Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror
Autoren:
Vom Netzwerk:
dafür trug er nun hundertsechzehntausend Dollar in barem Gelde mit sich herum. Hundertsechzehntausend, Bails, haben Sie das gehört?«
    »Mann«, staunte der Wirt, und in seine wässerigen Augen trat ein gieriges Funkeln. »So viel Bucks! Und — eh — wer, sagten Sie, hatte das Geld?«
    »Zunächst der Juwelier. Ganz klar. Der hatte ja dafür den gleichen Wert an Schmuck und Edelsteinen geliefert. Aber kaum war der gute Mann aus dem Hotel herausgekommen, da überredete ihn ein maskierter Mann, in einen bereitstehenden Wagen zu steigen. Als Überredungsmittel verwendete der Bursche eine kurzläufige 38er. Einem solchen Argument widersteht man ja nicht. Der Juwelier stieg also ins Auto. Als er wieder zu sich kam, war das Geld weg. Dafür hatte er an seinem Kopf eine mordsmäßige Beule.«
    »Was es nicht alles gibt«, sagte Bails lahm. »Habt ihr den Kerl schon geschnappt, der das Geld hat?«
    »Immer schön der Reihe nach, Bails«, sagte Watherby gemütlich. »Wo war ich stehengeblieben? Ach so, ja: bei der Beule. Also unser Juwelier rappelt sich mühsam hoch, stößt nach langer Suche auf einen Polizisten und meldet den Überfall. Eins lag auf der Hand, das merkten die Cops von Chicago auf der Stelle: Der Täter mußte von dem Hotelgeschäft gewußt haben. Aber davon konnten außer Kunden und Verkäufer nur die Angestellten des Juweliers etwas wissen. Also nahm man sich diese Leute noch in der Nacht vor. Und um fünf Uhr siebzehn am Morgen des 23. Februar fanden sie die Leiche der Angestellten Sue Mitchell. In ihrem Rücken steckte noch das Messer, mit dem sie ermordet worden war. Die eingeleiteten Ermittlungen der Mordkommission brachten bald zutage, daß das Mädchen in den letzten Wochen oft mit einem Mann namens Bancroft Taylor zusammen gewesen war. Der war bekannt als Gewaltverbrecher. Und als ihn die Polizei vernehmen wollte, stellte sie fest, daß der gute Banny so ganz zufällig seit eben jener Nacht aus Chicago verschwunden ist. Und nun denken sich diese dummen Polizisten, Taylor könnte vielleicht so ganz zufällig hundertsechzehntausend Dollar in seinem Reisegepäck haben. Was halten Sie davon, Bails?«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis der Wirt sich zu einer Antwort auf raffte:
    »Den Zaster möchte ich nicht einmal haben. Der ist ja glutheiß.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen«, sagte Watherby ernst. »Also was ist nun! Haben. Sie Taylor schon mal gesehen? Fällt es Ihnen allmählich wieder ein?«
    Bails schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein«, sagte er entschieden. »Ich habe ihn noch nie gesehen und könnte mir auch nicht denken, daß er mir je zu Gesicht kommen könnte. Was weiß ich, wo ein solcher Bursche sich aufhalten könnte?«
    »Aber ich weiß es«, sagte der Mann, der sich neben Watherby auf den Hocker gesetzt hatte.
    Phil und Watherby wandten sich ihm überrascht zu. Der Mann drehte sich herum. Mit dem glasigen Blick eines Betrunkenen starrte er Watherby an.
    »Sie wissen, wo Bancroft Taylor steckt?« fragte Phil gespannt, Eigensinnig schüttelte der Mann den Kopf. Sein Gesicht war gerötet.
    »Ich weiß nicht, wo er jetzt ist«, erklärte er mit schwerer Zunge. »Aber ich weiß, wo er in der Nacht vom 22. zum 23. war.«
    »In Chicago«, sagte Watherby.
    »Nein. In New York. Ich habe selber mit ihm gesprochen in dieser Nacht. Also kann er gar nicht in Chicago gewesen sein.«
    ***
    Bill Hankly faltete seine schier endlose Gestalt förmlich zusammen, um in den niedrigen Jaguar einsteigen zu können. Als wir beide saßen, fragte er mich: »Glauben Sie, daß unser Gespräch mit diesem Automaten-Willy zu irgend etwas führen wird? Die Kneipe sah nicht so aus, als ob man dort häufig Gangster zu Gesicht bekäme.«
    »Willy hält seinen Laden sauber. Aber er hat sich in seiner Gegend einen Ruf erworben mit seinen schmackhaften und preiswerten Essen. Selbst Gangster kommen hin und wieder zu ihm, um bei ihm zu essen. Willy sieht und hört so manches. Wenn er je eine Spur von Taylor findet, wird er uns verständigen, darauf können Sie sich verlassen.«
    Wir fuhren weiter. Unsere nächste Station war die 17. Straße, wo ich eine Drugstore aufsuchen wollte, in der — wie wir wußten — häufig Gangster verkehrten.
    Als ich in die 17. Straße von der Neunten Avenue her einbog, sah ich weiter vorn einen jungen Cop auf dem Gehsteig uns entgegenkommen. Ich reckte den Kopf vor, vergewisserte mich, daß ich den uniformierten Polizisten richtig erkannt hatte, und fuhr an den Bordstein heran.
    »Was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher