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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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er."
    Galoa nahm den Handscheinwerfer von seinem Gürtel und schaltete ihn ein. Der Lichtkegel fiel durch das Loch in den Tank - und dort lehnte die reglose Gestalt des Hobnobs Canoga.
    „Rauskommen oder ich schieße!" schrie Ibani.
    Figaro kicherte.
    Wütend stieß der Freihändler den Hobnob mit dem Lauf seines Impulsstrahlers an.
    Canoga kippte wie in Zeitlupe zur Seite und fiel dann gegen Galoas Oberkörper.
    Galoa wollte zurückweichen, merkte jedoch plötzlich, daß der angeblich vierzig Zentner wiegende Körper des Hobnobs leicht wie ein Kind war.
    „Das ist..." stammelte er.
    In jäher Erkenntnis ließ er Canogas Körper fahren und wandte sich seinem Freund zu.
    „Wie sagtest du: Sein Geist hätte ihn verlassen? Was meintest du damit. Ist er tot?"
    „Wenn du diese Hülle meinst, ja", erwiderte Figaro seltsam ernst. „Begreifst du immer noch nicht, daß Canoga nichts anderes als eine seelenlose Hülle war, die von einem ganz anderen Wesen als Maske benutzt wurde?"
    „Als Maske?"
    „Ihr Menschen seid schwerfällig wie Ibyi-Muscheln", erwiderte der Fokuranier ungeduldig. „Der Fremde kann auch einen von euch als Maske benutzen, muß aber sein Gewicht mitnehmen. Verstehst du nun, warum die Hobnob-Hülle plötzlich so leicht ist?"
    Ibani Galoa verstand. Er nahm sich jedoch nicht die Zeit, dem Fokuranier zu antworten, sondern warf sich herum und stürmte den Gang entlang, auf den nächsten intakten Antigravschacht zu.
     
    *
     
    Rasto Hims kletterte aus einem Mannluk und ging zu den beiden Posten hinüber, die diesen Teil der FRANCIS DRAKE bewachten.
    „Noch nichts von Canoga gesehen?"
    „Nichts, Sir", erwiderte einer der Freifahrer. „Er wird es kaum wagen, das Schiff zu verlassen. Hier befände er sich wie auf dem Präsentierteller."
    Edelmann Hims nickte nachdenklich.
    In Gedanken versunken, beobachtete er einen Medo-Roboter, der aus der Hauptschleuse kam und eine Bahre mit einem weiteren Toten vor sich her schob. Er würde ihn in der Nähe des Meeres bestatten, wo auch die anderen Opfer der Explosiven Blutpest lagen.
    Hims schaltete den Telekom ein und rief die Registratur der Klinik.
    „Wer ist der Tote, der soeben hinausgebracht wurde?" fragte er.
    „Amsin Kiritaka", antwortete eine müde Stimme, der man anhörte, daß ihr Besitzer inzwischen abgestumpft war.
    „Amsin Kiritaka", murmelte der Erste Offizier.
    Er konnte sich noch gut an den riesenhaft gewachsenen Hochenergietechniker erinnern. Erst vor zwei Monaten hatte er ihm die Alkoholration für zehn Tage entziehen lassen, weil Kiritaka im Streit zwei andere Freifahrer zusammengeschlagen hatte.
    Amsin Kiritaka war ein gewalttätiger Bursche gewesen, aber absolut verläßlich, wenn es darauf ankam.
    Hims seufzte schwermütig.
    „Wie viele Männer werden noch an mir vorbeigetragen werden - mit den Füßen voran", flüsterte er.
    Er wischte sich über die Augen, war jedoch sofort wieder wachsam, als ein berstendes Krachen und Knirschen ertönte.
    Fassungslos sah Hims mit an, wie die Antigravbahre mit Amsin Kiritaka auseinanderbrach und der Leichnam des Hochenergietechnikers sich donnernd in den Sand grub.
    „Erschießt ihn!" brüllte eine Stimme von der Hauptschleuse her. „Canoga hat den Körper des Toten übernommen!"
    Rasto Hims begriff schnell, obwohl das, was die Stimme ihm zurief mehr als ungewöhnlich klang. Er riß seinen Impulsstrahler heraus und zielte auf den Körper Kiritakas, der halb im Sand lag.
    Im nächsten Moment sprang der „Tote" auf und rannte auf den Dschungel zu.
    Hims feuerte gleichzeitig mit den beiden Posten und dem Mann, der aus der Schleuse gesprungen war. Es handelte sich um Ibani Galoa, wie der Erste Offizier aus den Augenwinkeln erkannte.
    Zwei Glutbahnen trafen den Fliehenden und brachten ihn zum Straucheln.
    Aber Kiritaka lief sofort weiter. An seinem Körper war keine Verletzung zu erkennen.
    „Hinterher!" befahl Hims.
    Während sie hinter dem Ungeheuer in Kiritakas Körper herjagten, berichtete Ibani Galoa atemlos, was er mit Figaros Hilfe in der FRANCIS DRAKE entdeckt hatte.
    „So!" keuchte Hims und gab einen weiteren Schuß auf den Flüchtenden ab. „Damit hätten wir also sogenannte ,Übernehmer' vor uns."
    „Ja!" gab Ibani zurück. „Aber die Übernehmer müssen ihr eigenes Gewicht mitnehmen, wenn sie in einen fremden Körper überwechseln."
    „Phantastisch!" entfuhr es Rasto Hims. „Beinahe unglaublich. Seit wann besitzt der reine Geist ein Gewicht, Ibani?"
    Galoa zuckte die Schultern,
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