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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King
Autoren: Timothy Stahl
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vom Bett gekippt wäre.
    »Und dann?«, fragte er gespannt. »Was war dann?«
    »W-weiß nich… Mir wurde so… seltsam. Ich wollte raus, mir war übel… und…«
    »Und?«
    »Nichts mehr. Aus. Alles dunkel. Müüüde…« Und damit sank Aruula aufs Bett zurück und fiel wieder in tiefen Schlaf.
    Matt deckte sie zu. Dann dachte er nach. Und er kam nur zu einem Schluss: Der wahre Killer musste sie beobachtet und seine Chance eiskalt genutzt haben. Wahrscheinlich hatte er Aruula irgendwas ins Bier getan, das wie K.-o.-Tropfen wirkte.
    Immerhin, eines hatten sie gewonnen: Die Erkenntnis, dass Aruula nicht die Mörderin war! Davon war Matt jetzt felsenfest überzeugt.
    Doch diese Überzeugung allein genügte ihm nicht. Er wollte wissen, wer wirklich dahinter steckte. Wer Aruula so übel mitspielte und warum. Er wollte den Täter stellen, dafür sorgen, dass das grausame Töten aufhörte.
    Nur - wie konnte er das bewerkstelligen? Detektivische Erfahrung fehlte ihm. Aber er kannte zumindest eine kriminalistische Weisheit: »Den Täter zieht es immer wieder an den Tatort zurück…«
    Matthew nickte in grimmiger Entschlossenheit. »Dann wollen wir mal sehen, ob an dem Spruch was dran ist!«
    Er sperrte das Zimmer ab und ging.
    ***
    Schon als Matt die Kneipe von weitem sah - der neue Tag war bereits im Heraufdämmern begriffen -, wähnte er sich, wieder einmal, im falschen Film. Ein Gefühl, das langsam zur Gewohnheit wurde…
    Der Menschenauflauf im Umkreis um die Bar ließ darauf schließen, dass die Leiche inzwischen gefunden worden war. Damit hatte Matt gerechnet; seine Verbarrikadierung der Hintertür mit der morschen Kiste konnte nicht ewig gehalten haben, außerdem gab es andere Zugänge zu diesem Hinterhof.
    Das war es nicht, was dieses Gefühl, durch ein Kuriositätenkabinett zu stolpern, von neuem herauf beschwor. Nein, es lag an dem… nun,
    Ding, das vor der Kneipe stand - wummernd, schnaufend wie ein Ungeheuer, Dampf speiend. Jemand mit lebhafter Fantasie hätte es, auf den ersten Blick wenigstens, als Drachen klassifiziert. Matt hingegen erkannte es durchaus als Fahrzeug - wenn auch eines, wie er noch keines gesehen hatte. Und er hatte Mühe sich vorzustellen, dass diese Kreation tatsächlich fuhr.
    Eine Mischung aus alter Dampflok und Panzer. Von letzterem hatte das Gefährt den Unterbau inklusive Antriebsketten, alles darüber sah wie Flickwerk aus den Anfängen und frühen Jahren der Eisenbahngeschichte aus. Dem Fahrzeug galt das Interesse der Umstehenden allerdings weit weniger als dem neuerlichen Mord, Matt dagegen besah sich erst einmal diese »Panzerlok«.
    Der Aufbau trug in ungelenken handschriftlichen Buchstaben die Aufschrift: COLONEL PARKER SHERMAN. Ob das nun der Name des Fahrzeugs oder der des Besitzers war, wusste Matt nicht zu sagen. Als er dann jedoch die dröhnende Kasernenhofstimme hörte, die die Menge auseinander scheuchte, tendierte er zu letzterer Annahme.
    Auf das Kettenfahrzeug stapfte ein Mann zu, dem Matt attestiert hätte, eindeutig zu viel John-Wayne-Filme gesehen zu haben. Der Typ erinnerte optisch und in seinem Auftreten stark an den legendären Duke. An seiner Brust prangte ein ehemals goldenes, jetzt nur noch abgegriffenes und blindes Abzeichen. Über der linken Hand trug er einen metallenen Handschuh; vielleicht handelte es sich auch um eine Prothese. Ebenfalls links fehlte das Auge; ein Manko, das er jedoch nicht mit einer Klappe kaschierte.
    »Colonel Sherman?«, rief jemand und drängte sich durch die Menge. Matt erkannte den älteren Truveer, den er in Graceland kennen gelernt hatte. Auch jetzt trug er den Anzug aus goldenem Satin mit grauem Pelzbesatz.
    Der Einäugige blieb stehen, wandte sich um, schmälte sein verbliebenes Auge und sah dem nahenden Truveer entgegen.
    »Ah, Magrebo!«, bellte er heiser. »Kann mir schon denken, was du willst - gedulde dich, Alterchen! Wollte sowieso eine kleine Rede ans Volk halten.«
    Colonel Parker Sherman kletterte an der Flanke seines Fahrzeugs hoch, bis er ganz oben stand und die Menge überblickte.
    »Okee, Fooks!«, dröhnte er dann los. Sein Organ bedurfte keiner technischen Verstärkung.
    »Hört gut zu - vor allem derjenige, der für die Sauerei hier verantwortlich ist!« Er ballte die linke Faust. Die Scharniere des Metallhandschuhs kreischten, als würde ein kleines Tier zwischen den eisernen Fingern zerquetscht. »In meiner schönen Stadt wurden drei Truveers umgebracht - zwei gestern, einer heute. Wie ich inzwischen
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