unbehaglich drein. Ich hob mein Glas und drehte es zwischen den Fingern. »Vielleicht fliege ich selber nach Texas und sehe mich dort um. Möglicherweise finde ich eine Spur.«
    Fold stand auf und ging zu dem Wandschrank mit den Getränken.
    »Ein paar Tage sind seitdem vergangen. Wie wollen Sie da noch was entdecken?« Er lächelte schwach.
    Während der Hausherr eine Flasche aus dem Schrank nahm, folgte ich ihm mit den Blicken. Eine Spiegelung am Fenster warnte mich. Ich fuhr herum.
    An die Scheibe presste sich ein Gesicht. Dann kam etwas metallisch Glitzerndes zum Vorschein. Ich stieß einen Warnruf aus und ließ mich im gleichen Augenblick zu Boden fallen.
    Doch schon fegten die Scherben aus dem Fensterrahmen ins Zimmer. Eine Flasche im Wandschrank splitterte, das Geschoss fuhr klatschend in die Rückwand. Fold stand eine Sekunde erstarrt da, dann begriff er. Mit einem Satz warf er sich in eine Ecke.
    Ich war schon aus dem Zimmer und hetzte den Gang entlang. Fieberhaft suchte ich nach der Tür, die nach hinten, in den Hof hinaus, führte. Ich verlor wertvolle Zeit damit. Als ich sie endlich gefunden hatte, sah ich nur mehr ein Paar Beine über die Begrenzungsmauer verschwinden.
    Als ich jenseits der Mauer stand, war nichts mehr von dem heimtückischen Schützen zu sehen. Ich guckte hinter jede Mülltonne, hob sogar die Deckel ab, um ja keine Möglichkeit außer Acht zu lassen. Doch meine Bemühungen waren erfolglos.
    Ich kletterte wieder zurück über die Mauer, diesmal etwas langsamer. Fold erwartete mich im Flur, mit einer Jagdflinte bewaffnet. Ich zuckte die Achseln, und er stellte auch keine Frage. Im Zimmer löste ich mit meinem Taschenmesser das Geschoss aus dem Mauerwerk. Fold stand seitlich
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