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0386 - Der Tod des Höllenfürsten

0386 - Der Tod des Höllenfürsten

Titel: 0386 - Der Tod des Höllenfürsten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erstarrte.
    »Verrat…?«
    »Du wirst beschuldigt, einen Pakt mit der DYNASTIE DER EWIGEN abgeschlossen zu haben«, fuhr Leonardo fort. »Einen Pakt, der dir Macht sichern sollte und dafür der Dynastie Einfluß in der Hölle versprach, in unserem Reich! Ist es nicht so? Die Ewigen sollten dir helfen, auf den Thron zu gelangen, den du jetzt innehast.«
    »Das - ist - nicht - wahr!« keuchte Eysenbeiß.
    Aber er war ein Mensch. Er verriet sich. Die scharfen Sinne der Schwarzblütigen bemerkten seine Lüge. Sie rochen die Angst und die Unwahrheit in ihm, das Erschrecken darüber, ertappt worden zu sein.
    »Wer«, keuchte er verzweifelt auf. »Wer behauptet das?«
    »Ich erfuhr es von einem, der uns nie belog«, sagte Astaroth. »Von Asmodis selbst. Und deine Reaktion verrät dich. Du bist schuldig. Du hast die Hölle verraten, deren Herrscher du sei willst. Du hast uns alle verraten.«
    »Und ich behaupte es«, ergänzte Leonardo deMontagne. »Erinnerst du dich an Wang Lee Chan? Er brachte es in Erfahrung.«
    Überrascht sahen Astarofh und Astardis ihn an. Durch die Reihen der anderen Schwarzblütigen ging abermals ein erstauntes Raunen.
    »Ich weiß es auch erst seit sehr kurzer Zeit«, sagte Leonardo. »Ich hätte es schon früher erkennen müssen. Als Wang ging, nahm er sein Wissen mit in die Welt der Menschen. Mit seinem Wissen und seinem Schweigen kaufte er sich frei. Ist es nicht so, Eysenbeiß? Wurdest du nicht von ihm erpreßt?«
    »Und du Narr hast beide hier eingeschleppt«, murmelte Astaroth leise. »Ein feiner Fürst bist du uns…«
    »Willst du mich deshalb anklagen?« fragte Leonardo ebenso leise zurück.
    »Es hätte kaum Aussicht auf Erfolg. Lassen wir das. Es geht um ihn da.«
    »Auf Verrat steht der Tod«, sagte Astardis. »Dieser, der uns verriet, ist dem Tode geweiht.«
    »Dem Tode geweiht!« brüllte die Dämonenhorde.
    »LUZIFER genehmigte dieses Tribunal und sein Urteil«, sagte Leonardo. »LUZIFER, der bislang stillschweigend duldete, daß Eysenbeiß uns beherrschte, genehmigt damit auch das Urteil, das wir fällen. Es lau…«
    Er unterbrach sich und starrte dorthin, wo der Tod stand.
    Und der Tod schlug zu.
    ***
    Sid Amos blieb vor dem funkelnden großen Eisblock stehen. Ein faszinierend anzusehendes Gespenst aus gefrorener Zeit, das mitten im Saal des Wissens stand. Von den Wänden her kam die indirekte Beleuchtung aus lausenden kleiner funkelnder Diamantsplitter. Das funkelnde Licht ließ Merlins Eisgefängnis zu einem schillernden Etwas werden.
    Wang Lee Chan sah es zum ersten Mal, und er war fasziniert von dem Anblick. Um ein Haar hätte er über diesen Anblick Sara Moons Arm losgelassen und ihr eine winzige Chance verschafft. Im letzten Moment zwang er sich wieder zur Konzentration.
    Sara Moons Zungenspitze fuhr leicht über ihre trocken gewordenen Lippen. Auch sie konnte ihren Blick nicht von dem Eisblock wenden. Eine Säule, eingehüllt in unzählige hauchdünne Vorhänge aus Eis. Eis aus Zeit… Stasis… Weitende…
    Wer genau hinsah, konnte im Innern der Eis-Schleier eine Gestalt erkennen. Merlin. Seit die Zeitlose ihn dort eingesponnen hatte, befand er sich an diesem Ort. Weder aus eigener Kraft noch mit der Hilfe anderer konnte er wieder daraus entkommen. Der Eisblock war zu undurchdringlich und unzerstörbar. Die rätselhafte Magie der Zeitlosen hatte ihn geschaffen, und nur ihre oder artverwandte Magie konnte den Block lösen.
    Vielleicht - hätte es Merlin noch selbst gekonnt. Aber für ihn stand die Zeit still. Für ihn gab es keine Wahrnehmung und keine Reaktion. Die Zeit war für ihn in dem Moment stehengeblieben, als die Zeitlose ihn angriff.
    Deshalb war er selbst nicht in der Lage, etwas zu seiner Befreiung zu tun. Er würde bis zum Ende des Universums dort stehen und nicht um eine Millisekunde altern, wenn man ihm nicht half.
    »Löse den Bann«, verlangte Sid Amos jetzt. »Fang an, Tochter des Eingefrorenen. Du mußt den Eisblock schmelzen, das Zeitgefängnis aufbrechen. Du kannst es.«
    Sie drehte den Kopf. »Ich? Ihm helfen? Merlin? Diesem Bastard?«
    »Genau ihm«, sagte Amos. »Wenn du ihn befreist, werde ich vergessen, daß du deinen Vater und meinen Bruder im Licht einen Bastard nanntest. Beginne, und spute dich.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Niemals.«
    »Du wirst es tun«, sagte Amos ruhig. »Denke an deinen Dhyarra-Kristall in meiner Hand. Was hältst du davon, wenn ich dir den Gefallen tue und ihn mit meiner Kraft aufstocke zur zehnten Orndung?«
    Ihr brach
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