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0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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gefertigten Riemen aus der Öffnung hervorrutschen konnten.
    Diese Waffe war gefährlich. Nicht für Menschen, sondern für Schwarzblüter. In ihnen steckte eine immense Kraft. Die drei Riemen schafften es tatsächlich, auch mächtigere Dämonen zu vernichten, und Suko wollte feststellen, ob er es bei Ellen Winter mit einem Menschen oder einem Dämon zu tun hatte.
    Im Prinzip musste sie ein Dämon sein, auch wenn sie wie ein Mensch aussah. Aber wer schaffte es schon, sich die Haut in Streifen und auch schmerzlos vom Gesicht zu ziehen?
    Ellen Winter sah furchtbar aus. Suko musste sie ansehen, als er auf sie zuging. Zum Glück vernebelte der aus der Flasche dringende Qualm ein wenig seine Sicht, so brauchte er das verunstaltete Gesicht der Frau wenigstens nicht mit aller Deutlichkeit zu sehen.
    Er wusste von der Gefahr des Parfüms und musste sich beeilen.
    Die Frau war sich sicher. Sie blieb auch dann stehen, als Suko mit einem Sprung auf das Bett setzte und im nächsten Augenblick auf Ellen Winter zufederte.
    Während des Sprungs noch hatte er seinen rechten Arm erhoben und schwang dann die Peitsche vor.
    Die drei Riemen verteilten sich wie ein Fächer, und Ellen hatte keine Chance, einem Treffer zu entgehen. Voll wurde sie erwischt und auch von der Wucht zur Seite geschleudert. Fast schien es so, als würde sie auf das Bett fallen, doch sie berührte seine Kante nur mehr mit der Schulter, bevor sie am Boden und vor dem Bett liegen blieb.
    Die Flasche war ihr aus der Hand gefallen. Parfüm lief aus, benetzte den Teppich, und es sah so aus wie eine brodelnde Säure, die ebenfalls die düsteren Dämpfe absonderte.
    Direkt vor seinen Füßen lag die Frau. Und Suko musste einsehen, dass er es genau richtig gemacht hatte. Ellen Winter war kein Mensch mehr gewesen, sondern ein Dämon. Die andere Seite hatte von ihr nur die menschliche Hülle zurückgelassen. Als Dämon konnte sie die Treffer nicht verkraften und verging.
    Ihr Körper bäumte sich auf. Mit den Schulterblättern stemmte sie sich noch einmal ab, und Suko kroch über das Bett zurück, weil er diesem Vorgang nicht zuschauen konnte.
    Bill stand ebenfalls wieder im Zimmer. Sein fragender Blick war auf das Gesicht des Chinesen gerichtet.
    »Sie stirbt« erklärte Suko.
    »Dann war sie also ein Dämon?«
    »Ja, auch wenn man ihr eine menschliche Hülle verpasst hat. Die Treffer mit der Peitsche hat sie eben nicht überstanden. Ich wusste mir leider keine andere Möglichkeit.«
    Bill nickte und schaute über das Bett. Als Suko seinem Blick folgte, sahen beide den makabren Vorgang, denn Ellen hatte es geschafft und eine Hand erhoben. Sie lag auf dem Bett, die Finger zuckten, und es war nur mehr eine verbrannt wirkende Klaue, die sich bereits im letzten Stadium der Auflösung befand.
    »Ein Monstrum weniger« flüsterte Bill.
    »Ja, aber auch jemand weniger, der uns hätte etwas über die Hintergründe berichten können.«
    »Das stimmt.«
    Beide schwiegen. Sie schauten auch zu, wie die letzten Wolken des Parfümdufts verwehten. Als Ellen gestorben war, hatte sich auch ihre Kraft verflüchtigt.
    Suko ging zum Telefon. Bill brauchte nicht zu fragen, was sein Freund vorhatte. Er würde die Mordkommission beim Yard anrufen. Jetzt mussten sich die Spezialisten um die Leichen kümmern.
    Mit der eigentlichen Auflösung des Falls würden sie nichts zu tun haben.
    »Und wie geht es jetzt weiter?« fragte der Reporter, nachdem Suko aufgelegt hatte.
    »Ich weiß es nicht oder kann höchstens raten.«
    »Haben wir denn keine Spur?«
    Suko legte seine Stirn in Falten und setzte zu einem Nicken an.
    »Doch, eine Spur hätten wir.«
    »Welche?«
    »Sie ist sehr vage, und ich muss mich da auf Johns Worte verlassen, die er mir zugeflüstert hat.«
    »Sag sie.«
    »Die Nixen von Atlantis. Das hat man ihm ebenfalls berichtet. Auf irgendeine Art und Weise steht dieser geheimnisvolle Begriff mit den Vorgängen hier in einem Zusammenhang.«
    »Den du natürlich nicht kennst.«
    »So ist es.« Suko zählte auf. »Ein Horror-Parfüm, eine Gruppe von Mannequins, ein geheimnisvoller Henker mitdrei Sensen und die Nixen von Atlantis. Wo ist da der rote Faden? Wo existiert der Zusammenhang, Bill?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber wir müssen es herausfinden.«
    »Wie denn?«
    Suko hob die Schultern. »Wir wissen zu wenig über diesen Kontinent, aber wir…«
    »Kennen jemanden, der mehr weiß« fuhr Bill fort.
    »Sehr richtig. Myxin und Kara.«
    »Spannen wir sie also ein.«
    Suko lächelte sparsam.
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