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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Astardis zeigte mit offenem Grinsen seine Zufriedenheit. Da begriff Gatnor, daß dieser Astardis ihn mit Para-Kraft dazu gezwungen haben mußte, den Apparat zu zerstören.
    Das Ungeheuerliche dieses Vorganges ließ Gatnor erschauern.
    Mit hastigen Schritten eilte er davon, verließ den Tempel und stürmte davon, um sein Wohn-Ei zu erreichen.
    Er brauchte Ruhe, um einen klaren Gedanken fassen zu können.
    Die Macht des Fremden, die eigentlich gar nicht existieren konnte, erschütterte ihn zutiefst.
    ***
    Reek Norr hatte den Tempel noch nicht ganz erreicht, als er das Dröhnen der Explosion hörte. Es kam vom Tempel her. Für Augenblicke gewahrte Norr einen Lichtschauer, der die Mauern glatt durchdrang.
    Die Ahnung erfaßte ihn, daß der Apparat, der das Weltentor öffnete, in die Luft geflogen sein mußte.
    Damit war Gatnors jüngstes Experiment doch noch fehlgeschlagen.
    Die Explosion konnte nicht unbemerkt bleiben. Zahlreiche andere Sauroiden, die sich zu diesem Zeitpunkt im Freien in der Nähe des Tempels befanden, wurden darauf aufmerksam. Rasch würde sich die Nachricht verbreiten, daß es im Tempel ein Unglück gegeben hatte.
    Norr ging keinen Schritt weiter.
    Er versuchte sich vorzustellen, was Gatnor tun würde. Der Oberpriester der Kälte durfte nicht dulden, daß ein Fehlschlag bekannt wurde. Er würde entweder versuchen, die Explosion zu verharmlosen und im Folgenden abzulenken, oder er würde die Explosion als Sabotage-Anschlag seiner politischen und religiösen Gegner werten. Damit hatte er alle Möglichkeiten in der Hand, Jagd auf diese zu machen.
    Reek Norr fragte sich, ob sein Amt ihn schützen konnte. Es war ein offenes Geheimnis, daß er, der Kontrolleur, und Gatnor sich spinnefeind waren. Jeder wußte, daß Norr immer wieder gegen die Experimente Gatnors vorgegangen war. Und viele sympathisierten dabei mit Norr. Aber diesmal hatten sie keinen Grund, zu sympathisieren. Denn diesmal hatte Gatnor nichts Unmoralisches getan. Im Gegenteil…
    Aber wenn Gatnor nun behauptete, auch diesmal habe Norr ihm ins Handwerk gepfuscht und alle seine Versuche entlarvten sich hiermit als Ausdruck persönlicher Feindschaft, war Norr erledigt. Man würde ihm nicht einmal lange genug zuhören, daß er sich verteidigen konnte…
    Damit war er in höchster Gefahr. Amtsmißbrauch würde man ihm vorwerfen, und keiner würde Gatnor und die Priester der Kälte daran hindern, Norr zur Rechenschaft zu ziehen. Nur hatte er keine Lust, auf dem Opferstein des Tempels sein Leben zu beschließen, damit Gatnor über seine Lebensenergie verfügen und damit weitere Experimente durchführen konnte.
    Unwillkürlich legte sich Norrs Hand auf den Griff der Nadelwaffe. Im Ernstfall würde er sich teuer verkaufen. Er verabscheute zwar Gewalt, aber wenn es um sein Leben ging, würde er nicht zögern, die Waffe einzusetzen und die Lähmnadeln zu verschießen.
    Da sah er Gatnor aus dem Tempel stürmen. Der Oberpriester in seinem weißen, im Faltenschatten bläulich funkelnden Gewand sah nicht nach rechts und nicht nach links, sondern eilte seinem Wohn-Ei entgegen, in dem er verschwand.
    Norr senkte kurz die Nickhaut über die großen Augen, dann gab er sich einen Ruck und folgte Gatnor. Was sich im Tempel abspielte, war für ihn jetzt weniger interessant. Er mußte mit Gatnor sprechen. Daß der sich in sein Wohn-Ei zurückzog, zeugte von starker innerer Erregung. Vielleicht konnte Norr sich selbst absichern, indem er jetzt mit Gatnor redete und ihn überredete, Norr aus dem Spiel zu lassen. Vielleicht fanden die beiden Feinde auch gemeinsam eine Lösung ihres Problems.
    Norr erreichte das Wohn-Ei des Oberpriesters. Die geschlossene Tür stellte für ihn kein Hindernis dar. Er öffnete sie mit seiner inneren Kraft, die jeder Sauroide mehr oder weniger stark ausgeprägt besaß, und trat ein. Er war sicher, daß Gatnor ihm nicht geöffnet hätte, wenn er sich offiziell anmeldete. Aber Gatnor würde ihn jetzt auch nicht hinauswerfen können.
    Vielleicht war er in seinem erregten Zustand zu beeinflussen… Norr hoffte es!
    ***
    Astardis übernahm sofort die Kontrolle über weitere Echsenmenschen, nachdem er erkannt hatte, wie einfach es war. Er kontrollierte sie zwar immer nur für einen kurzen Zeitraum, aber das spielte keine Rolle. Bevor ihre innere Abwehrkraft den von Astardis ausgelösten Zwang wieder abschüttelte, hatte er sie bereits zu dem gebracht, was sie tun sollten.
    Blitzschnell hatte er aus Gatnors und auch aus Choashs Gedankenwelt das
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