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0403 - Baals Opferdolch

0403 - Baals Opferdolch

Titel: 0403 - Baals Opferdolch
Autoren: Jason Dark
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lag. Das Licht ließ selbst die Umrisse der Computer und Maschinen verschwimmen.
    Ziggy stand der Tür gegenüber. Er lehnte an einem Schreibtisch.
    In seinen großen Pupillen spiegelte sich das Licht der Kerzen. Er hatte einen Stock gefunden, auf den ersich stützte, denn bei seinem Fall in den Aufzugschacht hatte er sich ein Bein verletzt.
    »Der ist ja gefesselt,« sagte er staunend und wollte näher an Kamikaze herangehen.
    »Nein, bleiben Sie da. Wir schaffen ihn jetzt weg.«
    Ziggy hob die Schultern. »Hätte nicht gedacht, dass ihr das schaffen würdet. Gratuliere.«
    »Es war auch schwer genug,« meinte Bill.
    »Was habt ihr jetzt mit ihm vor?«
    »Wir schaffen ihn zum Yard. Dort ist er gut aufgehoben.«
    »Und was mache ich inzwischen? Hier gibt es kein Licht. Ich habe nicht das Werkzeug, um den Kram zu reparieren. Wenn am Montag die Angestellten kommen…«
    Ich winkte ab. »Lassen Sie es gut sein, Ziggy! Vielleicht können wir Ihnen ein paar Leute vorbeischicken, die wieder Ordnung in das Chaos bringen.«
    »Das wäre prima.«
    Wir verabschiedeten uns von dem alten Hausmeister, der sich so tapfer geschlagen hatte.
    Auch wenn es so aussah, war der Fall für uns noch nicht beendet.
    Ich musste oft über das von Kamikaze erwähnte geheimnisvolle Drachenmesser nachdenken.
    Die Bedeutung war mir ungefähr bekannt. Wenn es tatsächlich Baals Opfermesser gewesen war, besaß es, und da war ich mir ganz sicher, auch magische Kräfte.
    Ich hatte weder von ihm gehört, noch von ihm etwas gesehen.
    Deshalb wusste ich auch nicht, wie es aussah.
    Kalte Luft wehte uns entgegen. Die Nächte konnte man fast schon als winterlich bezeichnen. Es hatte bereits den ersten Bodenfrost gegeben, wenn auch noch die meisten der bunt gefärbten Blätter an den Bäumen hingen. Aber mit dem ersten Sturm würden sie abgerissen werden.
    Bill und ich hatten Kamikaze in die Mitte genommen. So gingen wir zu unserem Bentley, begleitet von den Blicken des Hausmeisters, der, gestützt auf seinen Stock, in der offenen Tür stand.
    Ich hatte die Wagenschlüssel. Kamikaze musste sich an der Beifahrerseite aufbauen, einen Schritt vom Bentley entfernt.
    »So ist es gut!« lobte Bill ihn, der hinter dem Mann stand.
    Kamikaze rührte sich nicht. Ich hatte schon den Schlüssel hervorgeholt und öffnete die Fahrertür.
    Im selben Moment hörte ich das Geräusch eines Motors. Auch blendeten plötzlich Scheinwerfer auf. Ein Liebespaar musste von uns aufgeschreckt worden sein, und der Fahrer war so durcheinander, dass er das Fernlicht eingeschaltet hatte.
    Das blendete uns.
    Ich hörte Bill schimpfen – und dann fluchen.
    Sofort hob ich den Kopf, blickte über das Wagendach hinweg und sah noch diese schattenhafte Bewegung. Ein Bein schwang herum.
    Von Bill sah ich nichts mehr, trotzdem glaubte ich, Bescheid zu wissen. Mein Freund war einfach zu sorglos gewesen, zudem hatte ihn das Licht geblendet, und eine solche Chance, wenn sie auch nur minimal war, nutzte dieser Killer sofort aus.
    Er war schon auf dem Weg.
    Ich sah ihn rennen. Durch die gefesselten Hände wirkte sein Lauf etwas grotesk. Mir jedenfalls schien es so, als hätte er etwas Känguruhaftes an sich.
    Und Kamikaze rannte auf den Wagen zu, dessen Fernlicht ausgeschaltet wurde. Nur noch das Abblendlicht brannte. Ich hatte mich an die Verfolgung gemacht, aber Kamikaze war trotz der Behinderung verflucht schnell. Und er lief genau auf den Wagen zu.
    »Fahrt weg!« brüllte ich, ohne eine Chance zu haben, dass mich der Fahrer hörte.
    Jedenfalls würgte er vor Schreck den Motor ab, als er Kamikaze auf sich zurennen sah.
    Ich holte auf, sah, dass sich der Killer kurz umdrehte und fast gestolpert wäre. Doch er riss seinen Körper wieder in die Höhe und jagte mit gewaltigen und raumgreifenden Schritten weiter.
    Da flog die linke Wagentür auf. Es war ein junges Mädchen, das den japanischen Mittelklassewagen verließ und in panischer Flucht auf den Waldrand zurannte.
    Der Fahrer rief seiner Partnerin noch ein paar Worte nach, die ich jedoch nicht verstand.
    Für Kamikaze konnte es gar nicht besser kommen. Er tauchte geschickt in den Wagen und saß schon auf dem Beifahrersitz.
    Ich hätte vorher schießen sollen, okay, aber, verflixt noch mal, er hatte mir immer den Rücken zugewandt.
    Und der Junge fuhr.
    Das heißt, er versuchte es, war aber zu aufgeregt und bekam den Motor nicht an.
    Deshalb wuchsen meine Chancen.
    Kamikaze brüllte ihn an, der Fahrer versuchte alles. Ich befand mich nur noch
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