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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte
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sein.
    »Er lügt, Cliff! Er versucht, dir einen Brandstifter mit Gewalt zu präsentieren, nachdem er versagt hat!«
    »Gehen wir in mein Büro!«
    Wir folgten Jackson. Er ließ uns im Unklaren,' ob er nur uns drei oder alle meinte. Die Angestellten schlossen sich wie eine Gruppe von Internatsschülerinnen an. Sie verteilten sich im Raum. Ich fand ein Wasserbecken und versuchte mein Gesicht von den Rußspuren zu säubern. Fold wurde immer aufgeregter. Ich sagte vorläufig nichts.
    »Wie starb Carr überhaupt?«, fragte Fold.
    »Ich habe ihn erschossen!«
    Die Männer wandten sich mit einem Ruck zu mir um. Ihre Blicke lasteten auf mir.
    »Aha!« Folds Stimme klang geradezu triumphierend. »Ich wette jeden Betrag, die Polizei weiß noch nichts davon.« Er ging zum Fenster hinüber, konnte anscheinend keinen Cop entdecken und trat ans Telefon. Ich ließ ihn gewähren. Jackson hatte sich wieder gefangen. Ich wollte noch nicht meinen Verdacht aussprechen, dass Carr wahrscheinlich gar nicht durch meine Kugel tödlich getroffen wurde, sondern durch den Unbekannten.
    »Noch etwas«, sagte ich. »Jemand versuchte, mich zu erschießen, als ich über den Gang zum Verwaltungsgebäude gelangen wollte.«
    »Nicht schlecht ausgedacht«, sagte Fold. »Jetzt kommt der große Unbekannte ins Spiel. Erzählen Sie das doch der Polizei! Natürlich haben Sie keine Ahnung, wer es ist!«
    »Stimmt«. Kurze Zeit später trat Lieutenant Beekman zur Tür herein. Er hörte sich meine Geschichte an, immer wieder unterbrochen von giftigen Bemerkungen Folds. Jacksons Vetter wollte es einfach nicht wahrhaben, dass sein Chauffeur sich als Brandstifter betätigt habe.
    Zum Abschied konnte ich mir nicht verkneifen, Fold eine Frage zu stellen.
    »Warum setzen Sie sich eigentlich so für Carr ein?«
    Er war verblüfft.
    »Carr war mein Chauffeur.«
    »Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie so sozial eingestellt sind«, meinte ich. »Aus den Mieten, die Sie fordern, lässt sich das jedenfalls nicht ablesen. Wollten Sie mich nicht einmal dazu haben, sie zu kassieren?«
    Der Hieb saß auf dem Punkt. Fold starrte mich an wie ein giftiges Reptil. Die Antwort blieb er schuldig.
    Jackson stand auf.
    »Eine Frage ist überhaupt noch nicht behandelt worden. Warum hat Todd Carr das getan?«
    »Sie kommen zum Kern der Sache«, sagte ich erfreut. »Diese Frage hat wirklich noch niemand gestellt. Ich stehe Ihnen in einer Stunde in meinem Büro zur Verfügung, Mr. Jackson.«
    »Du glaubst ihm doch nicht etwa?«, schrie Fold.
    »Was ich glaube, ist unwichtig«, meinte der Möbelfabrikant. »Ich weiß nur, dass ich heute eine Menge Geld verloren habe. Ich möchte endlich Gewissheit darüber haben.«
    Die Versammlung ging auseinander. Die Angestellten äußerten sich nicht, schließlich wollte später jeder recht gehabt haben.
    ***
    In meiner Wohnung stellte ich mich unter die Dusche. Frische Wäsche und ein neuer Anzug waren eine Wohltat. Als ich gerade die Krawatte band, läutete das Telefon. Es war Mr. High.
    »Hallo, Jerry?«
    »Hallo, Chef.«
    »Ich habe eben mit Doc Brand gesprochen. Welche Waffe haben Sie benutzt?«
    »Natürlich die Webley aus der Waffenkammer!«
    »Dann haben Sie Todd Carr auch nicht erschossen!«
    Ich schnappte hörbar nach Luft.
    »Bitte noch einmal langsam von vorn!«
    »Das Geschoss, das Doc Brand aus der Leiche Todd Carrs holte, stammt nicht aus einer 32er Webley, sondern aus einer 9-mm-Luger. Zufrieden?«
    Und wie. Ich hatte Carr nicht erschießen wollen. Aber wer konnte daran Interesse haben?
    Eine Stunde später saß ich in meinem Büro und hatte noch gut eine halbe Stunde Zeit, bevor Jäckson kam. Ich riss wieder einmal die Fenster auf. Es klopfte an die Tür.
    »Kommen Sie herein, Jackson.«
    Im Rahmen stand aber Lieutenant Beekman. Er war der Vorwurf in Person. »Sie haben Carr nicht erschossen, Cotton!«
    »Ist das schon bis in die Center Street vorgedrungen?«
    »Warum haben Sie mir nicht die Wahrheit gesagt?«
    »Ich habe sie eben selbst erst erfahren.«
    »Ihre Waffe!« Ich zog die Webley aus dem Halfter und legte sie vor mich auf den Tisch.
    »Sie haben keine andere?«
    »Glauben Sie mir endlich, Lieutenant! Über mehr Artillerie verfüge ich nicht!«
    »Na schön! Wer war der Mann, der auf Sie im Treppenhaus geschossen hat?«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    Er stand auf und nahm seine Mütze von meinem Schreibtisch.
    »Viel Glück, Cotton!«
    Ahnte er etwas? Das lag gar nicht in unserem Plan. Aber das Denken ist schließlich das
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