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0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist
Autoren: Jason Dark
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überzeugt.
    »Ob man ihn damit locken kann?« fragte ich.
    »Man müßte es versuchen. Aber wie?«
    »Wir müssen ihn auf uns konzentrieren. Er muß uns hassen können, um Fehler zu machen.«
    »Gut, John. Aber wie?«
    »Ich zerstöre die Figur.«
    Suko schaute mich sprachlos an. »Du willst sie…«
    »Ja, dann haben wir ihn. Dieser Piu Hang wird es nicht auf sich sitzenlassen können, diejenigen am Leben zu lassen, die sein Ebenbild vernichtet haben. Er muß angreifen. Wir können uns auf einiges gefaßt machen, wenn wir ihn aus der Reserve locken, aber ich sehe keine andere Möglichkeit, als ihn auf diese Art und Weise zu bekommen.«
    Mein Freund war einverstanden. »Wenn du meinst, ich habe nichts dagegen.« Suko deutete in die Runde. »Soll es hier geschehen, oder willst du wieder nach oben?«
    »Hier im Keller.«
    Mein Freund legte die Figur aus der Hand und stellte sie vor unseren Füßen auf den Boden. Dabei leuchtete er sie auch an, während ich meine Beretta hervorholte.
    Ich drückte mich in die Knie, konnte sie genau erkennen und dachte daran, wie harmlos sie doch aussah.
    Sehr bedächtig näherte ich die Mündung der Beretta dem Ziel. Ich rechnete damit, daß kaum etwas schiefgehen würde und hatte schon den Finger am Abzug, als mich Suko aus meiner Konzentration riß.
    Warnend hatte sie geklungen, trotzdem mußte er den Satz ein zweitesmal wiederholen, bevor ich reagierte.
    »John, schau nach oben!«
    Ohne meine kniende Haltung zu verändern, hob ich den Kopf und sah, was mein Freund gemeint hatte.
    Die Kellerdecke über uns war dabei, sich zu verändern. Sie wurde plötzlich durchsichtig wie Glas, und unseren Augen bot sich eine grauenvolle Szene…
    ***
    Töten wollte er!
    Das hatten die drei ehemaligen Offiziere gehört und waren für einen Moment noch blasser geworden. Doch sie hatten sich überraschend schnell wieder gefangen, denn ein jeder von ihnen wußte, daß ihr Leben dicht vor dem Ende stand.
    Es war McDee, der wieder das Wort übernahm und anfing, krächzend zu lachen. Dabei deutete er mit seinem ausgestreckten Zeigefinger schräg in die Höhe. »Nein, du kannst uns nicht schrecken. Wir hätten sowieso nicht mehr lange zu leben gehabt. Was spielt es da für eine Rolle, ob wir einen Tag früher oder später sterben?«
    Die Leiche »antwortete«. »So würde ich es nicht sehen. Der Tod selbst kann euch möglicherweise nicht schrecken. Nur kommt es immer darauf an, wie man stirbt. Mit euren Kameraden habe ich es noch gnädig gemacht. Sie starben schnell, durch einen Herzschlag, aber bei euch werde ich nicht so human sein. Ihr sollt die Qualen erleben, die auch die Menschen durchgemacht haben, für deren Tod ihr euch verantwortlich zeigt. Ich weiß, daß zwei Männer im Haus sind, die mich vernichten wollen. Um sie werde ich mich später kümmern. Ich habe nur angedeutet, wie stark ich bin. Wenn sie eure Leichen zu Gesicht bekommen, denken sie sicherlich anders über all die Dinge, die nicht mehr in der Vergangenheit begraben liegen. Es war die kleine Statue, die mich wieder daran erinnert hat, daß die Zeit der Rache gekommen ist. Mich hat man einen Poltergeist genannt. Meist oder oft sind sie harmlos, aber ich werde alle vom Gegenteil überzeugen. Poltergeister können auch den Tod bringen.«
    Wie grausam er war, bewies Piu Hang in den folgenden Sekunden. Er, der allein war, griff die drei alten Männer zur gleichen Zeit an. Sie stützten sich zwar noch auf ihren Stöcken ab, das jedoch nutzte ihnen nichts mehr, denn die Kraft des Poltergeistes kam mit urwüchsiger Kraft und sturmartig über sie.
    Bevor sie sich dagegenstemmen konnten, waren sie schon erfaßt worden. Sie wurden zu Boden gerissen, überschlugen sich dort, und ihre Schreie hallten durch den Raum.
    Der Poltergeist spielte mit ihnen.
    Er bewies ihnen seine Stärke, und er sorgte dafür, daß sie nicht liegenblieben, sondern wieder in die Höhe kamen und auch auf die Füße gestellt wurden.
    So blieben sie.
    Das Blut war aus ihren Gesichtern gewichen. Die Haut wies Ähnlichkeit mit der des Toten auf, der neben dem Sarg lag und in seiner Haltung wie eingefroren wirkte.
    Es war eine erste Demonstration gewesen und gleichzeitig ein Beweis ihrer Hilflosigkeit.
    Piu Hang kicherte. Er war in seinem Element. Er verhöhnte die drei Männer, die genau wußten, daß sie sich in der Gewalt dieses Dämons befanden und dieser mit ihnen machen konnte, was er wollte.
    Trotzdem gaben sie nicht auf. Vielleicht spielten die anderen mit dem
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