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0385 - Horrornacht im Himmelbett

0385 - Horrornacht im Himmelbett

Titel: 0385 - Horrornacht im Himmelbett
Autoren: Jason Dark
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hörte sie nur schwer atmen, aber ich wußte jetzt, weshalb Samaran den Weg in dieses Schloß gefunden hatte.
    An seinem Gesicht sah ich, daß die Wut in ihm tobte. Er hätte mich am liebsten erwürgt, doch meine Waffe und mein am Abzug liegender Zeigefinger hielten ihn davon ab.
    »Also doch«, sagte ich. »Auf dem Gang hörten wir polternde Geräusche. Solltet ihr etwa damit begonnen haben, das Bett zu demolieren?«
    »Nein!«
    »Doch«, widersprach Carol. »Sie fingen damit an. Sie wollten es zerstören, Mister.«
    »Wie schön.« Meine Stimme wurde spöttisch. »Es tut mir leid, daß ich euch bei der Arbeit gestört habe, aber ich bin nicht dagegen, wenn ihr weitermacht. Also ran, nur keine Müdigkeit vortäuschen. Sie, Samaran, werden das Bett zerstören und dafür sorgen, daß ich das bekomme, auf das ihr so scharf seid. Klar?«
    Samaran schüttelte den Kopf. »Du Hundesohn hast dich geschnitten. Nie kommst du hier weg!«
    »Fang an!«
    Er nickte, wollte sich umdrehen, aber ich hatte etwas dagegen.
    Mir gefiel es nicht, daß sich Homunkulus so dicht bei ihm aufhielt, deshalb befahl ich dem Menschlein, sich auf einen Sessel zu setzen.
    Ohne eigentlich recht zu wissen, daß sich Bill im Zimmer befand, gab ich ihm die Anweisung, auf den gefährlichen Zwerg achtzugeben.
    »Wird erledigt, John!«
    Ich hatte mich also nicht getäuscht. »So, Samaran, jetzt spiel mal den Handwerker. Zerstöre das Bett.«
    »Ohne Werkzeug?«
    »Streng dich an. Du hättest es sonst auch nicht anders getan.«
    »Aber Kamikaze.«
    Das konnte ich mir vorstellen, aber ich wollte auf keinen Fall, daß er sich der Sache annahm. Samaran konnte man besser unter Kontrolle halten als diesen Killer.
    »Es wird bei Ihnen länger dauern, Samaran, aber wir haben Zeit.«
    »Nein, John!«
    Plötzlich hatte sich Suko gemeldet. Ich schaute zu ihm und sah, daß Kamikaze ihm den Rücken zudrehte.
    Mein Freund schlug zu.
    Schattenhafte Bewegungen erkannte ich, hörte die Treffergeräusche und sah, wie Kamikaze in die Knie brach, schwer zu Boden fiel und bewußtlos liegenblieb. Der Inspektor drehte sich um. Er nickte Samaran zu. »Du hast Glück gehabt, ich werde deinen Part übernehmen.«
    »Wieso? Ich…«
    »Geh zur Seite!«
    Über meine Lippen flog ein Grinsen. Suko hatte es tatsächlich geschickt angestellt. Jetzt konnte uns Samaran nicht mehr reinlegen.
    Ich kannte die körperlichen Kräfte meines Freundes. Der würde es auch schaffen und das Himmelbett mit bloßen Fäusten zerstören.
    Ein Antiquitätenhändler hätte zwar vor Wehmut geweint, denn das Bett brachte, wenn man es verkaufte, sicherlich ein Vermögen, aber für uns gab es keine andere Chance.
    Samaran war tatsächlich zur Seite getreten. Ich hatte seine Schrittfolge gewissermaßen nachvollzogen, so daß er jetzt wieder vor meiner Beretta-Mündung stand.
    Suko faßte das Bett an den beiden hinteren Pfosten und rüttelte daran. Er hatte vor, es zur Seite zu schieben und mußte einsehen, daß es einfach zu schwer war. Die alte Liegestatt war noch aus massivem Holz erbaut worden, und ein Goliath war mein Freund nun auch nicht.
    Er schimpfte leise, ging einen Schritt zurück und dachte über eine andere Möglichkeit nach.
    Daß Kamikaze ausgefallen war, hatte mir einen Stein vom Herzen fallen lassen. Bill hielt Homunkulus in Schach, ich kümmerte mich um Samaran, so konnte Suko eigentlich in aller Ruhe darangehen, das Bett zu zertrümmern.
    Und er begann damit. Er wühlte das mit Seide bezogene Oberbett in die Höhe und schleuderte es ebenso zur Seite wie das Kissen. Die Matratze darunter riß er hoch, stellte sie aufrecht, schaute in den Bettkasten und schüttelte den Kopf. Auch da entdeckte er nichts.
    »Die Pfosten, Suko«, sagte ich.
    »Klar, das habe ich mir auch schon gedacht.« Mein Freund ging zwei Schritte zurück.
    Ich wußte, was folgte, hielt den Atem an und war voll gespannter Erwartung.
    Den rechten Arm hob Suko. Er krümmte die rechte Hand halbrund, nahm einen kurzen Anlauf, stieß einen Schrei aus und hämmerte zu.
    In der Mitte traf er den ersten Bettpfosten. Zunächst wackelte das gesamte Gestell. Ich dachte schon an einen Mißerfolg, als ich das Brechen hörte, denn das Gewicht des Himmels drückte auf den einen angeschlagenen Pfosten.
    Das Oberteil fiel nicht ganz zu Boden, aber es bildete eine Schräge und blieb so hängen.
    Suko nahm sich den nächsten Pfosten vor. Es war der an der gegenüberliegenden hinteren Seite, und bei diesem Schlag fetzte er ihn sofort
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