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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King
Autoren: Timothy Stahl
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erfahren habe, wurde in der Nacht davor in Lynchburg auch schon einer umgelegt. Allen vieren wurde der Kopf abgehauen und die Zunge rausgeschnitten, was ich nicht besonders witzig finde, pfui Deibel!« Er spuckte aus und machte seinen Ekel mit einem Hieb seiner Linken gegen das Metall der Lok noch deutlicher. Es klang wie ein Glockenschlag. »Okee, was ich sagen wollte - haltet alle die Augen offen, geht nirgends allein hin, und wem was Verdächtiges aufhält, der soll das sofort melden. Verstanden?«
    Bejahendes Gemurmel ging wie eine Wellenbewegung durch die Menge.
    »In Ordnung. Dem Killer geb ich jetzt noch 'ne Chance: Wenn er hier ist, soll er sich stellen - ich versprech ihm 'ne sichere Zelle und bewahre ihn davor, gelyncht zu werden!«
    Trotz dieser »mildernden Umstände« bekannte sich niemand zu den Morden.
    »Na schön, dann sag ich dir eins, du lausiger Bastard«, wandte sich Colonel Sherman an den Mörder. »Ich krieg dich - ich hab noch jeden Schweinehund in meiner Stadt gekriegt! Und dann reiß ich dir eigenhändig den Arsch bis zum Bauchnabel auf!«
    Parker Sherman kletterte nach hinten in den Führerstand seines fahrenden Ungetüms. Matt stand günstig genug, um zu sehen, dass der Sheriff - oder was er auch sein mochte - nur einen Startknopf drückte, um unter dem Stahlkleid des Gefährts etwas zu brüllendem Leben erwachen zu lassen. Das Ding setzte sich in Bewegung und entwickelte eine überraschende Geschwindigkeit. Bald war es den Blicken entschwunden, nur hören konnte man es noch eine Weile.
    »Der Kerl kann einem glatt Albträume bescheren, was?«
    Matthew drehte sich um und sah Schlomo ins Gesicht. Darin zeichnete sich deutliches Unbehagen ab, und der Blick seiner dunklen Augen ging noch in jene Richtung, in die der ominöse Colonel entschwunden war.
    »Mmhmm…«.machte Matt nur, nachdenklich, als stimme er dem jiddischen Elvis-Imitator zu. Tatsächlich aber dachte er an etwas anderes - daran, dass der Täter angeblich immer zurückkehrte an den Ort seiner Tat…
    ... und daran, dass er Schlomo noch in der Nähe eines jeden Tatorts begegnet war!
    Ein Gedanke, der Matt nicht gefallen wollte, den er aber auch nicht abschütteln konnte. Weil er sich einfach nicht von der Hand weisen ließ…
    Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen von dem, was ihm im Kopf herumspukte.
    »Was dagegen, wenn ich dich begleite?«, fragte er und gab sich den Anschein, er hätte nichts Besseres zu tun.
    Doch Schlomo winkte ab. »Im Moment ganz ungünstig, mein Fraind, hab nämlich noch eine ganze Menge zu erledigen. Aber vielleicht sehn wir uns ja später bei den Generalproben für heute Nacht, hm?«
    Damit wandte sich Schlomo auch schon ab, stiefelte zu seinem Caddy und brauste davon.
    In Gedanken versunken überquerte Matt über die Straße - und entging nur knapp einem Unfall!
    Er hörte das Motorrad erst, als er es aus dem Augenwinkel schon auf sich zurasen sah. Reflexhaft warf er sich mit einem Hechtsprung nach vorn, kam unsanft auf und verwandelte den Sturz in eine unbeholfene Rolle.
    Hinter ihm jagte das Motorrad vorbei und weiter. Der Fahrer drehte sich nicht einmal nach ihm um, geschweige denn, dass er anhielt. Und Matt konnte nicht einmal richtig wütend auf ihn sein. So kanns kommen, wenn man wie ein Traumtänzer über die Straße latscht. Man denkt über Tote nach und ist im nächsten Moment selbst einer…
    ***
    »Schlomo?«, fragte Aruula und zog die Stirn kraus. »Das glaubst du doch selbst nicht, oder?«
    »Ich möchte es eigentlich nicht glauben«, erwiderte Matt. »Aber es spricht so vieles dafür…«
    Auf dem Rückweg zum Hotel hatte er sich die ganze Sache wieder und wieder durch den Kopf gehen lassen, hin und her überlegt, und doch war ihm nichts eingefallen, das Schlomo von jedem Verdacht befreit hätte.
    Im Hotel hatte er Aruula in der Badewanne vorgefunden, noch nicht putzmunter zwar, aber in deutlich besserer Verfassung als zuvor. Das Bad und die belebenden Öle im Wasser brachten sie zusehends wieder auf Vordermann. Matt Drax saß auf dem Wannenrand und weihte Aruula in seine Überlegungen Schlomo betreffend ein.
    »… und«, kam er allmählich zum Schluss, »er ist Jude. Vielleicht sieht er in der Enthauptung und im Ausbluten seiner Opfer eine verkappte Abart des Passahrituals.«
    »Du bist ja verrückt«, meinte Aruula, und es klang ernst.
    Matt zuckte die Achseln. »Ich weiß, dass es verrückt klingt - ist ja auch nur ein Gedanke gewesen…«
    »Außerdem«, sagte Aruula, »fehlt
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