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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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hastig auswich. Aber erst im Zusammenhang mit der anderen Sache fällt mir das auf."
    Roi hob das Telekom-Armband und rief nach Rasto Hims. Der Erste Offizier hatte ebenfalls den Blutaustausch erhalten. Roi Danton bestellte ihn vor die Hauptschleuse.
    „Komm!" sagte er anschließend zu Masut. „Deine Argumente haben etwas für sich. Wir werden Canoga auf die Probe stellen."
     
    *
     
    Der Hobnob befand sich außerhalb des Schiffswracks. Er hielt sich in der Nähe jener Männer auf, die nach dem Blutaustausch wieder darangegangen waren, die Einzelteile des Hypersenders zusammenzufügen.
    Oro Masut ging geradewegs auf Canoga zu.
    Roi und Rasto Hims folgten dem Ertruser, konnten jedoch nicht mit dem Giganten Schritt halten.
    „Hallo!" rief Oro, als er merkte, daß der Hobnob ihn ansah. „Wie geht es denn, mein Freund?"
    Er wollte ihm gönnerhaft auf die Schulter schlagen. Aber der Hobnob wich geschickt aus.
    Das allerdings, so dachte Roi Danton, war kein Beweis für Oros Theorie. Auch Menschen setzten sich nur ungern der Gefahr aus, durch einen freundschaftlichen Klaps des Ertrusers Knochenbrüche davonzutragen.
    „Unser Dr. Hamory vermißt Sie, Canoga", sagte Masut und schob sich näher an den kleinen, lederhäutigen Burschen heran. „Er bittet Sie, zum Blutaustausch in die Klinik zu kommen. Sie möchten doch nicht an der Explosiven Blutpest sterben, oder...?"
    „Ich weiß nicht, was Sie wollen", entgegnete der Hobnob schrill und wich abermals zurück. „Was ist das, ein Blut... Ich habe die Bezeichnung vergessen."
    „Äußerst geschickt", murmelte Hims. „Als Primitiver könnte er tatsächlich nicht wissen, was ein Blutaustausch ist, womit die Begründung dafür gegeben wäre, warum er Hamorys Aufruf nicht folgte."
    Roi nickte.
    Entweder war Canoga ein hochintelligenter, psychisch geschulter Mann, oder tatsächlich der Primitivling, als den er sich hinstellte.
    Oro Masut setzte inzwischen zum letzten Experiment an. Roi sah deutlich, wie er sich auf den Sprung vorbereitete. Canoga schien nicht genau zu wissen, welche Strecke ein Ertruser zu überspringen vermochte. Er wich kaum mehr als fünf Meter zurück.
    Im nächsten Moment sprang Oro.
    Jede Reaktion Canogas kam zu spät. Oro Masut umschlang den Hobnob mit seinen mächtigen Armen, von denen jeder einzelne dicker war als der Leib eines Normalterraners.
    Hims und Roi erstarrten, als sie Oros heftiges Keuchen vernahmen. Der Ertruser versuchte, den schmächtigen, nur 1,40 Meter großen Hobnob anzuheben. Die Schlagadern an seinem Hals quollen ihm vor Anstrengung heraus. Dennoch bekam er Canoga keinen Millimeter hoch.
    Mit einem wahren Panthersatz sprang er zurück und griff zur Waffe.
    Roi und Rasto Hims hatten bereits vorher gezogen.
    Doch bevor sie feuern konnten, griff Canoga blitzschnell unter seinen Lendenschurz. Seine Hand kam mit einer winzigen Strahlwaffe wieder zum Vorschein.
    Roi Danton sah einen blendenden Blitz und hörte Oro brüllen.
    Er und Hims schossen gleichzeitig. Die tödlichen Impulswellenbündel schlugen dort ein, wo der Hobnob soeben noch gestanden hatte. Sie fraßen einen glutenden Krater in den Felsboden.
    Roi fuhr herum.
    Er sah, wie Canoga in mächtigen Sprüngen auf das Wrack der FRANCIS DRAKE zueilte. Leider standen zwischen ihm und dem Freihändlerkönig vier Freifahrer. Deshalb konnte Danton nicht schießen.
    Kurz darauf verschwand Canoga durch ein Leck im Innern des Schiffes.
    Roi Danton und Rasto Hims wandten sich Masut zu.
    Der Ertruser kniete auf dem Boden und stöhnte unterdrückt. Unter seiner linken Schulter glitzerte ein gelblichweißer Tropfen.
    Die Angst wich von Danton. Im ersten Augenblick hatte er gedacht, sein Leibwächter wäre am Verbluten. Er hatte genau beobachtet, wie der Strahlschuß des Hobnobs die linke Schulter an der Stelle durchbohrte, unter der die Aorta lag.
    „Keine Sorge", ächzte Oro Masut und grinste mit verzerrtem Gesicht. „Ich spüre zwar den Schmerz, aber ich fühle auch, wie der Symbiont mich repariert."
    „Auf den Rücken legen!" befahl Roi, obwohl er wußte, daß die Bewegung den Ertruser schmerzen mußte. Doch augenblicklich war es viel wichtiger, mehr über die regenerierende Wirkung des Plasmasymbionten zu erfahren.
    Oro gehorchte. Er stöhnte ein paarmal schmerzlich, aber schließlich lag er langausgestreckt.
    Roi schnitt mit seinem Vibratormesser den verbrannten Plastikstoff rund um das münzengroße Einschußloch auf und klappte die Stoffetzen zurück.
    Hims pfiff leise durch die
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