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0385 - Horrornacht im Himmelbett

0385 - Horrornacht im Himmelbett

Titel: 0385 - Horrornacht im Himmelbett
Autoren: Jason Dark
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gegen dich ausrichten können.«
    Kamikaze verengte seine Augen. »Wir werden sehen.«.
    Den Betrunkenen ließen beide in Ruhe. Er konnte ihretwegen seinen Rausch auf dem Bett ausschlafen. Andere Dinge waren wichtiger. »Ich erledige das«, erklärte Samaran und ging zur Tür.
    Jetzt ärgerte er sich darüber, daß er den Betrunkenen nicht danach gefragt hatte, wie der Portier reagiert hatte.
    Kaum hatte seine Hand die Klinke berührt, als er das Klopfen vernahm. Jemand wollte rein.
    Kamikaze reagierte wie immer. Mit einem langen, gleitenden Schritt stand er im toten Winkel der Tür und zog sein Messer. Wurfbereit hielt er den Arm halb hoch.
    Samaran öffnete.
    Zuerst sah er keinen, bis er an den Zwerg dachte und seinen Blick senkte.
    Da stand er!
    Direkt vor der Schwelle hielt sich der künstliche Mensch, der im mittelalterlichen Prag geschaffen worden war, auf, wurde vom Lichtschein erfaßt und schaute in die Höhe, wobei er seine großen Augen weit geöffnet hatte.
    »Du bist Homunkulus!« stellte Samaran fest. »Willkommen bei uns.« Er gab den Weg frei, und das Menschlein hüpfte über die Schwelle, wobei es auch in den Blickbereich des Killers geriet.
    Kamikaze hatte zwar versprochen, sich ruhig zu verhalten, aber er brachte es trotzdem nicht fertig. Der Zischlaut, den er ausstieß, war ein Zeichen seiner Wut.
    Homunkulus sprang auf das Bett. In seinem Gesicht stand ein breites Grinsen, als er zu Kamikaze hochschaute. »Er mag mich nicht«, sagte der Kleine. »Ich spüre es.«
    »Das stimmt!«
    Samaran schüttelte den Kopf. »Vertragt euch! Ihr beide müßt sehen, wie ihr zurechtkommt.«
    »Laß ihn verschwinden!« bat der Killer.
    Samaran lachte. »Willst du?« wandte er sich an das Menschlein.
    »Nein, ich will nicht. Ihr seid die einzigen Bezugspersonen, die ich besitze. Außerdem habe ich euch gesucht.«
    »Das habe ich mir gedacht«, meinte Samaran. »Und was willst du von uns? Weshalb bist du gekommen?«
    »Ich wollte euch helfen.«
    Da begann der Killer zu lachen. »Helfen?« schrie er. »Das ist doch nicht wahr. Nein, das glaube ich nicht. Der und helfen. Niemand, verdammt. Was kann er schon machen? Er ist ein Winzling, ein Nichts.« Kamikaze trat bis an das Bett heran und hob ein Bein so weit, daß die Fußsohle über dem Körper des Homunkulus schwebte. »Wenn ich jetzt den Schuh senke, kann ich dich zertreten, und das Zerknirschen deiner kleinen Knochen wäre Musik in meinen Ohren.«
    David und Goliath standen sich gegenüber. Aber schon einmal hatte der Kleine den Großen besiegt. Auch hier sah es so aus, als hätte Homunkulus keine Furcht vor Kamikaze.
    »Du kannst zutreten«, erklärte er. »Das alles macht mir nichts aus. Ich bin besser als du. Ich bin kein Mensch, sondern ein Menschlein, verstehst du?«
    »Nein.«
    Samaran hielt sich raus. Die beiden mußten ihre Grenzen abstecken. Und Homunkulus redete weiter. »Du bist echt, ich künstlich. Denke immer daran, und ich kann euch sehr wertvoll sein.«
    »Wie denn?« höhnte der Hüne.
    Das Menschlein schaute Samaran an. »Soll ich es euch tatsächlich noch beweisen?«
    »Es wäre besser!«
    Homunkulus nickte. »Also gut, ich werde mein Bestes geben. Paßt genau auf.« Mit einer raschen Drehung veränderte er seinen Standort und hüpfte auf den schlafenden Betrunkenen zu, denn ihn hatte er sich für seine schaurige Demonstration ausgesucht…
    ***
    Die Reifen des Bentley schmatzten über den nassen Asphalt. Manchmal spritzte auch das Wasser der Pfützen auf, durch die wir glitten.
    »Larry’s Gate« hieß das komische Hotel. Ich hatte nachgeschaut und herausgefunden, daß es nicht weit vom Bahnhof Paddington entfernt lag. Auf unserem Weg wurden wir hin und wieder von feucht schimmernden Gleisen begleitet, die rechts oder links neben uns herliefen.
    Wohn- und Fabrikgegenden wechselten sich ab. Die Häuser hier stammten noch aus den Anfängen des Jahrhunderts. Nur wenige waren renoviert worden. Menschen sahen wir kaum. Hin und wieder nur standen finstere Gestalten in irgendwelchen Hauseingängen und zuckten beunruhigt zusammen, wenn sie vom Licht der Scheinwerfer übergossen wurden.
    Es nieselte noch immer. Aber der Wetterbericht hatte Besserung versprochen. Schon für den nächsten Tag. Ich konnte es nicht so recht glauben.
    Aus den Gullys stieg Dampf. Katzen und Hunde huschten hin und wieder über die Straße oder blieben geblendet sitzen, wenn sie in die hellen Augen der Scheinwerfer starrten.
    Einmal kam uns ein Zug entgegen. Das Gleis lief
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