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0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas

Titel: 0391 - Sein Alibi zerbrach wie Glas
Autoren: Sein Alibi zerbrach wie Glas
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breit kein fahrbarer Untersatz zu sehen.
    Wir rannten los.
    Plötzlich sahen wir, dass über den beiden kleinen roten Positionslampen die breiten Hangarfenster auf flammten.
    Die Kerle waren angekommen.
    »Wen jagen wir?«, fragte Phil keuchend, »was meinst du?«
    »Preston!«, zischte ich zurück und versuchte, meine Geschwindigkeit noch zu steigern.
    »Wir hätten ihn uns gleich vornehmen sollen. Die Sache, wegen der Brentwood ihn erpresst hat, muss ihm jetzt doch Kopfzerbrechen machen!«
    »Nicht mehr als uns!«, gab ich zurück. Wir mussten ihm folgen, wenn wir seine Spur nicht verlieren wollten.
    »Hoffentlich besteht keine Verbindung zwischen Preston und dem Flugplatz, womöglich gehört ihm das ganze Ding, dann werden die nicht sehr freundlich sein, wenn wir kommen«, keuchte Phil neben mir.
    »Das werden wir ja sehen!«, war alles, was ich noch sagte, dann brauchten wir unsere ganze Kraft, um den Weg hinter uns zu bekommen.
    Es schien mir, als würden die roten Lampen immer weiter wegrücken. Meine Beine bewegten sich jetzt automatisch, und der Schmerz, der immer auf zuckte, wenn ich auf den linken Fuß trat, war schon vertraut. Vor meinen Augen hatte ich immer das bleiche Gesicht des Mädchens, das um Hilfe gebeten hatte. Allmählich konnten wir die Umrisse des Hangars sehen, wir konnten die beiden kleinen Nebengebäude erkennen, die schmale Rollbahn, die Reparaturböcke.
    Als die Hangartüren aufschwangen und eine kleine Sportmaschine herausgerollt wurde, wusste ich, dass wir es nicht mehr schaffen würden, wenn den Gangstern nicht etwas dazwischen kam.
    »Wie viel Leute gehen in so eine Maschine rein?«, fragte ich Phil.
    »Höchstens zwei, außer dem Piloten.«
    »Vielleicht haben wir Glück«, murmelte ich.
    Als die Motoren der Maschine aufheulten und die Ruhe der Nacht zerrissen, standen wir still und beobachteten wie hypnotisiert die drei kleinen Gestalten, die um die Maschine herumstanden.
    Ich konnte sie gut erkennen. Ein Mann in gelbem Overall, Preston und das Mädchen, das einen hellen Pullover trug und sich nur mit Mühe aufrecht zu halten schien.
    Ich sah aber noch etwas anderes, etwas, das uns jedes Eingreifen unmöglich machte, selbst wenn wir früher da gewesen wären.
    Preston hielt einen Revolver in der Hand. Ich konnte die Waffe selbst nicht erkennen, aber ich sah seinen leicht angewinkelten Arm, und ich sah die halb erhobenen Hände des Mechanikers. Preston und das Mädchen kletterten in die Maschine, und der Mechaniker trat zurück.
    Er lief auf die Rollbahn und gab dem Piloten mit ausgebreiteten Armen das Startzeichen.
    Wir standen genau in der Flugrichtung.
    »Hoffentlich kriegt er den Vogel vorher hoch!«, sagte Phil.
    Wir konnten jetzt nichts anderes tun, als zu warten, bis die Maschine weg war. Wenn wir jetzt auf das Feld hinausliefen, musste Preston uns sehen und dann hatte er zwei Zielscheiben für seine Pistole.
    Wir standen dicht am Begrenzungszaun der Rollbahn und hofften, dass wir hier unsichtbar waren.
    Bewegen durften wir uns allerdings nicht mehr.
    »Hoffentlich sieht er den Jaguar nun nicht«, meinte Phil.
    Die Motoren heulten noch einmal auf, der Mechaniker sprang auf die Seite, die Maschine begann langsam zu rollen.
    Wie die leuchtenden Augen eines Tigers kamen die beiden hellen Lichter näher.
    Die Motoren dröhnten immer lauter, die Maschine gewann an Geschwindigkeit und brauste unaufhaltsam auf uns zu.
    »Er kommt nicht hoch!«, schrie Phil.
    Im letzten Moment zog das kleine Flugzeug vor uns hoch.
    Der Luftzug warf uns in die Wiese, dann war es über uns hinweggeflogen.
    Wir klopften uns den Schmutz von den Kleidern und sahen uns an.
    »Ich dachte glatt, er zieht mir ‘nen zweiten Scheitel!«, grinste Phil.
    Ich klopfte ihm erleichtert auf die Schulter. Dann gingen wir zum Hangar.
    Der Mechaniker war vom Rollfeld verschwunden. In dem hell erleuchteten Hangar sahen wir noch zwei kleine Sportmaschinen stehen.
    »Er wird dort drüben sein«, sagte Phil und deutete auf die kleinen Gebäude, in denen jetzt auch Licht brannte.
    Wir liefen auf die Tür zu. Der Schmerz in meinem Knöchel drang bei jedem Schritt bis hinauf in das Kniegelenk. Als wir durch die Tür kamen, sahen wir zuerst überhaupt nichts. Nichts außer rohem Bretterfußboden. An den Wänden hingen Auszeichnungen von sportlichen Wettkämpfen, Schauflügen und Fallschirmabsprüngen. Aber wo war der Mechaniker?
    Dann sah ich ein Männerbein. Den Schuh, die gelbe Overall-Hose. Der Mann lag auf dem
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