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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Druidin.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Sie werden es schon bald merken«, sagte er. »Gewarnt sind sie jetzt. Aber ich bin sicher, daß die Sauroiden bald auftauchen werden. Auf einer kleinen Schrumpf-Welt wie dieser ist es kaum möglich, daß unser Erscheinen unbemerkt geblieben ist. Sie werden sich um uns kümmern müssen.«
    ***
    Gatnor war bei weitem nicht so zufrieden mit dem Erfolg seines Experimentes, wie er sich vor der laufenden Videokamera gegeben hatte. Jetzt, da er seine Schlußworte gesprochen hatte, ließ er das Reporterteam aus dem Tempel schicken. Die Sauroiden, die selbst Anhänger des Kälte-Kultes waren, weil sie sonst erst gar keine Erlaubnis erhalten hätten, den Tempel zu betreten, hatten ihre Geräte abzubauen und zu verschwinden.
    Als nur noch die Priester vorhanden waren, die mit ihrer bühnenreifen Show und ihren Ritualgesängen den rein technischen Vorgang verbrämt hatten, betrachtete Gatnor eingehend die große, schwebende Kugel aus Schwärze, in der sich jener, der zur Spezies Mensch gehörte, immer noch nicht bewegte.
    Das war nicht normal.
    Choash, der in der letzten Zeit zu Gatnors rechter Hand geworden war und selbst einmal kurz in der Welt der Menschen gewesen war, schüttelte den Kopf. »Das kann kein normales Tor sein. Etwas haben wir falsch gemacht. Warum kommt er nicht aus dieser Kugel heraus?«
    »Hol einen Novizen«, befahl Gatnor kühl. »Er soll versuchen, die Kugel zu betreten, und wenn ihm das gelingt, diesen Menschen herauszuholen. Wenn nicht - wir haben Novizen und Adepten genug, und diese Videoübertragung wird uns weiteren Zulauf bringen, weil nun auch der Dümmste und Ungläubigste sehen muß, daß die Priesterschaft der Kälte Erfolg hat!«
    Wissenschaftler waren sie, Forscher, die eiskalt über Leichen gingen und mit allen, auch den radikalsten Mitteln versuchten, den Anstieg der Entropie und das Absinken der Temperaturen zu stoppen. Aber nicht nur die Wissenschaft und die Rettung der Welt war ihr eigentliches Anliegen. Denn es würden noch ein paar Jahrhunderttausende vergehen, ehe die Welt endgültig endete. Es ging eher um die Ausübung von Macht über alle anderen Sauroiden, und das ließ sich am ehesten und unauffälligsten durch eine Sekte erreichen, wie sie hier existierte.
    Man stellte eine Pseudoreligion dem gültigen Glauben entgegen und sorgte dafür, daß diese Pseudoreligion, der Kälte-Kult, Wundertaten versprach. Und schon gehorchten die Massen.
    Aber es blieben noch genug, die mißtrauisch waren. Und sie hatten ein Team geschaffen, das die Priesterschaft zu kontrollieren und zu überwachen hatte; und nicht nur sie, sondern alle anderen ähnlichen Organisationen und Institutionen. Reek Norr war der Sauroide, der dieses Amt ausübte.
    Seine Gegnerschaft zu Gatnor war sprichwörtlich, und Gatnor haßte Norr. Aber diesmal würde Norr nichts Ungesetzliches finden können…
    Choash ging, um einen Novizen zu holen. Gatnor selbst und auch die Priester hielten sich von der schwarzen Kugel fern. Sie trauten ihr nicht und gingen kein Risiko ein.
    Warum rührte sich dieser Mensch nicht? Was war falsch? Warum war dieses Tor nicht perfekt, obgleich die Energie es immer noch aufrecht hielt?
    Gatnor preßte die Kiefer gegeneinander. Seine Zahnreihen mahlten.
    Da kam Choash zurück. Er führte einen Novizen vor sich her, dessen Augen strahlten vor Begeisterung, an einem der wichtigsten Projekte überhaupt teilhaben zu dürfen. Tief verneigte er sich vor seinem Oberpriester Orrac Gatnor von den Sümpfen.
    Der erteilte ihm den Befehl, die Kugel zu berühren, nach Möglichkeit einzudringen und den Menschen herauszuholen.
    Eifrig ging der Novize auf die schwebende Kugel zu.
    In diesem Augenblick verließ der Mensch die Schwärze…
    ***
    Boris Iljitsch Saranow, russischer Parapsychologe, war wieder bei Bewußtsein. Leichter als die anderen verkraftete er die Information, in einer fremden Dimension gestrandet zu sein. Er hatte bei seinen Forschungen und auch durch Zamorra einiges erfahren, das ihn unerklärliche Phänomene nicht sofort höhnisch ablehnen ließ.
    Unerklärlich für Teri Rheken war dagegen etwas anderes. »Boris, als du in der dämonischen Welt als Zauberer hinter mir her warst, hast du kurzzeitig starke telekinetische Kräfte eingesetzt«, sagte sie. »Ich weiß zwar, daß ihr Russen sehr intensiv an diesen Psi-Erscheinungen arbeitet, vor allem an Telepathie und Telekinese, aber ich wußte nicht, daß die Professoren selbst lernen, diese
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