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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Châteaus führte, und zerstörten es. Die Leitung war tot.
    Alle anderen Spinnen taten weiterhin das, was ihre normale Aufgabe war. Hier und da entstanden wie durch Zauberhand, von den Spinnen angebracht, Dämonenzeichen aus magischer Kreide.
    Die Barriere wurde immer dichter. Bald würde sie undurchdringlich sein.
    ***
    Im Château hatte ebenfalls niemand etwas von den Vorfällen bemerkt. Die beiden Lañttes waren endlich aufgetaucht - Pascal etwas verschlafen, Nadine wesentlich frischer. »Hübsch heiß hier draußen«, stellte Pascal fest. »Es riecht förmlich nach einem Gewitter. Hoffentlich kommt es nicht, bevor wir wieder zu Hause sind.«
    »Wollt ihr jetzt schon verschwinden?« fragte Zamorra. »Die Runde lichtet sich immer mehr. Zum Schluß ist ja keiner mehr übrig…«
    »Man kann ja nicht ständig feiern, nicht wahr?« murmelte Pascal.
    Da hatte er allerdings recht, fand Zamorra bedauernd.
    Er war allein am Pool zurückgeblieben. Nicole war im Park verschwunden. Sie hatte Zamorra nicht gesagt, was sie beabsichtigte, und er hatte auch nicht gefragt. Statt dessen fragte er jetzt Pascal und Nadine: »Wie habt ihr eigentlich Angela kennengelernt? Woher kommt sie, und wie heißt sie weiter? Ich hatte ja leider gestern nicht das Vergnügen, mich mit ihr zu unterhalten.«
    »Angela?« echote Nadine. Pascal legte die Stirn in Falten. »Vor ein paar Wochen zog sie bei uns in der Nachbarschaft ein«, sagte er langsam. »Wir haben uns etwas um sie gekümmert, das ist alles. Und wir dachten, wir könnten sie einfach mal mit hierher bringen. Ich hoffe, wir haben nichts falsch gemacht.«
    »Durchaus nicht«, wehrte Zamorra ab. »War schon richtig.«
    »Warum fragst du nach ihr?« wollte Nadine wissen.
    »Sie interessiert mich eben. Der Name Angela ist hier doch ein wenig ungewöhnlich.«
    »Wieso? Sie kommt wohl aus Italien.«
    »Hat sie euch gesagt, woher genau? Und wann genau tauchte sie auf?«
    »Warum willst du das wissen?« wiederholte Nadine ihre Frage. »Stimmt etwas mit ihr nicht?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Ja, warum will ich ausgerechnet das wissen? fragte er sich selbst. »Ich bin halt ein wenig neugierig.«
    Aber weder Nadine noch Pascal konnten ihm ganz exakt sagen, wann Angela aufgetaucht war und woher sie stammte!
    Das war nicht normal. Wenn sich die Lafittes ihrer angenommen hatten, mußte doch über Angelas Herkunft gesprochen worden sein! Und sie mußten sich doch wenigstens einigermaßen erinnern, vor wie vielen Wochen Angela im Dorf erschienen war!
    Demnach mußte etwas mit ihr nicht in Ordnung sein - und möglicherweise mit den beiden Lafittes auch nicht! Sollte jemand - vielleicht Angela selbst - ihre Erinnerung manipuliert haben?
    Aber weshalb? Und wie?
    Eine Schwarzblütige konnte sie jedenfalls nicht sein, denn sonst wäre sie nicht hier. Sie hätte die magische Barriere, die das Château umgab, einfach nicht durchschreiten können.
    Was aber war es dann? Welches Spiel trieb Angela? Wer war sie wirklich?
    Zamorra schwieg gegenüber dem jungen Paar von seinem Verdacht und den Gedanken, die ihm jetzt durch den Kopf gingen. Es reichte, wenn er selbst von Unruhe gepackt wurde. Er wollte die Lafittes nicht verunsichern. Außerdem: Er vermochte nicht abzuschätzen, was passierte, wenn nicht nur ihre Erinnerung manipuliert worden war.
    Vielleicht war es angebrachter, das alles erst einmal mit Nicole abzusprechen.
    Unwillkürlich tastete er nach seinem Amulett. Aber er zögerte, es jetzt einzusetzen. Und falls er eine hypnotische Veränderung der Erinnerung aufbrechen mußte, dann war schon etwas mehr erforderlich als nur der Einsatz des Amulettes. Dann wurde Hypnosetechnik gefordert, dann mußte er als Parapsychologe aktiv werden. Aber dazu brauchte er auch die Einwilligung der beiden zu einer hypnotischen Sitzung! Zamorra gehörte nicht zu jenen Hypnotiseuren, die ihren Kandidaten nur anzuschauen brauchen, und schon fällt er in Trance. Es gehörte schon etwas mehr an Können und Einsatz dazu.
    Oder - er benutzte den Dhyarra-Kristall.
    »Ihr entschuldigt mich sicher für einen Augenblick«, bat er und erhob sich, um in den Ruinen-Teil des Schlosses zu gehen. Dort, in seinem ausgebrannten Arbeitszimmer, befand sich nach wie vor der Safe. Und in diesem lag neben dem dort deponierten Zauberschwert Gwaiyur seit Zamorras Rückkehr auch sein Dhyarra-Kristall.
    Er wollte ihn holen und einsetzen. Er mußte erfahren, welches Spiel hier getrieben wurde…
    ***
    Eine Hand formte und verstreute weitere
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