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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror
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ich die Tür der Kneipe auf stoßen wollte, stieß ich gegen den Wirt.
    »Ich wollte gerade zumachen«, sagte er.
    »Aber nicht doch«, sagte ich. »Sie haben doch mittags noch nie geschlossen. Warum sollen wir denn jetzt plötzlich neue Methoden einführen?«
    Ich ging einfach weiter, so daß er rückwärts gehen mußte. Steve Dillaggio, George Baker, Max Weber und Jimmy Read drängten sich schweigend hinter mir herein. Der Wirt strich sich nervös über den nackten, schwarz behaarten linken Unterarm. Seine Stirn hatte sich in tiefe Falten gelegt.
    »Was — was soll denn das heißen?« fragte er mißtrauisch.
    Ich folgte seiner ängstlichen Blickrichtung und entdeckte Alfred Weil, der halb hinter einem Pfeiler saß.
    »Hallo, Mister Weil«, sagte ich freundlich. »Das ist aber eine Überraschung. Die Alibi-Zeugen für Banny Taylor schön einträchtig zusammen. Wirklich reizend. — Lassen Sie um Himmels willen die Finger von der Kanone, Weil! Denn hinter mir sind vier G-men. Meinen Sie, gegen fünf Special Agents hätten Sie auch nur die Idee einer Chance?«
    Alfred Weil ließ seine rechte Hand langsam sinken und kam hinter seinem Pfeiler hervor. Wie so viele Gangster mit schlechtem Gewissen versuchte er es mit Frechheit.
    »Es ist unverschämt, was sich die Behörden heutzutage herausnehmen!« kreischte er.' »Ich ließe mir das nicht gefallen, Less! Wenn du mittags zumachen willst, geht es niemanden etwas an! Wirf die aufdringlichen Kerle hinaus! Niemand kann es dir verbieten! Dies ist dein Haus!«
    »Lassen Sie die Luft ab, Weil«, riet ich. »Sagen Sie mir lieber mal, wieso Sie so violett gefärbte Fingerspitzen an der rechten Hand haben?«
    Betroffen starrten Weil und der Kneipenwirt Ripley auf ihre Finger. Weil faßte sich als erster.
    »Wir haben ein paar Chemikalien in der Hand gehabt«, knurrte er. »Was geht euch das an?«
    »Chemikalien ist richtig«, bestätigte ich. »Und daß ihr sie in der Hand hattet, stimmt auch. Es war nämlich eine ganz besondere Flüssigkeit, die wir aus dem FBI-Labor erhalten hatten. Und dieses Hexenwasser hat eine sichtliche Wirkung. Man kann mit dem Zeug zum Beispiel Geldscheine einpinseln. Das Zeug trocknet schnell und verändert die Banknoten überhaupt nicht. Aber sobald jemand einen solchen Geldschein in die Hand nimmt, färben sich seine Fingerspitzen violett. Und das schönste ist, es gibt nur ein einziges Mittel, um die Färbung von den Fingern wieder abzuwaschen. Aber dieses Lösungsmittel gibt es wiederum nur im FBI-Labor. Interessant, nicht?«
    »Was soll der Quatsch?« knurrte Weil, machte aber ein betroffenes Gesicht.
    »Raggioti und Phillie haben meinem Freund und mir alles Bargeld abgenommen, das wir bei uns trugen«, erklärte ich. »Aber jeder einzelne Schein davon war mit der erwähnten Flüssigkeit präpariert. Wir sagten uns nämlich, daß die Rackettmitglieder ihre eingetriebenen Beträge doch wahrscheinlich bei ihrem Boß abliefern und den Rest unter sich teilen würden. Das ist doch so üblich bei Gangsterbanden, nicht wahr? Jetzt brauchten wir nur darauf zu achten, wer violette Finger bekam. Und das sind Sie, Weil, und das sind Sie, Ripley! Es ist bewiesen, daß ihr Geld bekommen habt, das meinem Freund und mir gestohlen worden ist.«
    »Aber —«, wollte Ripley einwenden. »Halten Sie den Mund, solange ich rede!« erklärte ich scharf. »Alfred Weil und Less Ripley, kraft meines Amtes erkläre ich Sie auf Grund des gegen Sie vorliegenden Haftbefehles für verhaftet. Das FBI wird Sie der Beteiligung an Bandenverbrechen, an räuberischer Erpressung, an Diebstahl und wegen weiterer Delikte unter Anklage stellen. Ich mache Sie pflichtgemäß darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt an tun oder sagen gegen Sie verwendet werden kann. — Legt Ihnen die Handschellen an!«
    Weil ließ es mit sich geschehen. Ripley aber war nicht zur Vernunft zu bringen. Er flankte mit einem Satz über die Theke und riß den Gummiknüppel an sich, den er für aufsässige Gäste bereithielt.
    »Rührt mich nicht an!« schrie er wild. »Ich schlage jeden tot, der mich anrührt!«
    »Witzbold«, knurrte George Baker und ging auf ihn zu.
    Steve Dillaggio verschwand links hinter der Theke. Max Weber kam von rechts.
    Ripley preßte sich mit dem Rücken gegen die Regalwand hinter seiner Theke. Er warf den Kopf bald nach links, bald nach rechts und dann wieder nach links. Auf seiner Stirn hatte sich Schweiß gebildet.
    »Ich schlage jeden tot, der mich anrührt«, keuchte er
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