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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch
Autoren: Jason Dark
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umarmen und mitnehmen in meine Flammenhölle. Ich verbrannte innerlich durch Belisanas Feuer, aber ich wurde zu einem anderen, zu einem Stärkeren, weil ich auf ihrer Seite stehe. Du aber wirst dieses Feuer so empfinden wie alle anderen Menschen auch. Feuer vernichtet, Flammen verbrennen. Ob Häuser, ob Wälder oder Menschen, das ist egal. Einiges hat sich verändert, doch ich will, dass du diese Veränderungen nicht mehr auskosten kannst. Andere Zeiten werden anbrechen, ich sorge dafür, und ich…«
    Suko wusste, dass er den gefährlichen Mann nicht mehr allzu lange reden lassen durfte. Noch war Samaran abgelenkt, das würde nicht immer so bleiben.
    Und deshalb war Suko schneller.
    Zum Glück konnte Samaran keine Gedanken lesen, und so wurde er von Sukos Reaktion überrascht, als dieser mit einem Satz zurücksprang, dabei das Risiko einging, in die Flammenwand zu fallen, und er hörte bereits Samarans Lachen, als dieses Geräusch von einem sehr lauten Ruf unterbrochen wurde.
    »Topar!«
    ***
    Wir hörten Kamikazes Lachen, das durch die Kellerhalle schwang, und wir sahen, wie er den Mund aufriss und den Kopf weit nach hinten legte.
    Er schien sich gut erholt zu haben, denn sein gewaltiger Körper spannte sich, und es sah so aus, als wollte er sich auf uns stürzen.
    »Bleib liegen!« Bill hatte ihn angeschrieen. Er hielt seine Waffe auf den Killer gerichtet, der tatsächlich gehorchte und sich sogar auf den Rücken legte.
    »Okay, okay, Mann.« Bills Stimme zitterte. »Und jetzt wollen wir etwas von dir wissen.« Er warf mir einen fragenden Blick zu, und ich nickte.
    »Das Drachenmesser!« sagte ich. »Du hast das Drachenmesser erwähnt. Was ist damit?«
    »Er wird es haben!«
    »Wer? Samaran?«
    »Ja. Er musste es sich holen. Nur mit ihm ist er stark. Es liegt an einem bestimmten Platz, den er aufgesucht hat. Er wird sich das Messer holen und damit töten. Samaran erstarkt!«
    Viel hatten wir nicht begriffen. Wir wussten nur, dass es um dieses verdammte Messer ging, von dem ich bisher noch nichts gehört hatte. Deshalb wollte ich mehr wissen. »Was ist das für ein Messer, Kamikaze? Wo kommt es her? Rede!«
    »Es ist alt, uralt,« begann er mit leiser Stimme. »Und es ist gefährlich.«
    »Das glaube ich dir gern. Wie gefährlich?«
    »Da musst du andere fragen.«
    »Samaran, wie?«
    »Auch.«
    »Und wen noch?«
    »Ich weiß nicht viel. Belisana vielleicht. Die Feuerfrau. Sie weiß darüber Bescheid. Damals schon, als die Kelten noch den Götzen Baal anbeteten und ihm zu Ehren Belisana geschaffen hatten, war das Drachenmesser ein heiliger Opferdolch. Wer auf Baals Altar gelegt wurde, den tötete er mit dem Drachenmesser. Es ist ein Mythos. Um dieses Messer ranken sich viele Geschichten. Wer Baals Opfermesser findet, in den fährt die Kraft des Götzen, und Belisanaweiß genau, wo das Messer liegt. Sie hat dafür gesorgt, dass Akim Samaran größer und mächtiger wird. Er kann Baals Nachfolge antreten, denn das Messer befindet sich in seinem Besitz. Ich spüre es, ich kann seine Gedanken lesen.«
    Kamikaze verstummte. Der brutale Killer hatte sich während seiner Rede ziemlich verausgabt. Jedenfalls atmete er schwer, und sein breiter Brustkasten hob und senkte sich.
    Konnte ich ihm glauben?
    Bill plagten ähnliche Zweifel wie mich. Mein Freund fragte: »Was hältst du von dieser Geschichte?«
    »Ich weiß nicht.«
    Plötzlich kicherte Kamikaze wie ein kleines Kind. »Es ist wahr,« erklärte er danach. »Aber zweifelt ihr nur. Das macht nichts. Alles ist so gelaufen, wie wir es wollten. Samaran ist am Ziel. Belisana hat ihm einen allerletzten Dienst erwiesen, bevor sie nicht mehr sein wird. So ist es gesagt worden, so wird es auch eintreffen. Und jetzt sage ich nichts mehr.«
    Die letzten Worte hatten uns gereicht. Bill zog ein bedenkliches Gesicht. Kamikaze lag noch auf dem Rücken. Er schielte zu uns hoch. Sein Mund war verzerrt. In seinen Augen leuchtete es, als hätte er Fieber, aber es war der Triumph, der sich darin abzeichnete, obwohl er eine persönliche Niederlage hatte hinnehmen müssen.
    »Und was machen wir mit ihm?« fragte Bill.
    »Das, was wir schon längst hätten tun sollen,« erklärte ich und dachte dabei an meine Handschellen, die ich bei mir trug. Ich hatte es bisher versäumt, ihm die Kunststoff-Acht anzulegen. Das musste nachgeholt werden.
    »Dreh dich um!« befahl ich.
    »Wieso?«
    »Auf den Bauch mit dir!«
    Er sah mich nicht an, sondern Bill, der in gebührender Entfernung kniete und auf
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