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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch
Autoren: Jason Dark
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ihn zielte. Die Mündung der Waffe war auf Kamikazes Kopf gerichtet, und Bill würde schießen, wenn wir uns durch den Killer bedroht fühlten.
    Das wusste Kamikaze. Wiederum sah es schwerfällig aus, wie er sich zur Seite bewegte. Er zögerte es bewusst länger hinaus, vielleicht suchte er nach einer Chance, aber wir beide waren sehr aufmerksam. Endlich lag er auf dem Bauch.
    Ich fingerte bereits nach den Handschellen, während Bill den nächsten Befehl gab. »Die Arme auf den Rücken, Killer. Los, mach schon!« forderte er den anderen auf.
    Kamikaze gehorchte. Irgendwie glaubte ich nicht mehr daran, dass er Widerstand leisten würde. Kamikaze hatte sein Ziel nicht erreicht, aber er schien sich dennoch als Sieger zu fühlen. Durch Akim Samaran, seinen Herrn und Meister.
    Bill hatte seinen Standort gewechselt, damit ich bei meiner Arbeit nicht in seine Schusslinie geriet. Er kniete jetzt seitlich neben Kamikaze, die Waffenmündung zielte nach wie vor auf den Kopf des Killers.
    Es war nicht einfach, die Kunststoff-Acht um die Gelenke zu schließen. Kamikazes wütendes Keuchen irritierte mich außerdem.
    Wenn er jetzt gekonnt hätte, dann wäre er zu einem wilden Tier geworden, so aber blieb er liegen, behindert durch die straff gespannte Fessel.
    Ich zog mich wieder zurück. Im Schein der Lampe sah ich den erleichterten Ausdruck auf dem Gesicht meines Freundes Bill Conolly. Jetzt war es endgültig klar, dass wir über den Killer gesiegt hatten.
    Samarans Leibwächter hatte, obwohl er auf dem Bauch lag, den Kopf so gedreht, dass er in unsere Richtung blicken konnte. Er kannte uns lange genug und wusste deshalb, dass wir die Versprechen, die wir einmal gegeben hatten, auch einhielten.
    Noch musste der Sternenstaub zerstört werden. Zwei Fliegen hatte Samaran mit einer Klappe schlagen wollen. Vielleicht war ihm eine Hälfte seines Plans gelungen, die zweite jedoch sollte er nicht schaffen, dafür würde ich durch mein Kreuz sorgen.
    Bill hatte die gleichen Gedanken wie ich. »Zerstöre den Staub, John, dann können wir verschwinden!«
    Ich nickte.
    Kamikaze sagte nichts mehr. Er hatte eingesehen, dass es sinnlos war, uns zu belehren.
    Ich hatte den Beutel vorhin auf den Boden gestellt. Dort stand er noch. Ich nahm mein Kreuz und steckte es mit dem langen Ende in den mit Sternenstaub gefüllten Beutel. Hesekiel, der Erschaffer des Kreuzes, hatte an vieles gedacht. Er musste auch etwas von Acron gehört haben, als dieser Sternenvampir in alttestamentarischer Zeit die Erde besucht und Baal beeinflusst hatte. Aus diesem Grunde stemmte sich die Kraft des Kreuzes sofort gegen den unheilvollen Einfluss dieser gläsernen Masse.
    Es begann bereits jetzt zu flimmern und zu leuchten. Wie ein glitzernder Schleier rann es über das Kreuz hinweg und berührte die Insignien der Erzengel an seinen Enden. An diesen Stellen blinkte es stärker auf. Ich warf einen Blick in den Beutel, während ich gleichzeitig hineinleuchtete.
    Dabei hatte ich das Gefühl, als wäre das Material dort zusammengeklumpt. Es war in Bewegung geraten, bildete eine fast schon feste Masse aus grün-weißem Glas.
    Ich konnte nicht anders und musste hinschauen, denn es war etwas Unwahrscheinliches, wenn man näher darüber nachdachte.
    Sternenstaub!
    Mein Gott, was hätten unsere Wissenschaftler alles damit anfangen können! Ich aber war gezwungen, ihn zu zerstören, da in diesem Falle die Magie den Vorrang vor der Forschung hatte.
    »John, bitte!« drängte Bill Conolly.
    »Okay.« Dann sprach ich sehr langsam und leise die Formel, die es schaffte, mein Kreuz zu aktivieren.
    »Terra pestem teneto – Salus hie maneto!«
    Und dann passierte es!
    ***
    Für mich glich es stets einem neuen Abenteuer, wenn ich die Formel aussprach. Die Reaktion meines Kreuzes war zwar im Prinzip gleich trotzdem aber immer wieder anders.
    Wie auch hier.
    Plötzlich sah ich mich eingehüllt von einer hellen, silberfarbenen Aura, die auch meinen Freund Bill nicht verschonte und ihn bleich aussehen ließ.
    Er glich einer Statue oder einem gespenstischen Geistwesen, und ich sah nicht anders aus. Aber ich fühlte mehr, denn ich war der Sohn des Lichts, der Erbe dieses Kreuzes, das mir nun die gefährliche Arbeit abnahm. Dafür musste ich Hesekiel dankbar sein.
    Nichts tat ich. Ich saß nur da und starrte in das bleiche Licht, das plötzlich von einem wahren Strom durchzogen wurde, der aus dem kleinen Beutel hervorschoss und in einem Halbkreis in das helle Licht hineindrang, wo dieser Strom
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