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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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holte Pfeife und Tabaksbeutel hervor. Merlin warf ihm einen schrägen Blick zu.
    »Muß das sein?« fragte er.
    Gryf nickte. »Es muß. In diesem Punkt hast du dich nicht verändert. Du hast schon früher immer gemeckert.«
    »Rauchen schadet der Gesundheit«, warf Nicole ein.
    »Leben auch«, gab der Druide zurück. Er stopfte seine Pfeife und setzte sie in Brand. Merlin erhob sich demonstrativ und siedelte mit seinem Sessel in die gegenüberliegende Seite des Zimmers um.
    Gryf grinste.
    »Wir waren bei diesen verdammten Robotern«, sagte Gryf.
    »Ich hasse sie. Zamorra, würde eigentlich viel dagegensprechen, wenn ich einen von ihnen auseinandernähme?«
    »Da wirst du dich mit ihren Besitzern auseinandersetzen müssen«, wandte Zamorra ein. »Zudem glaube ich nicht, daß sie sich das gefallen lassen.«
    »Es sind doch nur Maschinenkonstruktionen«, stieß Gryf verächtlich hervor.
    Er meinte jene Gestalten, die äußerlich absolut druidisch, beziehungsweise menschengleich waren. Sie bewegten sich wie Menschen und sprachen wie Menschen. Es gab äußerlich keinen Unterschied. Das einzige, woran man sie als künstliche Wesen erkannte, war das Fehlen ihrer Bewußtseinsaura.
    Seltsamerweise waren sie sogar in der Lage, den Organhäusern telepathische Befehle zum Öffnen und Schließen von Fenstern und Türen zu geben. Zamorra vermutete, daß sie die Alpha-Rhythmus-Frequenzen des menschlichen Gehirns künstlich erzeugen konnten.
    »Wenn du einen dieser Robots auseinanderbaust, wird er dir kaum etwas über die Amulette und den Kristall erzählen können«, wandte Nicole ein.
    »Hm«, machte Gryf.
    »Ich werde einen der Roboter direkt fragen«, sagte Zamorra.
    »Bisher haben wir das ja vermieden, sondern uns nur an die Druiden gewandt, an die echten, meine ich. Gryf oder Teri… kann einer von euch beiden mir helfen, einen Roboter aus der Menge der Druiden herauszupicken?«
    »Ich«, sagte Gryf. »Sofort?«
    »Möglichst.«
    Sie erhoben sich gleichzeitig.
    »Wir überlegen unterdessen, wie wir weiter vorgehen können«, versprach Nicole.
    ***
    Zwei Augenpaare starrten zum Gipfel des bewaldeten Berghanges. Dort oben erhob sich der mächtige, düstere Umriß einer großen Burg gegen den Abendhimmel. Merlins Burg Caermardhin!
    Wenn Gefahr für Burg, Dorf oder Land droht, dann zeigt sich Caermardhin, die unsichtbare Burg, den Augen der schutzsuchenden Menschen, sagte die Legende. Und in diesem Moment bewies diese Legende ihren wahren Kern!
    Caermardhin war aus der Unsichtbarkeit aufgetaucht!
    Das Mädchen mit dem langen schwarzen Haar wandte den Blick von der Burg ab und sah ihren Begleiter an, der mit seinen 191 Zentimetern Körperlänge und zwei Zentnern Lebendgewicht neben ihr wie ein Bär wirkte.
    »Was bedeutet das, Boris?« stöhnte sie.
    Boris Iljitsch Saranow, der russische Parapsychologe, strich ihr durch das Haar. Mit wenigen Worten berichtete er ihr von der Legende. »Es könnte bedeuten, daß Caermardhin selbst zur Gefahr wird«, schloß er. »Wenn Leonardo deMontagne mit seinen Skelettkriegern die Burg entgültig besetzt hält und unter seine Kontrolle gebracht hat…«
    Über Su Lings Wangen zogen sich feuchte Spuren. Sie senkte den Kopf. »Lee«, flüsterte sie wieder.
    Wang Lee Chan, ihr Geliebter. Der mongolische Schwertkämpfer, Fürst aus der Vergangenheit, der sich von den Höllenmächten losgesagt und zusammen mit seiner Gefährtin Su Ling in Caermardhin Asyl gefunden hatte!
    Sein einstiger Dienstherr, der Fürst der Finsternis, hatte ihm hier in Merlins Burg, die eigentlich uneinnehmbar hätte sein müssen, seine Skelettkrieger auf den Hals gehetzt. Wang Lee hatte sich ihnen entgegengestellt, um Saranow und Su die Flucht zu ermöglichen. Wahrscheinlich war der Mongole jetzt entweder gefangen oder tot. Saranow mochte nicht beurteilen, was schlimmer für Wang war. Su Ling machte sich bitterste Vorwürfe, geflohen zu sein und den Schwertkämpfer im Stich gelassen zu haben. Dabei mußte ihr klar sein, daß sie waffenlos nicht das geringste hätte tun können, um ihm gegen die Übermacht der Untoten zu helfen.
    Selbst der Parapsychologe hatte keine andere Chance als die Flucht gesehen.
    »Wenn Lee noch lebt, werden wir ihn befreien. Ist er tot, werden wir ihn rächen«, versprach Saranow. »Der Oberteufel soll nicht ungeschoren davonkommen, das verspreche ich dir.«
    »Aber wie?« flüsterte sie. »Was können wir tun? Wenn Leonardo ganz Caermardhin unter seiner Kontrolle hat…«
    »… gibt es immer noch
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