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0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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heraushalten, habe ich dir gesagt.«
    »Sie ist auch zu meiner geworden!«
    »Nein, sie…«
    »Myxin. Ich war von Beginn an dabei. Ich kannte die drei Mannequins. Ein Mädchen ist tot. Ich trage daran die Schuld, denn ich tötete ihren Leibwächter, einen der Henker, mit dem Laura in Verbindung gestanden hatte.«
    »Ja, und was soll das?«
    »Ich möchte nicht, dass auch diese beiden sterben.«
    »Es sind schwarzmagische Geschöpfe. Sie standen auf der Seite meiner Mutter, die gefährlich war…«
    »Es sind Nixen. Zwitterwesen. Weder Mensch noch Fisch, und ich möchte, dass wenigstens zwei von ihnen gerettet werden. Ich bitte dich, daran zu denken, Myxin!«
    Der kleine Magier schüttelte den Kopf. »Nein, John, hier muss ein Schlussstrich gezogen werden. Du kennst ihre Stärke nicht, weißt nichts von ihrer Kraft. Sie haben den Sprung von der Vergangenheit in die Gegenwart geschafft. Es sind nicht allein die Nixen, gegen die wir zu kämpfen haben, auch andere Kräfte werden sich gegen uns richten. Glaub es mir, ich habe sie damals erlebt.«
    »Und was konnten sie?«
    »So harmlos sie aussehen, so gefährlich sind sie in Wirklichkeit. Sie haben sich mit den Kräften der Natur verbunden, sind selbst aus ihnen entstanden und wissen deshalb genau, diese Kräfte zu manipulieren und für sich einzunehmen. Lass es dir gesagt sein, John, du darfst ihnen nicht trauen! Diese Warnung will ich dir geben.«
    Ich schaute Myxin an. Er stand in seinem Boot und wirkte sehr ernst, noch ernster als sonst.
    Wir waren Freunde geworden. Und Freunde mussten einander Chancen geben. Darum bat ich den kleinen Magier. »Noch kann ich dir nicht glauben, Myxin. Lass es mich selbst herausfinden. Gib mir eine Chance, wenn du verstehst, was ich damit meine.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Bist du bereit?«
    Myxin überlegte. »Was hast du vor?« fragte er nach einer Weile.
    »Ich möchte mit ihnen sprechen. Zu ihnen hingehen undfeststellen, wie weit sie noch menschlich sind, denn ich habe sie als Menschen gekannt, und ich rettete ihnen auch einmal das Leben.«
    »Du wirst dich irren, John. Lass mich es machen.«
    »Bitte, einen Versuch nur! Als Freund, Myxin!« Ich hatte ihn bewusst daran erinnert, und der kleine Magier kämpfte gegen sich selbst einen verzweifelten Kampf.
    »Bitte, als Freund!«
    Ich wusste nicht, ob ihn die letzte Aufforderung so überzeugt hatte, dass er nickte und seine Zustimmung gab. Vielleicht hatte er es sich schon vorher überlegt gehabt. Jedenfalls fügte er noch hinzu:
    »Ich gebe dir die Chance, John.«
    »Danke.«
    Myxin lachte. »Bedanke dich nicht, mein Freund. Nixen sind keine Menschen, du wirst es sehen.«
    »Deckst du mir wenigstens den Rücken?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig?«
    »Danke.«
    Das war meine letzte Ansprache, nun kümmerte ich mich um die beiden Nixen, die unsere Unterhaltung mitbekommen hatten und darauf warteten, mich empfangen zu können. Sie hatten sich gedreht. Verlockend hockten sie auf dem nassen Felsen. Fast lässig lag ihr schuppiger Fischschwanz auf dem Gestein. Von der hellen Haut perlte das Wasser. Die langen Haare lagen schwarz und nass bis auf ihren Schultern, und die Lippen waren zu einem lockenden Lächeln verzogen.
    So harmlos sahen sie aus. »Unser Retter ist da!« sagte Isabell und streckte ihre Arme aus. »Willst du zu uns kommen, Mensch?« Sie lächelte geheimnisvoll und hintergründig.
    »Ja, das werde ich.«
    »Wir erwarten dich voller Sehnsucht…«
    Ihre Stimmen klangen wie Glockengeläut. Da hatten die Märchen-und Sagenerzähler Recht gehabt, wenn sie so über die Stimmen und Lockungen der Nixen berichteten. Siehatten diese Laute immer umschrieben und von den süßesten Verlockungen berichtet, die man je gehört hatte.
    Ich war ähnlich berührt. Sie lockten auch mit Blicken. In den Augen lagen Versprechungen, und ich vergaß Myxins Warnungen, als ich in die Gesichter der Mädchen schaute, die mir so bekannt vorkamen und jetzt trotzdem fremd wirkten.
    Auf einem Felsen saßen sie und warteten auf mich. Das Wasser umgurgelte den Stein, und ich fasste dankbar nach den mir entgegengestreckten Händen.
    Sie zogen mich auf den Felsen.
    Und plötzlich spürte ich sie. Isabell war es, die mich niederdrückte, sodass ich mich setzen konnte. Sina, das junge Mädchen mit dem zauberhaften Gesicht und dem so lieben Ausdruck in den Augen begann damit, meine Wangen zu streicheln. Sie tat es mit den Lippen und den Spitzen ihrer Finger, sodass über meinen Rücken eine zweite Haut
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