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041 - Der Schwarze Tod

041 - Der Schwarze Tod

Titel: 041 - Der Schwarze Tod
Autoren: G.J. Arnaud
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wieder im ersten Stock verschwunden.
    Ich erklärte Ninon die Situation, und sie flehte mich an, vorsichtiger zu sein. Aber ich mußte hinunter, um Holz und Nahrungsmittel zu holen.
    Collin spionierte mir vermutlich nach, denn zwei Tage später begegnete ich ihm, Grangure und einem Diener. Ich hatte nicht mehr Zeit als einen Schuß abzugeben, der in ein Weinfaß schlug. Der Wein floß in einem dicken Strahl heraus, und die drei flüchteten erschrocken.
     „Mein Liebling“, klagte Ninon. „Sie werden dir gewiß eine Falle stellen.“
    Es war unmöglich, aus dem Haus zu kommen, denn die Leute aus dem vierzehnten Jahrhundert gingen auf unserer Straße wie auf ihrer eigenen. Sie hätten mich sicherlich verfolgt, wenn sie mich erblickt hätten. Bis jetzt waren sie noch nicht ins Haus eingedrungen, aber sie plünderten die anderen Häuser, die Bäckerei und die Schenke, wo sie den Wein aus dem Keller holten. Am nächsten Morgen torkelten sie sternhagelvoll durch die Straße.
     

     
    Wir zogen uns ganz in unsere Etage zurück und gingen nur unter Beachtung allergrößter Vorsichtsmaßnahmen aus dem Zimmer. Wenn ich hinunterstieg, gab Ninon mir mit dem Gewehr Deckung. Obwohl sie die Waffe mit Schrecken erfüllte, zögerte sie nicht sie zu benützen, als mich eines Tages zwei Diener Grangures überfielen. Sie schoß zweimal, und die beiden Diener waren tot. Ihre Leichen verschwanden nicht, ein Beweis dafür, daß ihre Wirklichkeit größeres Gewicht besaß als unsere.
    Ich stieg schnell wieder nach oben, um meine junge Frau zu trösten, und wir verließen das Zimmer für einige Tage nicht. Aber dann waren unsere Vorräte zusammengeschrumpft, und wir hatten Hunger. Wir hatten auch Schlaf, denn nachts wachten wir, weil wir die Geräusche rundherum hörten.
    „So kann es nicht weitergehen“, sagte ich eines Morgens. „Ich gehe über die Dächer, um Holz zu suchen.“
    „Nein, Simon, ich flehe dich an, geh nicht!“
    Am Dachboden erwartete uns eine schöne Überraschung: Meine Tante hatte Holz eingelagert, und wir hatten für einige Zeit genug. Aber wir brauchten auch Essen und Wasser.
    Am folgenden Tag hörte ich Geräusche vom Korridor her. Ich öffnete die Tür einen Spalt und sah, daß man versuchte, die Tür zum Apfelzimmer zu öffnen. Von innen.
    Schnell lud ich meine Gewehre und stand bereit. Bald brachen die Bretter aus der Türfüllung, und die Tür öffnete sich langsam. Ich wartete stundenlang. Dann wollte ich nicht mehr warten und ging hinüber, trotz Ninons Flehen.
    „Wenn ich jetzt nicht gehe, überraschen sie uns bei Nacht“, sagte ich.
    „Dann komme ich mit dir.“
    Ich näherte mich vorsichtig der Tür, gefolgt von Ninon. Und dann stand er vor mir: Charles de Kerguerhen, aufrecht im Zimmer, mit hartem Blick, das Schwert gezückt. Er betrachtete mich voller Verachtung.
    „Ich habe dich erwartet, Dämon. Aber entweder du versteckst dich oder du verwendest Höllenwaffen, die eines Edelmannes nicht würdig sind. Wenn du dich schlagen willst, so nimm ein Schwert und stellte dich zum Kampf.“
    „Ich habe kein Schwert.“
    Er streckte den Arm aus und zeigte zum Fenster. Dort lehnte ein Schwert.
    „Das ist eine Falle“, beschwor mich Ninon. „Geh nicht hin!“
    Ich reichte ihr mein Gewehr und bat sie, es umzuhängen.
    „Sei ruhig, mein Liebling. Ich werde siegen.“
    „Du weißt nicht, wie man mit diesen Waffen kämpft!“
    „Da bin ich nicht so sicher.“
    „Also dann gehe ich in den Korridor, um zu sehen, ob jemand kommt, um dich von hinten anzugreifen.“
    Unglücklicherweise war ich einverstanden.
    Das Schwert in der Hand näherte ich mich dem Ritter, und das Duell begann. Ich verstand nichts von der Technik des Kampfes, aber in dieser Epoche war die Technik noch nicht besonders hoch entwickelt. De Kerguerhen bluffte oft und warf sich mit gefährlichen Gesten nach vorn, die seine Zeitgenossen erschrecken konnten, mich aber nicht.
    Ich war in einer Ecke bedrängt, als Ninon ins Zimmer kam. Sie war sehr blaß.
    „Der Pöbel greift die Herberge an. Ich höre, das sie bereits einige Häuser in Brand gesteckt haben, darunter das des Magiers.“
    Augenblicklich wußte ich, was geschehen würde.
    „Komm an meine Seite“, sagte ich. „Diesmal wird sich die Zeit für immer drehen, und wir riskieren auseinandergerissen werden.“ „Und du glaubst, daß ich sie dir lasse?“ schrie der Ritter. „Ich werde dich töten und sie behalten.“
    Sein Schwert drang einige Zentimeter von meiner Brust
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