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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verfügung gestellt hatte. Zamorra in einem weißen Overall der Druiden, Nicole im schwarzen Lederdreß, Gryf in seinem üblichen Jeansanzug, das blonde Haar wirr und ungekämmt, neben ihm der gedächtnislose Merlin in seinem langen weißen Gewand, dem goldenen Gürtel und dem roten, bestickten Umhang, und daneben als krasser Gegensatz die goldhaarige Druidin Teri Rheken, die lediglich einen knappen Tangaslip aus goldmetallischen winzigen Schuppen trug. Ihr freizügiges Auftreten war normal.
    Etwas fehlte - die beiden Amulette und der Dhyarra-Kristall.
    Sie waren ihnen bei der Gefangennahme ebenso wie Merlins zeremonielle Goldsichel abgenommen worden, und nun wußte angeblich niemand, wo diese Sachen geblieben waren.
    Zamorra und Nicole hatten beide versucht, Zamorras Amulett mittels des magischen Rufes herbeizuholen, aber es reagierte einfach nicht darauf. Es war - abgeschaltet!
    Keiner von ihnen wußte, wie das möglich sein konnte. Der einzige, der in der Lage war, das Amulett entsprechend zu manipulieren, war der Fürst der Finsternis, Leonardo deMontagne. Aber die Chronologie sprach dagegen. Zu der Zeit, in der die Wunderwelten noch existierten, hatte er sein zweites Leben noch gar nicht begonnen, sondern seine Seele glühte noch im Höllenfeuer. Er war erst viel später entlassen worden.
    Somit blieb die Funktionslosigkeit des Amuletts ein Rätsel.
    Auf das andere, das Sid Amos ihnen zur Verfügung gestellt hatte, hatten sie diesen Einfluß ohnehin nicht. Aber es war anzunehmen, daß es auch nicht mehr funktionierte. Dennoch wollte Zamorra die Instrumente wieder zurück haben.
    Er hob die Hand und zählte an den Fingern ab.
    »Wir müssen: erstens die Amulette, den Dhyarra und Merlins Sichel wiederbekommen. Zweitens müssen wir feststellen, welche negativen Entwicklungen der MÄCHTIGE während seiner Amtszeit als Hohe Lady hier eingeleitet hat. Drittens müssen wir ihn auf den Wunderwelten aufspüren und ihm dort endgültig den Garaus machen. Viertens müssen wir einen Weg zurück in unsere Welt und unsere Zeit finden.«
    »In dieser Reihenfolge?« fragte Gryf.
    Zamorra nickte.
    »Wir müssen natürlich damit rechnen, daß das alles nicht so einfach ist. Vielleicht sind die Amulette und so weiter zerstört worden. Vielleicht lassen die Druiden nicht zu, daß wir negative Entwicklungen aufspüren und zu stoppen oder zu verlangsamen versuchen, weil sie sich immer noch im nachwirkenden Psycho-Griff des MÄCHTIGEN befinden. Vielleicht schlägt auf den Wunderwelten eine Falle zu, in der wir umkommen. Vielleicht gibt es keine Chance, die Gegenwart wieder zu erreichen. Wenn ich Merlins Zeitringe hier hätte, wäre das alles kaum ein Problem. Wir könnten mit ihnen in die Gegenwart zurückkehren. Aber die Ringe liegen wohlverwahrt im Château Montagne…«
    Merlin sah auf. Der alte Mann mit den weißen Haaren und dem langen weißen Bart, in dessen Augen das Feuer der Jugend leuchtete, schüttelte den Kopf. »Zeitringe? Was wollt ihr mir denn jetzt schon wieder für einen Hokuspokus anhängen?« fragte er.
    »Zwei Ringe«, sagte Zamorra. »Einer, der in die Zukunft führt, und einer, mit dem man in die Vergangenheit gelangt. Den Zukunftsring gabst du einst Pater Aurelian, den Vergangenheitsring mir. Aurelian gab seinen Ring später an mich weiter. Sagt dir der Name nichts? Aurelian vom Orden der Reinen Gewalt? Träger des Brustschildes von Saroeshdyn?«
    Merlin schüttelte den Kopf.
    »Gib’s auf, Alter«, sagte Gryf. »Du wirst seine Erinnerung nur wecken, wenn du sie aus ihm herausprügelst, habe ich das Gefühl. Hast du eine Idee, wie wir den ganzen Zauberklunker zurückbekommen?«
    »Vielleicht haben die Roboter etwas darüber gespeichert«, erwiderte Zamorra.
    Gryf schnob verächtlich. »Diese Roboter… wer mag nur auf die Idee gekommen sein, die zu konstruieren? Perfide, verrückt, dekadent…«
    »Dekadent wie alle Bewohner des Silbermondes«, warf Teri ein. »Ist euch das nicht aufgefallen? Sie sind überkultiviert und phlegmatisch. Das abenteuerliche Feuer der Individualisten ist dahin. Sie sind kritiklos, eine Hammelherde, die jeder mäßige Hirte hinter sich her zur Schlachtbank führen kann.«
    »Woher willst du wissen, wie sie früher waren?« gab Gryf trocken zurück. »Du bist zum ersten Mal hier.«
    »Schließlich hast du mir oft genug von ihnen erzählt. Außerdem kenne ich dich, und du kommst doch ursprünglich selbst von hier…«
    Gryf winkte ab. Er griff in eine Brusttasche seiner Jeansjacke und
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