Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
großen Bedeutung sein musste, sonst hätte man es nicht hergeschafft.
    »Mit dem brennenden Kahn können wir wohl kaum von der Insel entkommen« hörte ich Laura sagen. Sie sprach mehr zu sich selbst, denn eine Antwort bekam sie nicht.
    Das Flammenschiff schaukelte bereits in Ufernähe und war in die letzten auslaufenden Wellen geraten, die es immer weiter vorschoben und genau in die Lücke hineinpressten, die sich vor dem Bug des Schiffes wie ein großes Maul auftat.
    Schaffte es der Kahn?
    Wir sahen zu, wie er sich auf die Steuerbordseite legte und die Feuerzungen bis gegen die breiten Felsen leckten.
    Der Segler richtete sich wieder auf. Er bekam einen letzten Schub, und jetzt hätten wir eigentlich die Hitze der Flammen spüren müssen, aber nichts erreichte uns.
    Nur der laue Nachtwind strich gegen unsere Gesichter und spielte mit den Haaren.
    Das Schiff lief auf Grund!
    Wir bekamen es genau mit. Es hakte sich mit dem Bug irgendwo fest, schüttelte sich noch einmal, und im nächsten Augenblick geschah abermals etwas Unwahrscheinliches.
    Die Flammen sanken zusammen.
    Sie fielen so ineinander, als hätte jemand Wasser auf sie geschüttet, aber es erklang weder ein Zischen, noch stieg Dampf in den dunklen Himmel. Ohne eine weitere Begleiterscheinung waren die Flammen gelöscht worden.
    Und vor uns stand ein Wrack!
    Ich konnte es kaum begreifen, als ich auf das zerstörte Deckschaute. Da war nichts mehr heil. Die Segel hingen in Fetzen und als schwarze Tücher von den verkohlten Masten.
    Von der Takelage sahen wir ebensowenig etwas wie von irgendwelchen Mitgliedern der Besatzung. Dieser Kahn war und blieb ein rätselhaftes Geisterschiff.
    Er schaukelte auf den Wellen, aber die auslaufenden Wogen schafften es nicht, ihn vom Grund zu lösen.
    »Das ist wie ein Wunder!« hörte ich Sina flüstern. Sie drehte sich um. »Was sagen Sie denn, John?«
    »Ich glaube nicht so recht an Wunder. Auch die Ankunft des Schiffes muss einen Grund gehabt haben.«
    »Und welchen?«
    Diese Frage hatte ich erwartet und musste natürlich passen, weil ich selbst nicht durchblickte. Noch nicht, aber ich war fest entschlossen, den Fall anzupacken.
    »Ich werde mir das Schiff einmal genauer ansehen!« sagte ich.
    »Sie wollen an Deck?« fragte Laura erschreckt.
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Werde ich mich dort umsehen.«
    An dieser simplen Antwort hatten sie zu knacken. Niemand traute sich, etwas zu sagen, bis Isabell schließlich die Schultern hob und meinte: »Ich bin einverstanden und gehe mit.«
    Widerspruch hatte keinen Sinn. Wir waren auf dieser Insel eine verschworene Gemeinschaft oder mussten es wenigstens sein. Da sollte sich einer auf den anderen verlassen können.
    »Wie ist es denn mit euch?« fragte Isabell.
    Sina und Laura überlegten noch. Sie trauten sich nicht so recht.
    Ihre Blicke wechselten zwischen dem Schiff und ihrer Kollegin Isabell hin und her, die ihnen Mut machte. »Wir können nicht einfach stehen bleiben. Es muss etwas unternommen werden.«
    »Dann gehen wir mit!« Sina sprach auch für Laura.
    Ich wurde angeschaut und hob die Schultern. »Meinetwegen, ich habe nichts dagegen.«
    Und so gingen wir zu viert auf das geheimnisvolle Geisterschiff zu…
    ***
    Bill Conolly bekam zum ersten Mal das Grauen voll mit. Er hatte bisher von diesem furchtbaren Phänomen nur gehört, jetzt aber schaute er zu, wie Ellen Winters Fingernägel in ihre Haut fuhren und diese sogar in langen Streifen nach unten zogen.
    Dabei lachte sie grollend und hässlich. Ihr Blick war auf den Reporter gerichtet, der sich nicht rührte und auch nichts tat, als ihm die ersten Ausläufer der feinen Schwaden entgegenwehten und seine Nase erreichten, sodass er den süßlichen Duft aufnehmen konnte.
    Er war wie gelähmt.
    Anders Suko. Der Inspektor hatte die Verwandlung schon einmal erlebt und auch die Wirkung des verdampfenden Parfüms am eigenen Leibe erfahren. Bill sollte es nicht ebenso ergehen.
    Suko packte den Freund an der Hüfte, wirbelte ihn herum und wuchtete ihn hinter sich. Im schmalen Flur blieb Bill stehen. »Da bleibst du jetzt!« hörte er die Stimme des Freundes.
    Der Reporter nickte automatisch. Er war völlig durcheinander und bekam auch nicht mit, wie Suko unter sein Jackett griff und dort einen Gegenstand hervorholte, der an einen lederartigen Stab erinnerte. Es war der unten offene Griff der Dämonenpeitsche, die Suko in der rechten Hand hielt und mit ihr einmal einen Kreis über den Boden schlug, sodass die drei aus Dämonenhaut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher