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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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werden nachts kommen«, sagte ich, »und ich bin gespannt darauf, wer zuerst zur Stelle ist, Tasbeen oder McCrown.«
    Genau in diesem Punkte erlebte ich eine Überraschung.
    ***
    Das Telefon schrillte mich aus dem Schlaf. Ich griff zum Hörer.
    »Polizeizentrale«, sagte eine frische Männerstimme. »Agent Cotton, einer der Streifenwagen meldet, dass vor Ihrem Haus seit mehr als einer Stunde zwei Wagen stehen. Unseren Beamten erscheinen die Fahrzeuge verdächtig. Haben Sie es bemerkt?«
    Ich lag auf einer Couch im Wohnraum.
    Phil und ich hatten eine Wacheinteilung vereinbart, und seit Mitternacht lief Phils Schicht.
    Durch die Fenster schimmerte das graue Licht des frühen Morgen. Ich warf einen Blick auf die Armbanduhr. Es war wenige Minuten nach fünf.
    »Ich rufe Sie wieder an, wenn etwas Besonderes mit den Wagen los ist«, sagte ich und legte auf.
    Eine der Fenstertüren stand offen. Ich ging hinaus auf den Dachgarten. Phil lehnte vorn am Geländer in der Deckung einer Strauchpalme.
    Er hörte meine Schritte, wandte den Kopf und legte den Finger auf den Mund.
    Vorsichtig ging ich zu ihm.
    »Die Zentrale ruft an. Ein Streifenfahrzeug will zwei verdächtige Wagen bemerkt haben.«
    »Stimmt«, antwortete er. »Ich sehe mir die Schlitten schon seit mehr als einer halben Stunde an. Der graue Lincoln kam zuerst. Zehn Minuten später tauchte der Cadillac auf, stoppte hinter dem Lincoln, aber niemand stieg aus.«
    Ich schob ein paar Zweige des Strauches zur Seite, um besser hinunterblicken zu können, aber die Wagen standen so unmittelbar unter dem Haus, dass ich die Nummernschilder nicht sehen konnte.
    Vom See her wehte ein Motorengeräusch zu uns hoch. Ein Motorboot, ein schwerer Kajütenkahn näherte sich dem Ufer, und er schien genau auf die Stelle zuzuhalten, an der die beiden Wagen standen.
    Phil pfiff durch die Zähne.
    »Sieht aus, als wolle jemand aussteigen.«
    Ich schob ihn ein wenig zur Seite.
    »Lass mich sehen. Ich kenne die Burschen besser als du.«
    Die vordere Seitentür des Lincoln stand offen. Jetzt tauchte ein Mann aus dem Wagen auf. Ich erkannte die knochige Gestalt Hank Storskys. Dann wurden auch die Seitentüren geöffnet. Tachut und noch ein Mann, den ich nicht kannte, kletterten ebenfalls aus dem Wagen.
    »Unser Besuch kommt aus Detroit«, sagte ich über die Schulter zu Phil.
    Jetzt wurden auch die Türen des Cadillac geöffnet. Ich glaubte, meinen Augen nicht trauen zu dürfen, als ich sah, wie Lew Corrans mehr als sechs Fuß hohe Figur sich aus dem Wagen wand. Gleich darauf sprangen Roy Emson, der Halbindianer und der vierschrötige Bursche mit dem Bulldoggengesicht, dessen Namen ich nie erfahren hatte, ins Freie.
    »Beim Henker! Wir bekommen es mit einer vereinigten Mannschaft zu tun, und beide schicken ihre erste Garde.«
    »Und das Boot?«, fragte Phil.
    Die Richtung des Kahnes ließ keinen Zweifel daran, dass es in der Nähe der Wagen das Ufer ansteuern wollte. Trotzdem konnte ich nicht erkennen, wer sich an Bord befand, denn die Kajütenaufbauten nahmen mir die Sicht auf den Steuerstand. Wenig später verdeckten die Bäume der Uferpromenade das Boot. Nur das Brummen des Motors hörte ich noch, und ich erkannte am Geräusch, dass der Motor nur noch mit halber Kraft lief.
    Die beiden Gruppen der Gangster standen.noch in der Nähe der Wagen: Storsky, Tachut und der dritte Mann bei dem Lincoln; Corran. Emson und die Bulldogge bei dem Cadillac. Es schien mir, als sähen sie sich nicht gerade freundschaftlich an.
    Dann löste sich Corran von seinen Leuten und bewegte sich auf den Lincoln zu. Gleichzeitig setzte sich Storsky in Bewegung. Die beiden Gorillas trafen sich auf halbem Weg.
    Na ja, sie schüttelten sich nicht gerade freundschaftlich die Hände, aber immerhin tippte Corran an seinen Hut, und Storsky grinste so breit, dass ich es sogar von hier oben sehen konnte. Offenbar wechselten sie ein paar Worte miteinander. Dann gingen sie zusammen quer über die Uferpromenade auf das Seeufer zu. Sobald sie unter den Bäumen waren, konnte ich sie nicht mehr sehen.
    Ich preschte ins Zimmer zurück, riss den Telefonhörer von der Gabel und wählte die Spezialnummer. Der Mann in der Zentrale meldete sich so prompt, als hätte er den Hörer schon in der Hand gehalten.
    »In ein paar Minuten wird es hier rundgehen, mein Freund. Alarmieren Sie die G-men und die Cops. Die Polizisten sollen die Uferpromenade jeweils zweihundert Yards rechts und links von unserem Bau sperren. Unterrichten Sie die
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