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0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist
Autoren: Jason Dark
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schräg in die Tiefe.
    McDee wußte zunächst nicht, was der andere mit ihm vorhatte, bis er plötzlich feststellen mußte, daß ihn der andere auf ein neues Ziel geschickt hatte.
    Es war der Sarg!
    McDee wollte schreien, selbst das schaffte er nicht, weil er sich überhaupt nicht wehren konnte und voll unter dem Bann des anderen, für ihn unsichtbaren Feindes stand.
    Sein Platz wurde der Sarg.
    In ihm hatte William Campell gelegen. Dessen Orden lagen ebenso daneben wie die Mütze, so hatte McDee genügend Platz, um in die Totenkiste schweben zu können.
    Es war schlimm.
    Bäuchlings glitt er auf den Sarg zu. Er sah ihn größer werden, und er kam ihm vor wie ein rechteckiges Ungeheuer, das nur darauf wartete, seine Opfer fressen zu können.
    Zwar versuchte McDee, sich dagegen zu wehren, das gelang ihm nicht. Er konnte die Arme nicht ausbreiten, sie »klebten« an seinem Körper, und bevor er in den Sarg eintauchte, wurde er noch gedreht.
    Danach lag er auf dem Rücken.
    Für einen- Augenblick schwebte er genau über dem Sarg, bis er langsam in die Tiefe gedrückt wurde und auf der Polsterung zur Ruhe kam.
    So blieb er auch!
    Steif, allerdings nicht kalt, denn nach wie vor rann das Blut durch seine Adern, obwohl er sich so fühlte wie die neben dem Sarg liegende Leiche.
    Innerlich zitternd wartete er ab.
    Das Herz schlug rasend schnell. Er fror und schwitzte gleichzeitig. Die Haut brannte. Fieber- und Angstflecken zeichneten sein Gesicht, und er fragte sich, was der andere noch mit ihm vorhaben könnte.
    Harold McDee sollte es sehr bald erfahren, denn plötzlich fiel ein Schatten über ihn.
    Es war ein bestimmter Gegenstand, der diesen Schatten warf.
    Der Sargdeckel!
    Lautlos schwebte er herbei. Harold McDee wußte nun, für welche Todesart sich Piu Hang bei ihm entschieden hatte.
    Eine schlimmere konnte es kaum geben.
    Er sollte elendig ersticken!
    Lebendig begraben, eingekerkert in einen Sarg, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Ein schlimmer Tod. In Indien hatte er »Heilige« erlebt, die sich lebendig begraben ließen und überlebten.
    Das würde er nicht schaffen, dafür war der andere zu stark und er zu schwach.
    Es war die perfekte Falle.
    Und der Deckel senkte sich näher. Kein Laut entstand dabei. Was Harold hörte, war das Jammern seines Freundes, der ebenfalls schon fürchterliche Qualen erlitt.
    Um ihn konnte sich McDee nicht kümmern. Sein Blick saugte sich an der unteren Seite des Deckels fest, der bereits sein gesamtes Sichtfeld einnahm. Er konnte weder rechts noch links daran vorbeischauen. Nur diesen Deckel sah er.
    Noch befand sich zwischen ihm und dem Sarg ein schmaler Spalt.
    Von Sekunde zu Sekunde wurde er kleiner, die Flammen der Kerzen wurden kleiner, und er dachte daran, daß sie seltsamerweise nicht umgekippt waren, sondern weiterhin brannten und der Szenerie einen unheimlichen Touch gaben. Bei Kerzenschein ins Jenseits!
    Das war sein letzter klarer Gedanke. Von diesem Augenblick an konnte er nur noch schreien.
    Und seine gellenden Angstschreie klangen plötzlich dumpf, als sich der Sargdeckel über ihm schloß…
    ***
    Der Poltergeist drehte durch!
    Dieser festen Meinung war ich, als ich mich auf dem Weg befand, um den Butler zu suchen. Piu Hang hielt sich nicht mehr an die Regeln. Er wollte seine Rache. Dabei war es ihm egal, ob Unschuldige mit in den Kreislauf hineingerieten oder nicht.
    Ich war sehr schnell gelaufen, erreichte die kleine Empfangshalle, wo wir gesessen hatten, und stoppte dort blitzartig, denn ich sah mit Schrecken, was geschehen war.
    Die schwere Couch stand nicht mehr an ihrem Platz. Sie schwebte in halber Höhe des Raumes, und direkt unter ihr wälzte sich der Butler mit blutendem Gesicht am Boden, denn er war von der Kante eines Tisches getroffen worden, der neben ihm lag.
    Ich wollte zu ihm und ihn aus der Gefahrenzone reißen, als die Couch ihren neuen Gegner, nämlich mich, »erkannte«.
    In der Luft drehte sie sich.
    Und dann fiel sie.
    Ohne Vorwarnung, ohne noch einmal zu rücken. Sie kippte einfach nach vorn, um mich unter sich zu begraben.
    Ich sprang zurück. Es war ein mächtiger Satz, der mich nach hinten in Richtung Tür brachte, wobei die Couch mich zum Glück verfehlte und vor meinen Füßen zu Boden krachte.
    Leider besaß ich im Rücken keine Augen. So hätte ich gesehen, daß sich die Tür plötzlich aus ihren Angeln löste und sich selbständigmachte. Vielleicht hatte es George gesehen. Er warnte mich nicht, denn er hatte nur Augen für den huschenden
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