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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King
Autoren: Timothy Stahl
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Pflasterstein in den Wanst genäht. Stöhnend und breitbeinig wankte er hinaus in den erwachenden Tag, um sich Erleichterung zu verschaffen; allerdings nicht ohne Master Jack vorher noch einen Wink zu geben, den Krug auf seinem Tisch neu zu füllen.
    Jeez!, dachte er. Vielleicht würds Zeit, dass ich mal wieder heim geh…
    Er wohnte einen knappen Stundenritt entfernt.
    Wann er zum letzten Mal zu Hause gewesen war, wusste er nicht mehr genau. Vier oder fünf Tage und Nächte musste es allemal her sein.
    Anderseits, was sollte er daheim in seiner Hütte? Die paar Viecher, die er sich hielt, soffen aus dem Bach und fraßen das Unkraut, das um die Hütte wuchs. Und ein Weibchen wartete auch nicht auf ihn.
    Im Grunde fühlte er sich bei Master Jack mehr zu Hause als in seinen eigenen vier Wänden. Ab und zu fand sich hier sogar mal ein Weibchen, das sich mit ihm einließ.
    »Im Wuissee wohnt die Wahrheit«, zitierte er ein geflügeltes Wort und lachte grunzend wie eins seiner Schweine zu Haus.
    Die kleine Schwarzhaarige mit dem Schwert war ein hübsches Dingelchen gewesen. Aber ihr Gefährte war ein zu netter Bursche - für so was hatte Jersee ein Auge -, als dass er ihm seine Bish abspenstig gemacht hätte.
    Jersee ging noch ein paar Schritte, damit ihn auch bestimmt niemand sah. Wenn ihm jemand zuguckte, konnte er kein Wasser lassen.
    Er bog um die Ecke, überlegte kurz und ging dann weiter bis zur Hinterseite des Hauses, unterwegs schon auspackend, was er brauchte, um sein kleines Geschäft zu verrichten.
    Wozu er allerdings nicht kam.
    Denn als er um die hintere Ecke bog, sah jemand zu ihm auf, mit stierem Blick aus starren Augen.
    Tote Augen im Kopf einer Leiche, groß und rund und hervorquellend. Todesangst und - schmerz saßen wie festgefroren in den verzerrten Zügen, die Jersee erst nach einigem Hinsehen erkannte.
    »D-das… d-der… der Truveer!«
    Und noch ein bisschen länger dauerte es, bis er begriff, dass der Kopf des Truveers eine gute Fußlänge vom Rumpf entfernt lag!
    An der Waffe, die dem Sänger den Kopf vom Hals getrennt hatte, klebte das getrocknete Blut wie Rost auf der Klinge.
    Der Griff des Schwerts lag noch in der Hand der Mörderin. Auch sie schien im ersten Moment wie tot, schlief aber nur.
    »Jeez!«, keuchte Jersee entsetzt und angewidert in einem - und zutiefst erschüttert, dass seine Menschenkenntnis ihn derart getrogen hatte: Das hätte er der Kleinen nicht zugetraut!
    Klar, sie sah wild und verwegen aus mit ihrer schwarzen Mähne - aber dass sie einem Mann den Kopf abschlug und sich dann daneben legte und schlief… für so kaltblütig hätte Jersee diese Aruula nie und nimmer gehalten!
    »Tscha«, machte er, »so kann man sich irren.« Auch dafür war Jersee bekannt: dass er sich rasch mit neuen Gegebenheiten abfand.
    Jetzt musste der Gerechtigkeit Genüge getan werden. Master Jack duldete keine Morde unter seinem Dach und drumherum. Da war er ganz streng. Und Jersee wusste, was das im Endeffekt bedeutete.
    »Gibt'n feines Fresschen für die Magods. Werden sie sich aber freuen, die schlüpfrigen kleinen Scheißerchen - so junges zartes Fleisch gibts nich alle Tage.«
    Dann rief er lauthals nach dem Herrn des Hauses…
    ***
    Matt wachte auf, als krieche sein Bewusstsein aus zähem Morast, seinen Körper wie toten Ballast im Schlepp. Er fühlte sich hundeelend und schwor, noch ehe er die Lider aufschlug, nie mehr im ganzen Leben auch nur einen Tropfen Alkohol anzurühren!
    So einen Kopf und Kater hatte er zuletzt nach Irvin »Big Boy« Chesters letzter Geburtstagsparty gehabt, und das war…
    verdammt, wie lange war das her?
    Das war in einem anderen Leben, du Suffkopf!, versetzte der boshafte Zwerg unter seiner Schädeldecke, bevor er sich wieder seinem Hirn zuwandte und mit einem Schmiedehammer darauf eindrosch.
    Matt verzog das Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse. Dann öffnete er vorsichtig erst das eine, dann das andere Auge. Er war auf Aruulas schadenfrohe Miene gefasst gewesen. Doch seine Gefährtin war nicht da. Und wohl zum ersten Mal war Matt froh, sie nicht zu sehen. Ein bisschen frische Luft, eine Dusche mit kaltem Wasser, dann würde er anderen Menschen gegenübertreten können, ohne sie zu Tode zu erschrecken.
    Ein Himmelreich für Aspirin und Kaffee!, flehte er im Stillen und fragte sich, warum sich an diese elementaren Dinge heutzutage kein Aas mehr erinnerte; nein, stattdessen feierte man fröhlich Elvis' Todestag und sang Spottlieder über Joe Schmo…
    Die
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