Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
039 - Wolfsnacht

039 - Wolfsnacht

Titel: 039 - Wolfsnacht
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Wand und brach schaurig röchelnd zusammen.
    Zitternd und zuckend verendete die Bestie, und mit dem Tod des Monsters nahm Leif Stanwyck wieder menschliches Aussehen an.
    Still und reglos lag er auf dem Boden… Erlöst.
    Doch die Schlacht war noch nicht gewonnen. Es gab noch den andern Werwolf, und der war unverletzt. Als ihm auffiel, daß mir kein weiterer Wurfstern zur Verfügung stand, hetzte er auf mich zu.
    Rache wollte er nehmen für den Tod seines höllischen Artgenossen. Ich warf mich zur Seite, eis das Scheusal sprang. Mit wenigen Schritten erreichte ich das Bild, in dessen Rahmen der Stern steckte, den ich als ersten geworfen hatte.
    Hastig riß ich ihn aus dem Holz, und als der Wolf mich erneut attackierte, raste ihm das geweihte Silberding entgegen. Er hatte gesehen, wie gefährlich diese Sterne waren und wollte sich kraftvoll aus der Flugbahn katapultieren. Fast wäre es ihm geglückt.
    Aber nur fast!
    Der silberne Wurfstern riß ihm die behaarte Brust auf. Dämonenblut spritzte.
    Das Untier riß, fallend, einen Tisch um, knurrte und heulte und schlug mit den mächtigen Pranken um sich. Tödlich getroffen war die Bestie noch nicht. Der Wurfstern trudelte und schlitterte gleich darauf über den Boden und unter einen Schrank.
    Ich mußte ihn vorläufig vergessen, konnte ihn mir nicht noch einmal wiederholen, das würde der verletzte Werwolf nicht zulassen.
    Aus Erfahrung wußte ich, daß die angeschlagenen Gegner oft am gefährlichsten sind, denn sie setzen häufig alles auf eine Karte. Alles oder nichts… Auch dieser Gegner fällte eine solche Entscheidung.
    Er kämpfte sich fauchend hoch.
    Ich hetzte durch das Wohnzimmer. Nicht, um zu fliehen, sondern um mir meinen Colt Diamondback zu holen. Zwei Schritte noch. Einer… Der Werwolf wollte schneller sein.
    Meine Finger krallten sich um den Kolben der Waffe. Ich kreiselte herum. »Tony!« rief jemand.
    Ein Mädchen.
    Vicky Bonney!
    Und dann flitzte etwas Silbernes durch den Raum. Der Stern traf den Rücken des Wolfs. Die Bestie blieb abrupt stehen, bog das Kreuz durch und schlug mit den Pranken nach der Stelle, wo sie Vickys Stern getroffen hatte.
    Jetzt hatte ich es nicht mehr schwer, ihm den Rest zu geben. Ich hatte Zeit, genau zu zielen und abzudrücken. Die Kugel, aus knapper Distanz abgefeuert, riß das Monster von den Beinen. Ich spürte einen Kloß in meinem Hals. Es wäre mit lieber gewesen, wenn es eine andere Lösung gegeben hätte.
    Doch Werwölfe kann man nicht retten.
    Man kann sie nur töten!
    Das Scheusal streckte sich vor meinen Füßen, und ich war gespannt, zu sehen, wer nach der Rückverwandlung vor mir lag. Zuerst schrumpften die gefährlichen Krallen. Dann wurden die Pfoten kleiner, nahmen die Form menschlicher Hände an. Das dichte Fell fiel von der Haut und löste sich auf. Die gesamte Gestalt schien ein wenig kleiner zu werden, auch schlanker. Die Wolfsschnauze bildete sich zurück, aus dem Raubtiergebiß wurden Menschenzähne, und mehr und mehr erkannte ich das Gesicht eines jungen Mannes.
    »Dr. Robert Rich«, entfuhr es mir überrascht, als das Monster restlos verschwunden war. »Deshalb raste er hinter Leif Stanwyck her. Er wollte ihn nicht bekämpfen, sondern ihm beistehen.«
    »Du merkst aber auch alles«, sagte hinter mir Mr. Silver.
    »Jetzt kommt man?« fragte ich ihn rügend. »Ich hatte hier alle Hände voll zu tun, während du seelenruhig durch die Stadt bummelst und mich die Arbeit allein machen läßt. Du solltest dir einen Job als Chauffeur für Sightseeing-Tours suchen.«
    Der ExDämon grinste. »Was regst du dich auf? Du hast die Sache doch meisterhaft hingekriegt. Ich wollte dir Gelegenheit geben, dir mal wieder selbst zu beweisen, was für ein toller Bursche du bist.«
    Wir nahmen einander oft auf die Schippe. Es war niemals böse gemeint. Vielleicht hatte es manchmal den Anschein, als würde ich den ExDämon wie einen Schwachkopf behandeln, aber es geschah niemals mit der Absicht, ihn zu verletzen. Dazu schätzte ich ihn viel zu sehr. Selbst wenn ich ihn noch so sehr heruntermachte, in Wahrheit wußten wir beide, was er wirklich wert war.
    Ich sammelte die Wurfsterne ein und gab meiner Freundin den zurück, mit dem sie Robert Rich ausgeschaltet hatte. »Großartiger Wurf«, lobte ich.
    »Diese Sterne liegen wunderbar in der Hand«, sagte Vicky Bonney.
    »Man braucht nur das Handgelenk vorschnellen zu lassen, alles andere erledigen die Sterne dann ganz von selbst«, sagte ich lächelnd, und dann erfuhr ich, was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher