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041 - Der Satanskult

041 - Der Satanskult

Titel: 041 - Der Satanskult
Autoren: Dämonenkiller
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über die Stufen hinauf zum Altar. Sie fetzten ihr das groteske Hochzeitskleid vom Körper und zerrten sie über eine Art Opferstein, der links vom Altar stand.
    Ein Aufschrei der Inbrunst und Ekstase hallte durch die Kirche. Dienerinnen und Diener des Bösen schrien wie besessen durcheinander, scharten sich im Halbkreis um den Altar, schufen einen Wall aus Leibern, den Marvin Cohen nicht durchbrechen konnte.
    Er hatte Rose längst allein gelassen und boxte sich seinen Weg durch die schreiende Menge. Endlich hatte er es geschafft und konnte Lilian sehen. Sie trug jetzt ein durchsichtiges hemdartiges Kleid. Die fünf Kapuzenträger machten einen Buckel vor dem Satanspriester und Coco.
    »Aufhören!«, schrie Cohen mit gellender Stimme. »Aufhören, ihr Schweine!«
    Schlagartig trat Ruhe ein. Eine herrische Geste des Priesters hatte allen Schweigen geboten. Alles wandte sich Cohen zu, der hinauf zum Opferstein lief und stolperte. Er schlug der Länge nach hin und hörte über sich ein amüsiertes Lachen, das von dem Priester stammen musste.
    Cohen schoss das Blut ins Gesicht. Er verlor den Rest seiner Selbstbeherrschung, sprang auf und wollte dem Priester Satans an die Gurgel. Ihm war jetzt alles gleichgültig. Er wollte seine Finger nur um den Hals dieses Dämons legen und ihn töten.
    Cohen schaffte es nicht. Er stieß gegen eine unsichtbare, glühende Wand, brüllte vor Schmerz auf, fiel zurück und landete wieder auf dem Boden.
    »Du kleiner Wurm«, sagte der höllische Priester, ohne seine Stimme anzuheben. »Weißt du nicht, wer vor dir steht?«
    »Lass die Frau frei!«, brüllte Cohen.
    »Ich bin Olivaro, der Herrscher über die Dämonen und der Finsternis. Soll ich dich zwischen meinen Fingern zerquetschen?«
    Bevor Cohen antworten konnte, war plötzlich ein spitzer, gellender Aufschrei zu hören.
    Lilian Hunter! Sie hatte sich aufgerichtet, glitt vom Opferstein, schaute sich verwirrt um, schlug die Hände vors Gesicht und schrie gellend weiter.

    »Los, Cooke, jetzt sind Sie dran!«
    Sullivan stand neben dem Bauchredner, der die bisherigen Vorgänge in einer Mischung aus Entsetzen und Neugierde betrachtet hatte.
    Monty Cooke hatte den größten Auftritt seines Lebens. Er hob den Puppenmann hoch, dessen Gesicht in eine Teufelsfratze verwandelt worden war. Langsam schob er sich vor Sullivan, holte tief Luft und sprach dann mit tragender Stimme in das Schweigen hinein, das inzwischen herrschte. Er blickte dabei auf die junge blonde Frau, die vor dem Altar zusammengebrochen war.
    »Lilian!«, rief Cooke. »Lilian, hörst du mich? Hier spricht Dorian, dein Mann. Du brauchst keine Angst zu haben. Dieser billige Spuk ist bald vorüber.«
    Sullivan sah, dass Lilian sich ruckartig aufrichtete, und begriff, dass sie Dorian Hunter erkannt hatte. Lilian zog sich am Altar hoch und sah zu Monty Cooke hinüber. Die Täuschung war perfekt. Monty Cooke hatte nicht umsonst einige Tonbänder mit Dorians Stimme abgehört und genau studiert.
    »Lilian, komm her zu mir!«, rief er mit der Stimme Dorians. »In ein paar Minuten ist der ganze Spuk vorüber, komm her!«
    Lilian hatte den Kopf lauschend vorgeschoben, horchte in sich hinein, verglich ihre vage Erinnerung mit der Gegenwart und stöhnte auf.
    »Verlass diesen Ort der bösen Träume, Lilian!«, rief Cooke weiter. »Geh jetzt! Keiner wird dir etwas antun.«
    »Dorian!«
    Sullivan, der neben Cooke stand, atmete scharf ein. Natürlich war ihm klar, was die Nennung dieses Namens bedeute. Lilian war aus dem Reich ihrer Träume zurückgekehrt in die Realität. Ihre seelische Blockade war damit endgültig durchbrochen.

    Olivaro, der Fürst der Finsternis aus eigenen Gnaden, war erstarrt, als er Hunters Stimme hörte. Er wich zurück, stieß gegen eine der großen schwarzen Kerzen, durchbohrte mit seinen Blicken das Halbdunkel und suchte nach Dorian Hunter.
    »Wieso ist er hier?«, fragte er Coco zischend. Unsicherheit sprach aus seinem Blick.
    »Dorian!«, flüsterte Coco und schluckte. »Dorian!«
    Olivaro hätte Coco am liebsten zu Boden geschmettert, doch die Unruhe seiner Jünger lenkte ihn ab. Jetzt galt es, die Macht der Finsternis unter Beweis zu stellen. Auch ein Dorian Hunter konnte gegen ihn niemals ankommen.
    Bevor er jedoch etwas sagen konnte, hörte Olivaro sich selbst. Ruckartig drehte er den Kopf.
    Die Stimme kam aus dem Mund einer Handpuppe, die auf dem Arm eines Mannes saß. Das Gesicht dieser Puppe war eine unheimliche Teufelsfratze, die jetzt vor Wut
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