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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King
Autoren: Timothy Stahl
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veranstaltete. Maddrax schnarchte, als rode er im Traum sämtliche Wälder Meerakas!
    Hätte Aruula geahnt, dass dieser Wuissee Maddrax in einen Schnarchsack »verwandeln« und ihr eine schlaflose Nacht bescheren würde, hätte sie darauf bestanden, dass sie einen großen Bogen um diese Kneipe machten. Aber für eine solche Vorahnung genügte auch ihr Lauschen nicht, das Maddrax »Telepathie« nannte.
    Diesen Begriff hätte er in der Verfassung, in die ihn der überreichliche Genuss des Lebenswassers versetzt hatte, allerdings kaum noch hervor gebracht. Er hatte nur noch Unsinn gelallt, über jemanden namens »Shagg Danillss«, der ein Leidensgenosse wäre und der sein Schicksal teile, weil auch er aus einer
    »annern Ssseit unnn Welld« stamme…
    Zum Glück hatten Maddrax' Zunge und Sinne vollends versagt, bevor er weiter ins Detail hatte gehen können. Andererseits hätte ihm vermutlich ohnedies niemand geglaubt, dass er vor Urzeiten miterlebt hatte, wie Kristofluu die Welt heimsuchte - und wie er dann auf unerklärliche Weise fünfhundert Jahre übersprungen hatte und in dieser Zeit gelandet war.
    Aruula hatte ja selbst bisweilen Mühe, es zu glauben - oder besser gesagt: zu verstehen. Wenn sie ganz ehrlich war, begriff sie Maddrax'
    Schicksal bis heute nicht. Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatte, wie er damals in einem »blauen Feuervogel« (einem Düsenjet, wie sie inzwischen wusste) gelandet war- ganz zu schweigen von all den unfassbaren Dingen, die sie danach auf ihrer gemeinsamen Wanderung gesehen hatte!
    Die Erinnerungen verursachten ihr Schwindel, verschwammen vor ihrem geistigen Auge und verschmolzen zu Farbenmeeren, in deren stürmischer Dünung sich Aruula gefangen fühlte. Die ganze Welt schien in Wellenbewegung, wiegte und drehte sich.
    Ihr wurde übel. Speiübel…
    Danach verdammte sie sich zum wiederholten Male, dass nicht wenigstens sie die Finger von diesem Wuissee-Gebräu gelassen hatte! Was ihr leicht gefallen wäre, hätte es nicht so gut geschmeckt und federleicht gemacht, als verleihe es Flügel…
    Und jetzt ließ zu allem Überfluss Maddrax' grauenhaftes Geschnarche sie trotz ihres Zustands kein Auge zutun.
    Endlich richtete sich Aruula auf und sah sich in der Düsternis orientierend um. Sie erinnerte sich nur noch vage, wie sie hierher gekommen waren. Über… Stufen.
    Ja, die Treppe! Sie befanden sich in einem der oberen Stockwerke des Gebäudes, in dessen Erdgeschoss die Schänke lag. Dort herrschte den Geräuschen nach zu urteilen immer noch Betrieb, auch wenn es nicht mehr so hoch her ging wie vorhin.
    Irgendwo aus dem Dunkel um sie her vernahm Aruula die Atemzüge weiterer Schläfer, wenn auch keiner von ihnen so schnarchte wie ihr Gefährte.
    Sie stand auf, ein Kraftakt in ihrer Verfassung. Unter Mühen gürtete sie die Schwerthalterung auf ihren Rücken. Die Waffe schien ihr Gewicht verdoppelt zu haben, trotzdem legte Aruula sie nicht ab. Ohne Schwert füllte sie, der es aus Gewohnheit nichts ausmachte, ihre Brüste zur Schau zu stellen, sich nackt auf eine Weise, die ihr unangenehm war.
    Unsicher, auf wackligen Beinen blieb sie schließlich stehen, bis der Boden aufhörte, sich unter ihren Füßen zu drehen.
    Sie würde sich irgendwo einen anderen Schlafplatz suchen. In einem der tiefer gelegenen Geschosse oder draußen.
    Schwerfällig und schwankend wie ein Seemann bei starkem Wellengang stapfte sie auf die Treppe zu, stieg über die knarrenden Holzstufen hinab und - stand irgendwann im Freien, ohne sich recht erinnern zu können, wie sie hinaus gelangt war. Noch immer wallte und wogte Nebel, noch immer gerann das Mondlicht darin zu verwaschener Helligkeit. Vor ihr befand sich das Gestell, an das die Reittiere einiger Gäste gebunden waren.
    Aruula taumelte an den aufgereihten Tieren vorbei, zur Ecke des Gebäudes und herum und weiter bis zur nächsten.
    Dort - war irgendetwas. Nein, jemand.
    Und dieser Jemand sagte etwas zu ihr, etwas wie: »Schau an - wen haben wir denn da?«, mit einer Stimme, die ihr bekannt vorkam.
    Ein Ton zitterte durch den Nebel; nein, mehrere. Wie von einem Instrument. Und dann packte sie der Andere bei der Schulter, so fest, dass sie unwillkürlich aufschrie.
    Sie reagierte im Reflex, sprang zurück und griff zum Schwert.
    Doch die plötzliche hastige Bewegung forderte ihren Tribut. Plötzlich drehte sich die Welt vor Aruulas Augen, und Dunkelheit stieg in ihr hoch. Filmriss…
    ***
    Die Blase drückte Jersee, als hätte man ihm einen
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