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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gelernt, das Wort »unmöglich« aus seinem Sprachschatz zu streichen.
    Er mußte eine Möglichkeit finden, Zamorra zu warnen.
    In fliegender Hast öffnete er den kleinen Koffer und nahm seinen Dhyarra-Kristall heraus. Er mußte es riskieren, angepeilt zu werden, wenn er mit Zamorra Kontakt aufnahm. Aber es mußte sein. Der Machtkristall, der einst sein Wahrzeichen der Macht gewesen war, sein Erkennungszeichen, daß er der ERHABENE war, war wohl die einzige Möglichkeit, sofort Verbindung mit Zamorra aufzunehmen.
    Ted aktivierte den kleinen, blau funkelnden Sternenstein aus unbekanntem Material. Der superstarke Dhyarra-Kristall holte sich seine Energie aus den Tiefen des Universums. Ted zwang ihn dazu, eine magische Brücke entstehen zu lassen. Mit ihr sprach er Zamorras Kristall an, der sich im Château Montagne befand. Zamorras Dhyarra-Kristall war zwar nur dritter Ordnung, aber das machte nichts.
    Ted konnte über die Dhyarra-Brücke keine Barriere erkennen, die einen Kontakt verhinderte. Er fühlte die Anwesenheit des bedeutend schwächeren Kristalls, und er fühlte auch dessen Kontaktbereitschaft. Über ihn versuchte er Zamorra selbst anzusprechen.
    Aber Zamorra reagierte auf diesen Versuch nicht. Er nahm ihn nicht wahr.
    Schließlich gab Ted Ewigk es auf. Er sorgte nur dafür, daß seine Warnung in Zamorras Kristall gespeichert wurde. Wenn Zamorra in seine Nähe kam, würde der kleine Dhyarra ihm diese Warnung unaufgefordert übermitteln.
    Das war alles, was Ted momentan tun konnte. Er konnte den Kontakt auch nicht länger aufrechterhalten. Seit Sara Moon die neue ERHABENE der Dynastie war, hatte Ted Ewigk mehr Feinde als jemals zuvor in seinem Leben. Und es war ein Charakteristikum der Dhyarra-Kristalle, daß man fremde Dhyarra-Aktivitäten anpeilen konnte, wenn man selbst einen entsprechend großen »Überwacher-Kristall« besaß. Irgendwo auf der Erde wußte jetzt bestimmt schon jemand, daß ein Machtkristall benutzt worden war. Und über kurz oder lang würde sich für die anderen Ewigen herausstellen, daß es nicht der Machtkristall des derzeit amtierenden ERHABENEN war…
    Dann würde die Jagd auf Ted Ewigk beginnen, es sei denn, man hielte ihn für zu unwichtig, um sich sofort mit ihm zu beschäftigen. Immerhin konnte er dem ERHABENEN nicht mehr gefährlich werden - zumindest keinen Ansprch auf den Thron mehr erheben. Den hatte er verspielt, als er im Kampf gegen Sara Moon unterlag. Niemand konnte mehr als einmal den Thron des ERHABENEN besetzen.
    Daß er Sara Moon später ebenfalls vom Thron gestoßen und ihren Machtkristall vernichtet hatte, war eine andere Sache. Kein Ewiger wußte davon. Wenn Sara es geschickt anstellte, kehrte sie mit einem neuen Kristall auf den Thron zurück, als sei nichts geschehen - sobald ihr die Flucht aus Merlins Burg gelang, in der sie derzeit festgehalten wurde. Aber Ted Ewigk konnte sich einfach nicht vorstellen, daß Sara Moon sich dort lange Zeit festhalten ließ. Sie war nicht nur die ERHABENE, sie war auch eine Druidin! Und sie war Merlins Tochter!
    Wie dem auch sei - Ted mußte seinen derzeitigen Standort schleunigst verlassen. Er schloß seinen flachen Koffer wieder, behielt den Kristall aber vorsichtshalber in der Hand, um sich notfalls damit zur Wehr setzen zu können. Dann marschierte er los - in Richtung der fernen großen Stadt. Er hoffte, daß er bald eine Straße erreichte und von einem Auto mitgenommen werden konnte.
    Und er machte sich Sorgen um Teri Rheken.
    Was war mit der Silbermond-Druidin geschehen?
    Ted Ewigk bangte um sie!
    ***
    Faustgroße Spinnen, die sieben Beine besaßen, hatten über ihre Fühlerpaare den Befehl des Dämons vernommen. Jene, die er anging, handelten. Sie huschen auf ihren langen, dürren Beinen schnell durch die Mauern des Châteaus und erreichten ihre Ziele. Sie setzten die Beißzangen an.
    Eine Alarmleitung wurde durchtrennt, die bis nach Feurs zur dortigen Polizeiwache führte. Niemand bemerkte, daß diese Leitung zerstört wurde, daß nun kein Alarm mehr gegeben werden konnte. Die Leitung hatte den streng gesicherten Safe in Zamorras einstigem Arbeitszimmer direkt mit der Polizei verbunden. Der Safe war mithin fast das einzige, das durch die Brandkatastrophe nicht beschädigt worden war. Aber jetzt schickte sich jemand an, seine Aufmerksamkeit dem Safe zu widmen.
    Die Alarmleitung war stillgelegt. Auch in Feurs wurde es nicht registriert.
    Andere Spinnen kümmerten sich um das Hauptkabel, das zur kleinen Telefonzentrale des
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