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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dann nickte er. »Unter anderem auch«, sagte er. »Du bist der Anführer hier?«
    »Ich bin der Oberste der Priester der Kälte«, sagte Gatnor. »Man nennt mich Orrac Gatnor von den Sümpfen. Du kennst Ted Ewigk, Teri Rheken und Professor Zamorra?«
    Der Fremde stutzte. Dann bejahte er.
    »Und wie darf ich dich nennen?« fragte Gatnor.
    »Astardis«, erwiderte der andere. »Du weißt, daß Teri Rheken und Zamorra in der Nähe sind?«
    Diese Eröffnung überraschte Gatnor. Fassungslos sah er Astardis an. »Wie ist das möglich? Haben sie einen Weg gefunden, hierher zu kommen?«
    Wie froh er war, daß die Video-Übertragung nicht mehr lief! So konnte dieser Fremde ihm nicht den Triumph nehmen, als erster dieses Weltentor geschaffen zu haben!
    »Wie sind sie hierher gekommen? Und wo befinden sie sich?« fragte Gatnor.
    »Ein Mini-Universum zerbrach. So kamen sie hierher. Es war ein Zufall. Ich folgte ihnen. Aber etwas zog mich aus dem Weg. Das hier. Es brachte mich hierher zu euch. Ich mag es aber nicht, wenn man mich in meinen Plänen stört.«
    »Was soll das heißen?« warf Choash ein. Er bleckte die Zahnreihen. Auch Gatnor fühlte die Aggressivität dieses Astardis. Das war keiner, der ihnen helfen wollte, auch wenn er die drei Menschen von damals kannte, die von Gatnor zuerst als Tiere eingestuft worden waren, weil sie in ihrem organischen Aufbau einigen wenigen Tierarten glichen, die eine Fehlentwicklung der Evolution waren, sich aber dennoch bis heute hatten halten können.
    Jemand hatte behauptet, in der Welt des Menschen sei es umgekehrt, und dort seien Echsen eine Seitenlinie, die neben den Sägern nur eine untergeordnete Rolle spielten.
    Gatnor spürte vorübergehend einen seltsamen Druck in seinem Hinterkopf. Als er sich dagegen wehrte, schwand dieser Druck sofort wieder. Jemand mußte mit innerer Kraft versucht haben, Gatnors Gedanken zu erfassen! Der Fremde? War Astardis derart stark parabegabt? Das paßte nicht zu den Menschen. Choash war drüben gewesen, und er hatte Gatnor verraten, daß die Menschen mit ihrer Magie den Sauroiden weitaus unterlegen waren. Es hätte diesem Astardis unmöglich sein müssen, telepathisch in Gatnors Gedankenwelt eindringen zu können.
    »Es heißt, daß ich verhindern werde, daß ihr meine Pläne noch einmal stört«, sagte der Fremde schroff. Er wandte sich dem Gerät zu, mit dessen Energie das Tor geschaffen worden war.
    Plötzlich fühlte Gatnor den Drang in sich, dieses Gerät zu zerstören!
    Er trat an die Sensortasten. Diesmal brauchte er den Ritualgesang der anderen Priester nicht, um es zu bedienen. Diesmal war keine Schau vorgesehen, mit der einfache Gemüter beeindruckt werden sollten.
    Gatnor begann zu schalten.
    »Gatnor! Was tust du?« stöhnte Choash erschrocken auf, der begriff, was die Schaltungen zu bedeuten hatten. Aber er war nicht in der Lage einzugreifen und Gatnor an seinem Tun zu hindern. Im Gegenteil. Plötzlich fühlte er Zufriedenheit.
    Tiefes Brummen wurde hörbar. Es verstärkte sich, wurde zu einem schrillen Singen, und dann begann die Verkleidung des Apparates zu glühen!
    »Raus!« schrie Gatnor allen zu. »Sofort verschwinden! Schnell!«
    Er selbst schob Choash vor sich her und folgte den Priestern und dem Novizen. Sie gehorchten ihm aufs Wort, wenngleich sie auch nicht begriffen, weshalb er das Gerät, mit dem das Weltentor geschaffen worden war, jetzt zerstörte.
    Als letzter verließ Astardis, der Fremde, den Tempelraum. Mit einer Handbewegung ließ er die große Steintür zuschwingen. Im nächsten Moment krachte es drinnen ohrenbetäubend.
    Das Gerät war auseinandergeflogen!
    Stein schmolz. Der Tempel wurde erschüttert. Risse bildeten sich in den Wänden und Säulen. Aus ihnen drangen Flammenspeere hervor, verpufften aber wirkungslos. Die Glut verging wieder. Als Gatnor seine Hand an ein Teilstück der Wand legte, drangen die Finger fast widerstandslos ein. Die gefährliche Energie, die die Barrieren der Dimensionen durchdringen konnte, hatte das Material zermürbt!
    Gatnor fürchtete, daß der Tempel aufgegeben werden mußte. In einem so brüchig gewordenen Gemäuer ließen sich keine Zeremonien mehr abhalten.
    Aber das war das geringste der Probleme. Schlimmer war, daß das Gerät, in das nicht nur er, sondern seit der Fernsehübertragung auch das ganze Volk der Sauroiden seine Hoffnung setzte, zerstört worden war!
    Und er selbst, Gatnor, hatte diese Zerstörung ausgelöst!
    Da sah er Astardis, den Fremden, wieder neben sich, und
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