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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot
Autoren: Kimberly Raye
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eins: Wenn du unter einem schlimmen Ausschlag leidest, bitte auf keinen Fall um einen Spiegel.
    Ein aufgequollenes Gesicht in leuchtendem Rosa, das mit dunkleren, entzündeten Stellen übersät war, starrte mir entgegen. Ich war aufgedunsen. Ich war pickelig. Ich war eine verfluchte Erdbeere.
    Schlimmer noch, ich war eine Erdbeere mit Fangzähnen.
    Abgesehen davon, dass ich völlig dehydriert war, schwirrten mir die Nerven immer noch von dem Gefühl, Tys Mund auf meinem Hals zu haben. Offensichtlich begannen sich meine Urinstinkte zu beleben: Ich war erregt.
    Und fühlte mich gedemütigt.
    Es schnürte mir die Brust ab, meine Augen verschwammen. „Ich kann nicht glauben, dass ich so grauenhaft aussehe.“
    „Wenn du meinst, das wäre schrecklich, dann hättest du dich mal sehen sollen, kurz nachdem der Dämon aus dir rausgehüpft ist. Jetzt, wo du ein paar Stunden geschlafen hast, ist es eigentlich schon viel besser.“
    Toll.
    Einfach nur toll.
    Da hatte ich mein gesamtes Leben nach dem Tod darauf gewartet, dass ich den richtigen Vampir treffe und er mich in die Arme nimmt und beißt. Und jetzt, wo das endlich passierte, verbrachte ich diesen denkwürdigen Moment nicht nur von einem Dämon besessen, sondern auch noch mit einem Gesicht, das einem aufgequollenen Stück Obst glich.
    War ich verflucht, was die Männer betraf, oder was?

28

    In der nächsten halben Stunde weinte ich mir die Augen aus, während sich Zee ein Päckchen Zigaretten holen ging. Nicht, dass er geraucht hätte, aber was soll ein Mann denn sonst tun, angesichts eines emotional überreagierenden weiblichen Vampirs?
    Schließlich ließen die Tränen nach, und ich fühlte mich etwas ruhiger. Immer noch tiefunglücklich zwar, aber wenigstens ruhig. Ich vergrub meinen Kopf in den Kissen, schloss die Augen und fiel augenblicklich in tiefen Schlaf.
    Als ich die Augen endlich wieder öffnete, war es Ty, der an meinem Bett saß, und nicht Zee.
    Mondlicht strömte durch die Fenster herein und beleuchtete seinen hochgewachsenen, muskulösen Körper, der sich auf einen Stuhl neben dem Bett geflegelt hatte. Er trug nichts als eine abgetragene, ausgewaschene Jeans und zeigte eine besorgte Miene.
    Breite Schultern rahmten die muskulöse Brust ein. Sein dunkles, schulterlanges Haar war wild zerzaust, als wäre er sich mit beiden Händen hindurchgefahren.
    Bartstoppeln warfen dunkle Schatten auf seine Wangen und verliehen ihm eine düstere, gefährliche Aura.
    Als sein Blick auf meinen traf, trat ein Glitzern in seine elektronisch wirkenden Augen, und mir wurde schrecklich bewusst, wie wenig ich anhatte und wie grauenhaft ich aussah.
    „Es wird aber auch mal Zeit, dass du aufwachst. Du hast jetzt zwei Tage lang geschlafen.“ Er wirkte erschöpft und besorgt -mein Herz zog sich zusammen.
    Und wieder brach ich in Tränen aus.
    „Ganz ruhig.“ Seine dunkle Stimme drang an mein Ohr, kurz bevor sich die Matratze senkte. Er legte sich neben mich und berührte mit seiner kräftigen Hand meine Wange. „Du solltest dich jetzt nicht aufregen. Das ist nicht gut für dich.“
    Das wusste ich. Meine Haut juckte nach wie vor, spannte -und jeder einzelne Knochen in meinem Körper schien eine Tonne zu wiegen. Ich musste genesen, nicht ausflippen.
    Ich brauchte ...
    Die Tränen flössen immer heftiger, schneller.
    „Du hast mich gebissen“, brachte ich schließlich heraus, während ich fieberhaft über den steten Strom von Feuchtigkeit rieb, der mir übers Gesicht rann.
    „Tut mir leid. Ich musste es tun.“
    Ich rieb fester, sodass meine Wangen wieder zu jucken anfingen, weshalb ich noch mehr weinen musste. „Du ...
    hast ... mich ... gebissen.“ Endlich gelang es mir, die Worte zwischen einigen tiefen, quälenden Seufzern herauszubringen. „Und“ - schnief- „ich konnte“ - schnief, schnief- „es nicht mal“ - schnief schluchz - „genießen.“
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und ein wilder Hunger leuchtete in seinen neonblauen Augen auf. Ein Grinsen verzog die Mundwinkel seines sinnlichen Mundes.
    „Ist das der Grund für diesen Wasserfall?“
    Ich nickte. „Das“, das Wort endete mit einem Hicksen, da ich schon wieder schluchzen musste, dann wischte ich mir übers Gesicht, „und die Tatsache, dass ich richtig schrecklich aussehe, obwohl ich mir doch alles ganz anders vorgestellt hatte, das heißt, wenn ich endlich den Richtigen finde, und den ersten Biss kann man doch nur einmal erleben, und wenn man den verpasst -“
    „Du denkst, ich bin
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