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0386 - Der Tod des Höllenfürsten

0386 - Der Tod des Höllenfürsten

Titel: 0386 - Der Tod des Höllenfürsten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lichtschauer aus.
    Die Welt riß auf. Ein schwarzes Loch entstand, dessen Ränder ausgefranst waren. Dunkle Schattenarme griffen aus dem Nichts, begleitet von sprühenden, tanzenden Funken. Hitze entstand, die aus dem schwarzen Loch strömte, und in dieser Schwärze war etwas, das noch schwärzer war als schwarz und dennoch glühte.
    Das blaue Leuchten des Dhyarra-Kristalls verband sich mit der Schwärze und stabilisierte die Hoffnung. Die Ränder verfestigten sich.
    Dann verblaßten die Konturen der beiden Menschen, die sich innerhalb der Öffnung befanden. Sie wurden zu wesenlosen Schemen, die sich gänzlich auflösten.
    Die Hitze wich aus dem Raum, der Wind verebbte. Die Schwärze zog sich zurück, auch das Sprühen der Funken hörte auf. Dann war da nichts mehr.
    Fast nichts.
    Nur ein leichtes Flirren der Luft über dem Drudenfuß und den Zeichen blieb zurück. Es würde so lange anhalten, bis jemand das Höllenor wieder schloß, Jetzt war es zwar auch nicht mehr unmittelbar geöffnet, aber es befand sich in Bereitschaft. Es war nicht so wie damals, als es von stärkeren Kräften zugezogen wurde…
    »Und nun?« fragte Saranow nach einer Weile heiser, als nichts mehr geschah.
    Teri Rhekens Starre löste sich. Ihre Zungenspitze befeuchtete die ausgetrockneten Lippen. Sie starrte die flirrende Luft an.
    »Jetzt haben sie ihre Höllenfahrt hinter sich«, murmelte sie. »Boris, wir sollten diese Stelle vorerst meiden. Es kann gefährlich sein, sie zu berühren.«
    »Können wir nichts tun?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Absolut nichts«, gestand sie. »Ich weiß nicht einmal, ob wir ihnen folgen können. Aber wir können am Tor nichts verändern. Wenn es sich wieder öffnet, dann von der anderen Seite her, und wenn es sich spontan ganz schließt, haben wir keine Möglichkeit, das zu verhindern. Das einzige, was wir jetzt tun können, ist abwarten.«
    Saranow nickte verständnislos.
    »Vorsichtshalber sollten wir uns in mein Zimmer zurückziehen«, sagte die Druidin. »Und das hier schließen wir ab. Ich sage der Wirtin Bescheid, daß sie es unter keinen Umständen betreten soll, um die Betten zu machen oder Staub zu wischen.«
    Wieder nickte Saranow. Wie hypnotisiert starrte er die Stelle an, an der die beiden Männer verschwunden waren.
    »Viel Glück«, raunte er.
    ***
    Reek Norr schreckte aus seinem Dämmerschlaf auf, als der Unheimliche wieder erschien. Norr ärgerte sich, daß er das Auftauchen des Dämons nicht genauer hatte beobachten können. Er hatte sich darauf konzentriert, aber nach einiger Zeit, in der sich nichts abspielte, war er eingenickt. Immer wieder erwachte er aus seinem Halbschlaf, sank aber bald wieder in ihn zurück. Es war kein Wunder, denn er war immer noch sehr geschwächt. Er hatte es immerhin fertiggebracht, aus eigener Kraft die Trefferwirkung zweier Kältenadeln zu neutralisieren, die normalerweise hätten tödlich sein müssen.
    Bei seiner Selbstheilung hatte er enorme physische Kräfte verbraucht. Das war wohl auch einer der Gründe, weshalb er sich nicht stärker zur Wehr setzen konnte, als Astardis mit dem versklavten Choash in seinem Wohn-Ei erschien.
    Aber es war mäßig, darüber nachzugrübeln. Jetzt waren sie beide hier, in der Gewalt des Dämons, und mußten zusehen, wie sie mit halbwegs heiler Haut wieder herauskamen. Choash machte sich darüber garantiert gar keine Gedanken. Er stand zu sehr im Bann des Dämons, und obgleich er über Norrs Vorschlag hatte nachdenken wollen, hatte er ihm wenig später eröffnet, daß er die Sicherheit der Echsenwelt um keinen Preis aufs Spiel setzen wolle. Der Dämon werde jeden Trick durchschauen. Er, Choash, stünde bedingungslos auf der Seite des Astardis.
    Norr mußte einsehen, daß er nicht in der Lage war, Choash zu überzeugen. Er konnte nur für sich allein versuchen, den Dämon zu übertölpeln. Aber er hatte nicht die geringste Vorstellung, wie er das machen sollte, zumal er auch Choash als Gegner ansehen mußte. Auch Choash durfte nichts merken, ehe alles zu spät war.
    Jetzt war der Dämon wieder da.
    »Ich erwarte eure Antwort«, sagte er. »Wie habt ihr euch entschieden?«
    Choash sah Norr drohend an.
    »Wir sind einverstanden«, sagte Norr. »Wir helfen dir, von den drei Göttern verdammter Dämon.«
    »Ich habe damit gerechnet, daß ihr beide klug seid«, sagte der Dämon. »Aber du, Norr, sei du nicht zu klug! Ich schätze es nicht, wenn jemand schlauer zu sein versucht, als ich es bin. Es würde dir nicht wohl
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