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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror
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ist?« fragte Hankly.
    »Der Cop«, erklärte ich. »Tim Cookane. Wir sind fast so was wie Freunde. Cookane wohnt in meiner Nachbarschaft. Übrigens ist er ein miserabler Schauspieler. Aber er probiert es immer wieder. Ich will ihm nur eben Hallo sagen und auf Taylor aufmerksam machen.«
    »Okay, Cotton, wie Sie meinen.«
    Ich stieg aus. Cookane war nur noch ein paar Schritte von meinem Wagen entfernt, hatte aber längst den Jaguar erkannt. Er grinste breit, als wir uns die Hand schüttelten.
    »Hallo, Cookane«, sagte ich. »Wie geht’s zu Hause? Was macht ihre Frau?«
    »Danke der Nachfrage. Und wie geht's Ihnen, Cotton? Was tun Sie hier in meiner Gegend?«
    Ich erzählte ihm die Geschichte von Bancroft Taylor. Er nickte ein paarmal.
    »Ich weiß, daß das FBI ihn sucht. Der Captain hat es bekanntgegeben.«
    »Ja, wir haben alle Reviere der Stadtpolizei und alle Streifen vom Hauptquartier unterrichten lassen. Wenn Sie mal was hören, rufen Sie mich an, ja?«
    »Klar, Cotton. Ich glaube, ich habe auch was für das FBI. Erpressung — das ist doch eure Sache.«
    »Erpressung?« fragte ich. »Um wen handelt es sich?«
    »Anscheinend um das ganze Viertel. Ich glaube, daß sich ein Rackett breitgemacht hat. Ihr solltet euch um die Geschichte kümmern. Ich kriege die Leute nicht dazu, daß sie mit der Wahrheit herausrücken. Ehrbare Männer erzählen mir, sie wären stockbetrunken Treppen hinabgestürzt. Leute, die noch nie ein Gläschen über den Durst getrunken haben!«
    »Gestürzt«, wiederholte ich. »Aber sie haben Verletzungen, als hätte sie jemand fünf Meilen weit durch ein Kakteenfeld geschleift, was?«
    »Genau. Und eben komme ich von so einem armen Teufel, den die Rackettgangster durch die Mangel gedreht haben. Seine Wohnung sieht fürchterlich aus.«
    »Geben Sie mir die Namen der Beteiligten. Ich werde es im Distriktsgebäude melden, dann können sich ein paar Kollegen der Sache annehmen.«
    Ich zückte mein Notizbuch und sah den jungen Cop fragend an.
    »Harry Combers«, diktierte Cookane. »Und Chick Martins. Und Patt Malloone. Aber der ist tot. Der Hausverwalter fand ihn heute früh am Fuß der Kellertreppe. Mit gebrochenem Genick. Ich hatte noch keine Zeit, mich mit der zuständigen Mordkommission in Verbindung zu setzen.«
    »Das übernehmen wir schon«, versprach ich. »Für den Terror von Rackettbanden haben wir eine besondere Vorliebe. Die Leute, die Sie mir auf gezählt haben, wohnen die alle hier in der 17. Straße?«
    »Alle«, bestätigte Cookane. »Und alle in diesem Block hier. Zwischen der Neunten und Achten Avenue.«
    Ich notierte mir auch dies und verabschiedete mich von Cookane. Als ich wieder im Jaguar saß, griff ich nach dem Hörer des Sprechfunkgerätes und ließ mich von unserer Funkleitstelle mit Mr. High verbinden, unserem Distriktschef. Ich erzählte ihm, was ich von Cookane erfahren hatte.
    »Okay, Jerry«, erwiderte der Chef. »Wir werden die Ermittlungen aufnehmen. Was macht die Suche nach Taylor?«
    »Bis jetzt hat sich noch nichts ergeben. Aber so schnell stand das wohl auch nicht zu erwarten. Selbst wenn Taylor wirklich am 23. nach New York gekommen ist, kann es sich noch nicht überall herumgesprochen haben. Wenn wir der Unterwelt in den nächsten Tagen begreiflich machen, daß Taylor jetzt für uns als großer Fisch gilt, wird sich schon jemand finden, der uns einen Tip liefert. Außerdem halten ja rund fünfundzwanzigtausend Stadtpolizisten ihre Augen offen.«
    »Melden Sie mir, sobald sich etwas tut, Jerry.«
    »Selbstverständlich, Chef. So long.«
    Ich legte den Hörer zurück und ließ den Jaguar einen Block weiterrollen, bis wir die gesuchte Drugstore erreicht hatten.
    »Aus dieser Bude haben wir schon manchen wertvollen Tip erhalten. Das geht nur gut, solange niemand merkt, daß der Kellner zu unseren V-Leuten gehört.«
    »Kapiert«, bestätigte Hankly und nickte.
    Wir betraten den Schankraum der Drugstore, der ungefähr acht mal zehn Yard maß. Es saßen ein paar Frauen herum, die ihren Einkaufsbummel für einen Schluck Kaffee unterbrachen, ein paar Männer, die zu ihrem Frückstücksbrot ein Glas Limonade oder Bier tranken, und schließlich noch ein paar Halbwüchsige, die vielleicht Marihuana-Endverkäufer waren. Hankly und ich steuerten auf den einzigen freien Tisch zu und setzten uns.
    Ein etwa sechzig jähriger Mann mit weißgrauem Haar und Nickelbrille lief in einem schmuddelig-weißen Leinenjackett umher und brachte den Gästen die gewünschten Getränke.
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