Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
Vom Netzwerk:
ans Ufer heran, dass ich an Bord springen kann?«
    Ich spurtete über die Fahrbahn und über die Uferpromenade bis an die Kaimauer. Das Polizeiboot hatte bereits Fahrt aufgenommen und näherte sich dem Ufer. Der Kommandant stand am Bug, legte beide Hände an den Mund und rief: »Wir legen an!«
    »Nicht nötig, wenn Sie nahe genug herankommen können,«
    Da die Krone der Kaimauer höher lag als das Bootsdeck, war es nicht schwierig, hinüberzuspringen. Der Kommandant und ein Sergeant fingen mich auf.
    »Hallo«, sagte der Kommandant. »Mein Name ist Williams!«
    »Hallo«, antwortete ich. »Ich hoffe, Ihr Kahn ist schnell genug, jedes andere Boot einholen zu können.«
    »Das ist er.«
    »Sie bekommen Unterstützung durch einen Hubschrauber. Lassen Sie uns in den Kommandostand gehen.«
    Das Boot besaß eine Funksprechanlage mit einem Lautsprecher. Zwei Minuten später meldete sich der Hubschrauber, und gleich darauf hörten wir das Geräusch seiner Rotoren.
    Ich gab den beiden Beamten im Hubschrauber eine Beschreibung des Gang-Bootes durch.
    »Okay! Verstanden!«, kam die Antwort. In einer eleganten Kurve hob sich der Helicopter in die Luft und beschrieb einen weiten Bogen auf den See hinaus.
    Williams ließ sein Boot Fahrt aufnehmen.
    ***
    Der Erfolg kam schneller, als ich erwartet hatte. Knapp fünf Minuten später meldete sich im Lautsprecher die Hubschrauberbesatzung.
    »Wir sichten beschriebenes Boot etwa eine Meile seewärts von Point Sullghan.«
    Williams schnippte mit den Fingern.
    »Ah, das ist der Grund, warum wir sie nicht zu Gesicht bekommen haben. Sie haben sich an der Küste entlanggeschlichen, und als wir auf der Bildfläche erschienen sind, müssen sie schon hinter der Landzunge dort drüben verschwunden gewesen sein.«
    Er gab dem Polizisten am Steuer einen Befehl. Der Mann betätigte einen Hebel. Das tiefe Brummen des Motors steigerte sich zu einem Heulen. Das Boot nahm den Bug aus dem Wasser, bekam Fahrt und jagte nach wenigen Minuten mit voller Geschwindigkeit und schäumender Bugwelle durch das Wasser.
    Ich rief den Hubschrauber.
    »Können Sie Personen an Deck erkennen?«
    »Nein! Offenbar befindet sich die Besatzung in der Kajüte.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das richtige Boot erwischt haben?«
    »Kein Zweifel! Beschreibung stimmt genau.«
    »Geben Sie Stoppbefehl!«
    Nach einigen Minuten meldete sich der Hubschrauber wieder.
    »Stoppbefehl wird ignoriert. Boot ändert Kurs seewärts.«
    Williams gab einen Befehl. Der Polizist drehte das Steuer.
    Wir glitten jetzt an der Landzunge vorbei. Williams streckte den Arm aus.
    »Dort oben ist der Hubschrauber. Sehen Sie ihn?«
    Aus der Entfernung schien er nicht größer als ein Insekt.
    »In ein paar Minuten werden wir auch das Boot sehen.«
    Er setzte ein schweres Fernglas an die Augen.
    »Ah, da ist es schon!«
    Er gab mir das Glas.
    »Sehen Sie selbst!«
    Ich musste ein wenig suchen, bevor ich den Kahn erblickte. Der Hubschrauber hing genau darüber. An dem weißen Streifen der Bugwelle erkannte ich, dass das Boot mit hoher Geschwindigkeit fuhr.
    »Können Sie es einholen?«, fragte ich und gab Williams das Glas zurück. Er setzte es sofort an die Augen.
    »Kein Zweifel«, sagte er. »Sie haben Kurs auf den See genommen. Das erleichtert die Sache. Wir können ihnen diagonal den Weg abschneiden.«
    Wieder gab er dem Mann am Steuer einen Befehl.
    Ich ging aufs Deck. Wasserspritzer der Bugwelle trafen mich. Ich klammerte mich an die Reling und blickte nach vorn.
    Nach knapp fünf Minuten konnte ich das andere Boot mit bloßem Auge sehen. Williams hatte richtig geschätzt. Wenn sie ihre Richtung beibehielten, musste es uns gelingen, ihnen den Weg abzuschneiden.
    Immer hoch hing der Hubschrauber über ihnen. Ich glaube, sie richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn. Das mochte der Grund dafür sein, dass sie uns erst bemerkten, als wir auf drei- bis vierhundert Yards herangekommen waren. Wer immer bei ihnen am Steuer stand, er reagierte richtig und drehte den Kahn nach Steuerbord weg. Jetzt raste er wieder auf das Ufer zu, das nur noch als dunkler Strich zu sehen war. Williams änderte sofort die Richtung unseres Bootes, und obwohl die Boote jetzt hintereinander herrasten, wurde klar, dass der Polizeikahn schneller war. Wir holten rasch auf.
    »Sollen wir sie zur Übergabe auffordern?«, fragte der Kommandant.
    Ich nickte. Er ging in die Kajüte und schaltete den Lautsprecher ein, der stark genug war, das Motorengedröhn zu übertönen.
    »Stoppen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher