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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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Lichtschein erkennen, die Lage der Rollbahn hatte ich mir merken können, Zwischen ihr und dem Felsen lag unser Sprungziel.
    Langsam kamen wir näher, ich hob den linken Arm und brüllte: »Jetzt!«
    Dann spürte ich Phils Hand auf meiner Schulter und sprang. Ich war lange nicht mehr abgesprungen, und im ersten Moment drohte mich die plötzliche Geschwindigkeit zu ersticken.ich merkte, dass ich völlig hilflos durch die Luft trudelte, und breitete die Arme aus. Es war sehr schwierig, bei der Dunkelheit die Entfernung von der Erde zu schätzen, aber ich durfte auf keinen Fall den Schirm zu früh öffnen, auch ohne Schirm fühlte ich den starken Wind, der mich abzutreiben drohte.
    Ich drehte mich etwas und sah zu Phil hinauf. Er schwebte mit ausgebreiteten Armen über mir, klar und deutlich gegen den helleren Himmel zu erkennen.
    Vorsichtig griff ich nach der Reißleine und öffnete meinen Schirm. Ich sank sofort ab, wurde aber von einer Bö auf die Felswand zugetrieben. Ich öffnete noch mehr, der Schirm über mir war jetzt fast ein Drittel geöffnet. Erst, als er ganz aufgefaltet war, sackte ich durch.
    Instinktiv zog ich mein verstauchtes Bein etwas an und rollte mich schon im Aufprall nach rechts hinüber.
    Nach einigen Augenblicken des benommenen Schmerzes sah ich auf. Neben mir wischte der Schirm langsam über das Gras hin und her und zog an mir wie ein ungeduldiger Hund.
    Ich stand auf und zog an den Leinen, um mich aus den Gurten zu befreien.
    Da fiel mir auf, dass ich Phil nirgends entdecken konnte. Die Felswand ragte erschreckend nah und drohend neben mir auf. Ich starrte hoch.
    Zuerst dachte ich, es sei ein weißer Felsen, ein kalkhaltiger Gesteinszacken, aber dann kam ein neuer Windstoß, und ich erkannte, dass es ein Fallschirm war.
    Phils Fallschirm! Ungefähr 20 Meter über mir in einer zerklüfteten Steilwand.
    »Phiiiiil!«, brüllte ich, aber der Wind verschluckte das Wort, übrig blieb nur ein heiseres Flüstern.
    »Phil!«, brüllte ich abermals. Ich war sicher, keine Antwort bekommen zu können.
    ***
    »Hey, bist du unten?«, fragte ich, aber ich erhielt keine Antwort.
    Ich benötigte meine ganze Aufmerksamkeit, um nicht abzurutschen.
    Dann kam die letzte Kante, ich wusste, dass ich es gleich geschafft hatte.
    »Hallo, Phil, wie sieht es unten aus?«, fragte ich noch einmal.
    Wieder bekam ich keine Antwort. Vorsichtig sah ich über meine Schulter nach unten.
    Ich blickte in die Mündung einer Maschinenpistole. Eine Sekunde lang erstarrte ich. Ich blieb bewegungslos hängen und starrte auf die Männer hinunter, die auf mich warteten. Neben Phil stand ein klobiger Kerl, der gerade die Hände von Phils Mund nahm. Deshalb hatte mein Freund nicht antworten können. Beide Typen hatte ich noch nie gesehen.
    »Los, schlaf nicht ein!«, knurrte der eine jetzt, und ich sprang hinunter. Beim Aufprall fuhr der Schmerz in meinen linken Knöchel wie eine Schlange hoch.
    Wir marschierten auf die Baracken zu, die plötzlich sehr weit entfernt zu sein schienen.
    Wir gelangten auf die Rollbahn, und ich konnte etwas besser gehen als im tiefen Gras.
    Wir waren jetzt bis auf Rufnähe, an die Baracke herangekommen. Der Kerl hinter Phil schrie ein Wort, und die Tür der Hütte flog auf. Preston blieb im Rahmen stehen.
    »Hallo«, rief er, als er mich erkannte, dann trat er auf die Seite und ließ uns alle hinein.
    Wir kamen in einen langen schmalen Raum, der nur von einer Lampe erleuchtet wurde. An der Rückseite standen Maschinen, Tiefdruck-Pressen, Stanzplatten, Säureflaschen. Daneben ganze Stöße von Geldnoten. Ich konnte von der Tür aus erkennen, dass es sich fast ausschließlich um ausländische Währungen handelte. Es war eine Fälscherwerkstatt, wie ich sie in diesen Ausmaßen nur selten gesehen hatte. An der rechten Seitenwand lagen dicke Rollen, und ich sah, dass es sich um künstlichen Rasen handelte. Grüne Plastikbahnen die tagsüber zur Tarnung über die Rollbahn gebreitet wurden.
    »Los, schlaft nicht ein, ihr werdet wenig Zeit haben, euch alles anzusehen«, knurrte der Bursche hinter mir und stieß mir wieder seine Kanone in den Rücken. Ich stolperte auf die linke Seite der Baracke. In einer Ecke hockten geknebelt und aneinandergefesselt das Mädchen aus der Honolulu Bar, das mich angerufen hatte und der Pilot Col, der Freund von Bear.
    Die Augen des Mädchens waren dunkel vor Angst und Hoffnungslosigkeit, aber der Pilot sah noch entschlossen und munter aus.
    Die Gangster stießen uns gegen die Wand
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