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0397 - Der Fluch des Inka

0397 - Der Fluch des Inka

Titel: 0397 - Der Fluch des Inka
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und Symbole, die in den harten Stein gemeißelt waren, und nicht zum ersten Mal beim Anblick solcher Bauten fragte er sich, wie die Indios in ferner Vergangenheit es mit unzureichenden Werkzeugen geschafft haben konnten, diese Steine so zu bearbeiten, daß sie fugenlos ineinander paßten. Theoretisch war das völlig unmöglich. Sollte vielleicht an den Theorien doch etwas dran sein, daß die Erde vor langer Zeit Besuch und Hilfe von den Sternen erhielt?
    Kurz dachte er an die DYNASTIE DER EWIGEN. Aber in der Zeit, in welcher diese Bauwerke geschaffen wurden, hatte sich die Dynastie bereits zurückgezogen, um erst in der Gegenwart wieder auf dem Plan zu erscheinen.
    Zamorras Finger glitten über die glatte Oberfläche des Altars. Schulterzuckend wandte er sich wieder ab und schritt nach unten. Von der Treppe aus hatte er einen Überblick über die teilweise freigelegte Grabstätte.
    An verschiedenen Stellen waren Löcher im Boden geschaffen worden, genau abgesteckt und ausgemessen, und in mühseliger Feinarbeit trug man dort Schicht um Schicht zentimeterweise ab. Man hatte Grabbeigaben gefunden in Hülle und Fülle.
    Zamorra blieb vor der Ausgrabungsstelle stehen. Kalmauc gesellte sich zu ihm.
    »Sehen Sie die Holzbretter?« fragte er. »Darunter befinden sich die Gräber jener hochgestellten Persönlichkeiten und seines Gefolges. Wir haben die Körper erst einmal abgedeckt. Wir werden uns nach und nach um sie kümmern.«
    »Verderben die denn nicht, wenn sie jetzt nach so langer Zeit geöffnet worden sind? Immerhin ist hier eine schwüle und feuchte Hitze…«
    »Die Leichen sind völlig umschlossen. Wir haben die Hüllen, in die sie gesteckt wurden, bisher noch nicht geöffnet. Kommen Sie.« Der Archäologe zog Zamorra mit sich. Nicole stand am Rand der Grube und sah von dort aus zu. Kalmauc und Zamorra kletterten über Erdstufen in die gut eineinhalb Meter tiefer liegenden Räume, soweit sie inzwischen freigelegt worden waren. Überall wurde noch gearbeitet, wie herumliegende Werkzeuge und auch teilweise unvollständig freigelegte Artefakte bewiesen. Jetzt war zwar Feierabend, aber morgen in der Frühe würde hier wohl wieder geschäftiges Treiben herrschen.
    Kalmauc hob zwei der breiten Holzbohlen an und öffnete damit die teilweise freigelegte Grabstätte. Zamorra sah einen länglichen Ledersack, kunstvoll bestickt und bemalt und sorgfältig vernäht.
    »Wir haben durch Röntgenaufnahmen festgestellt, daß der Leichnam darin mumifiziert wurde«, sagte Kalmauc. »Solange wir das Lederbehältnis hier nicht öffnen, wird dem Leichnam nichts geschehen. Die Hülle ist absolut luft- und wasserdicht.« Er klopfte mit dem Fingerknöchel dagegen; es klang hart. »Das Leder besteht aus mehreren Schichten und ist sehr hart.«
    »Das ist eigentlich ungewöhnlich«, sagte Zamorra. »Normal ist doch eine einfache Hüllenschicht, nicht wahr?«
    »Vielleicht hat man den besonderen Umständen der Witterung hier Rechnung tragen wollen«, sagte Kalmauc. »Wir werden es herausfinden. In den nächsten Tagen lasse ich die Mumien nach Lima bringen. Aber wir brauchen noch einige Tage, alles in die Wege zu leiten. Wenn dieses Verschwinden nicht gekommen wäre… was mag diesen Leuten nur zugestoßen sein? Es gibt nicht eine einzige Spur. Bei Alavaraz und Guillaume hatte ich noch geglaubt, sie seien vielleicht von den Huaqueros verschleppt worden. Aber daß Pedro heute aus der Wellblechbaracke verschwand… es ist unheimlich.«
    In seinen Augen flackerte es, als er Zamorra ansah. »Tendyke hält große Stücke auf Sie«, murmelte er. »Sie sollen so etwas wie eine Mischung aus Superman und einem Zauberkünstler sein. Helfen Sie uns. Helfen Sie uns, bevor wir uns alle entscheiden zu fliehen, ehe auch der letzte von uns ins Nichts verschwunden ist.«
    »Ich will’s versuchen«, sagte Zamorra. »Darf ich mir mal die Hütte ansehen, in der Pedro verschwand?«
    »Aber sicher«, sagte Kalmauc. »Kommen Sie.«
    Zamorra warf einen Blick zum Himmel.
    Noch war es hell.
    Aber die Dunkelheit würde schon bald kommen. Und sie kam dann schnell, hier in der Nähe des Äquators…
    ***
    Zamorra öffnete sein Hemd und legte damit das Amulett frei, das er an der Silberkette um den Hals trug. Seine Finger glitten über die handtellergroße Scheibe. Ihm fiel ein, daß auch Tendyke von einem Amulett gesprochen hatte, aber es hatte sich keine Gelegenheit ergeben, nachzuforschen, was es damit auf sich hatte.
    Zamorra betrat die Wellblechhütte, in der Pedro
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